Ulm News, 03.04.2019 18:13
Ex-Nazi und Ex-Bankräuber: AfD-Spitzenkandidat für Ulmer Gemeinderatswahl sorgt für Aufregung
Die AfD in Ulm hat Markus Mössle zum Spitzenkandidaten für die Kommunalwahl in der Münsterstadt am 26. Mai gewählt. Mössle bezeichnet sich als "Ex-Nazi". Der 56-Jährige hat außerdem eine kriminelle Vergangenheit. Die Nominierung sorgt auch innerhalb der Partei für Aufregung.
Markus Mössle war 1983 Kandidat der NPD bei der Bundestagswahl, danach trat er bei der Landtagswahl für die rechte Freiheitlich Deutsche Arbeiterpartei (FAP) im Wahlkreis Ehingen an. Mössle bezeichnete sich gegenüber der Südwest Presse als geläutert, als "Ex-Nazi" und als rechts-liberal sowie den AfD-Spitzenpolitiker Höcke als "Nationalromantiker".
Erschwerend kommt hinzu, dass Mössle auch eine kriminelle Vergangenheit hat. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" soll Mössle wegen Geldmangels zwischen 1984 und 1985 drei Banken mit einer Maschinenpistole überfallen und dabei gut 100 000 Mark erbeutet haben. Er wurde deswegen zu neuneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Dort schloss Mössle eine Ausbildung und ein Betriebswirtschaftsstudium ab.
Acht der zwölf Kandidaten auf der AfD-Liste für die Gemeinderatswahl in Ulm haben aufgrund der Entscheidung ihre Kandidatur zurückgezogen. Zur Wahl stehen jetzt nur noch vier Kandidaten, darunter die Mutter des Spitzenkandidaten und Michael Ehrler, der nach Recherchen von "Beobachternews" in Facebook mit sehr auffälligen Profilen zum Thema Deutsches Reich unterwegs ist. Wegen des Spitzenkandidaten gibt es auch Reibereien zwischen dem AfD-Kreisverband und der Ulmer AfD, dennoch halten die AfD-Topfunktionäre in der Region, Eugen Ciresa und Daniel Rottmann, bislang am umstrittenen 56-jährigen Spitzenkandidaten fest.
Ulmer Kommunalpolitiker kritisieren die Nominierung von Mössle scharf. „An der Ausrichtung der AfD Ulm gibt es keinen Zweifel. Der Mythos einer angeblich bürgerlichen Partei ist endgültig als Mythos entlarvt", so Michael Joukov-Schwelling von den Grünen. Nach Ansicht von Martin Ansbacher zeige die Nominierung, "dass es für die AfD keine Grenzen mehr zu rechtsradikalen Verbindungen gibt".
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