Ulm News, 20.05.2019 16:31
Heiß auf Spiel zwei: ratiopharm ulm will Playoff-Serie mit Heimsieg ausgleichen
ratiopharm ulm will die Playoff-Serie am Dienstag in der ausverkauften ratiopharm arena gegen ALBA Berlin mit einem Heimsieg ausgleichen. Dazu braucht es freilich eine bessere Leistung sowie mehr Willen und Einsatz als bei der deutlichen Auftaktniederlage am Samstag in Berlin. Das zweite Playoff-Spiel der Ulmer Basketballer gegen Berlin beginnt um 19 Uhr.
Am Sonntagnachmittag sah die Welt schon wieder etwas freundlicher aus. In einem „guten und konstruktiven Training“ habe die Mannschaft die Ereignisse von Spiel eins verarbeitet, berichtet Thorsten Leibenath. „Wir kamen uns in Berlin nicht so chancenlos vor, wie es die 29 Punkte Differenz nahelegen“, fasst der Head Coach die Stimmung seiner Spieler nach der 107:78-Auftaktniederlage zusammen. Am Tag vor dem Ulmer Heimspiel in der „best of five“-Serie bestätigt Ismet Akpinar die Einschätzung seines Trainers. „Wir haben viel darüber gesprochen, wie wir Alba stoppen können“, so Akpinar, der in Berlin mit 13 Punkten bester Ulmer Werfer war. „Ich bin heiß“, beschreibt Izi seinen Gemütszustand, wohl wissend, dass die Aufgabe am Dienstag nicht einfacher werden wird. Denn mit dem Ausfall von Till Pape und dem offenbar erneut angeschlagenen Patrick Miller wird auf die gesunden Spieler noch mehr Arbeit zukommen. Pape musste mit einer Gehirnerschütterung eine Nacht in einem Berliner Krankenhaus verbringen und Miller „spielte eigentlich mit nur einem Arm“, so Leibenath. Während Pape sicher ausfällt, besteht bei Miller, der vor dem Berlin-Spiel fit gemeldet worden war, laut Leibenath seiner Schulterverletzung im München-Spiel aber erst wieder zu 60 bis 70 Prozent hergestellt ist, zumindest die Hoffnung auf einen Einsatz. Trotz der Verletzung Millers brachte der Ulmer Trainer den erfahrenen Per Günther aber erst im Schlussviertel - als das Spiel schon längst gelaufen und verloren war.
Klassische Fastbreaks, also Schnellangriffe in Überzahl, hat Berlin (11) nur vier mehr gemacht als Ulm. Daran erkennt man, „dass wir eigentlich ganz gut zurückgelaufen sind“, sagt Leibenath. Doch schaut man genauer hin, also auf die ersten acht Sekunden eines Angriffs – was im Basketball auch häufig als „early offense“ bezeichnet wird – hat Berlin „38 Punkte erzielt“, so Leibenaths Analyse. „Sie sind unheimlich gut darin, Überzahlsituationen auszunutzen“, sagt auch Ismet Akpinar. Die schnellen und hochprozentigen Berliner Abschlüsse zu verhindern, wird für die Ulmer in Spiel zwei oberste Priorität haben. In Spiel eins waren die Gastgeber nicht nur absolut besser, sie waren es auch mit ihren Bankspielern. 60 der 107 Punkte steuerte die „zweite Fünf“ bei – bei ratiopharm ulm waren es 41 von 78. Während die Bilanz der Berliner in eigener Halle eindeutig ist (15-4) und ALBA gegen Ulm auch traditionell zu Hause viele Punkte auflegt (+8,1), sieht die Bilanz in der ratiopharm arena (6-12) und die Differenz aus Ulmer Sicht doch schon freundlicher aus (-4,1). Der letzte Ulmer Erfolg über Berlin gelang übrigens in der Arena – am 18. März 2017 war das (82:76).
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