Ulm News, 04.02.2019 16:16
Straßenbahn entgleist: Untersuchungen zur Unfallursache laufen
Ein Combino-Straßenbahnwagen ist am Samstagvormittag in Ulm entgleist. Der spektakuläre Unfall ging einigermaßen glimpflich aus. Derzeit laufen die Untersuchungen zu dem folgenschweren Unfall. „Die SWU Verkehr bedauert zutiefst diesen schweren Unfall“, zeigt sich SWU-Verkehr-Geschäftsführer André Dillmann bestürzt über die Ereignisse.
Gegen 10.15 Uhr war der 31 Meter lange Wagen an der Einmündung Wagnerstraße/Beyerstraße entgleist und fuhr anschließend in eine Mauer am Fußweg Beyerstraße. „Die SWU Verkehr bedauert zutiefst diesen schweren Unfall“, zeigt sich SWU-Verkehr-Geschäftsführer André Dillmann bestürzt über die Ereignisse. „Es war Glück im Unglück: Wir können sehr froh sein, dass bei dem Unfall Fahrgäste und Passanten nicht schwer verletzt worden sind“.
Die Strecke der Linie 2 konnte am frühen Sonntagnachmittag wieder für den Trambetrieb freigegeben werden, natürlich nach gründlichem Check durch die Betriebsverantwortlichen.
Staatsanwaltschaft bestellt Sachverständigen
Um die Unfallursache zu klären, hat die Ulmer Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen bestellt. Dieser nahm unmittelbar nach dem Unfall vor Ort seine Arbeit auf. Unabhängig davon stellt die SWU Verkehr eigene Untersuchungen an. „Klar ist: Die Stadtwerke haben ein ebenso großes Interesse an einer schnellen Aufklärung. Wir können dem Bericht des Sachverständigen jedoch nicht vorgreifen“, bittet André Dillmann um Verständnis dafür, dass sich die SWU Verkehr zu den Ursachen erst später äußert.
Hoher Sachschaden
Die verunglückte Straßenbahn ist erheblich beschädigt. Durch den Aufprall brach beim Wagen Nummer 50 das zweite Gelenk entzwei. Ein Fachmann der Herstellerfirma Siemens wird nach Ulm kommen, um eine genauere Abschätzung über den Umfang und die Höhe des Schadens abzugeben. Die SWU geht aber nach dem ersten Bild da- von aus, dass der Schaden eine halbe Million Euro übersteigen wird.
Der Unfallwagen wurde im Dezember 2008 in Dienst gestellt und hat seither rund eine Million Kilometer im Ulmer Stadtgebiet zurückgelegt.
Wiederfreigabe des Gleises am Sonntag
Die Bergung der Unfalltram gestaltete sich aufwendig. Das Fahrzeug musste am zweiten Gelenk vollends aufgetrennt, dann angehoben und in zwei Teilen wieder auf das Gleis gesetzt werden. Danach konnte es von einem Arbeitswagen und mit Unterstützung einer Bergungsfirma in den etwa einen Kilometer entfernten Verkehrsbetriebshof abgeschleppt werden. Samstagnacht gegen 23.30 Uhr waren das Fahrzeug abgeschleppt und die Unfallstelle vollkommen geräumt. Zur Bergung waren etwa zwanzig SWU-Mitarbeiter im Einsatz, dazu einige Mitarbeiter von Fremdfirmen. Sehr gute Unterstützung leisteten Rettungsdienste, Polizei und Feuerwehr, die mit Beleuchtung und Absperrungen zur Seite sprang. Zwei Notfallseelsorger betreuten zusätzlich die Verletzten, darunter den Straßenbahnfahrerr. „Um die Bergung zu erleichtern, hat SWU Verkehr am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr auf beiden Straßenbahnlinien den Schienenersatzverkehr aufgebaut“, so André Dillmann.
Am Sonntagvormittag waren weitere sieben SWU-Mitarbeiter im Einsatz. Sie kontrollierten Gleisanlagen, Fahrdraht und Gleisüberwege. Nach mehreren Probefahrten speziell auf dem Unfallabschnitt erteilten die Verantwortlichen am Sonntag gegen 14 Uhr grünes Licht: Die Betriebssicherheit war wiederhergestellt und die Straßenbahn übernahm nach und nach wieder den Verkehr zwischen Wissenschaftsstadt und Kuhberg. Ab 16 Uhr wurde Linie 2 vollständig von der Straßenbahn bedient. Die SWU Verkehr dankt Fahrgästen, Passanten und Anwohnern für die Geduld und das Verständnis während der Bergungsarbeiten und Betriebsstörungen. Ein herzlicher Dank gilt auch allen an der Rettung und Bergung Beteiligten. „Wir entschuldigen uns bei unseren Fahr- gästen und allen Menschen, die die Auswirkungen des Unglücks zu spüren bekamen“, so André Dillmann.








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