Ulm News, 07.09.2018 20:46
Überraschend großer Zuspruch: Über 1200 Teilnehmer protestieren gegen Rechts und rechte Tendenzen und für mehr Miteinander und Anstand
Was für ein Erfolg! Bei der von der Links-Jugend organisierten Demonstration gegen Rechts sind am Freitagabend nach ersten Polizeiangaben über 1200 Teilnehmer durch die Ulmer Innenstadt gezogen. Mit hundert Teilnehmern hatten die Veranstalter gerechnet. Gegen rechte und rassistische Tendenzen und für mehr Anstand und Miteinander in der Gesellschaft protestierten sehr viele junge Menschen, aber auch ältere Ulmer quer durch alle Gesellschaftsschichten von Arbeitern, Ärzten, Unternehmern bis zu Lehrern und Rentnern, die mit ihren Enkeln an der Hand durch die Straßen zogen. Vertreten waren auch viele Mitglieder des Ulmer Gemeinderats der Grünen und der SPD, auch Dr. Tobias Mehlich, Geschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. Die Demo macht(e) Mut. Ulmer Aktivisten planen bereits eine Veranstaltung gegen Rechts und Rassismus, die überparteilich organisiert wird und dann noch ein Mehrfaches an Teilnehmern aufweisen soll.
Ulm zeigte an diesem Abend: #wirsindmehr. Der Erfolg der Demonstration überraschte selbst die Organisatoren. Die Links-Jugend hatte nicht aktiv um weitere Unterstützer der Demo geworben und andere Gruppierungen oder Parteien wollten sich selber nicht aktiv dazu einladen. Mit der Veranstaltung hatten wegen der Links-Jugend - trotz des wichtigen Themas und Protestes - beispielsweise Liberale und auch Christdemokraten ihre Probleme. So beteiligten sich von den etablierten Parteien und Gruppierungen nur lokalprominente Linke, Grüne und SPDler an dem Protestzug, der im Vorfeld zudem nicht besonders professionell in den Medien angekündigt worden war.
Deswegen war es umso überraschender, wie groß die Zahl der Teilnehmer am Ende war. Schon bei der Auftaktkundgebung am Berblinger Brunnen reichte das Megafon nicht mehr aus, um die vielen Zuhörer zu informieren. Die Reden war nicht zu hören. Der Demonstrationszug durch die Hirschstraße über den Münsterplatz, vorbei am Nördlichen Münsterplatz bis zum Hans-und Sophie-Scholl-Platz in der Neuen Mitte schien immer weiter anzuwachsen. Geschätzt protestierten über 1200 Menschen gegen rechte Strömungen, möglicherweise waren es zeitweise sogar noch weit mehr.
Begeistert äußerten sich zahlreiche Teilnehmer auch über die große Zahl an jungen Leuten, die mit den Rufen "Alerta, Alerta, Antifascista" den Zug anführten. "Fantastisch", freute sich etwa der Ulmer Lothar Heusohn, ebenso wie Peter Langer (Pulse of Europe), über den großen Zuspruch. Beide kündigten an, dass sie ein großes überparteiliches Bündnis für eine weitere große Veranstaltung gegen Rechts schmieden wollen. "Wir müssen da jetzt weiter machen und dranbleiben", sagte Heusohn.









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