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Ulm News, 20.01.2011 12:13

20. Januar 2011 von Ralf Grimminger
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Der Psychoterror im Dschungelcamp


Der Psychoterror im Dschungelcamp Im RTL-Dschungelcamp bei “Ich bin ein Star - holt mich hier raus!” wurde in der vergangenen Folge eine neue Eskalationsstufe bei den so genannten Dschungelprüfungen erreicht. Bei einem Hindernislauf bekam Katy Karrenbauer Elektroschocks verpasst und wurde mit Schleim und Ungeziefer übergossen. Schleim und Maden sind Business as usual im Camp. Aber die Elektroschocks sorgten für Entsetzen bei den übrigen Teilnehmern und wecken unschöne Assoziationen an Folter und Psycho-Experimente. Mit der jüngsten Dschungelprüfung haben die Macher der Show die Grenzen eines Unterhaltungs-Formats sehr weit gedehnt, urteilt der Branchendienst meedia.de.

Dass eklige Tiere verspeist werden und Kandidaten mit allerlei Getier und Geschleim übergossen werden ist eine Sache - Stromstöße bedeuten aber eine andere Qualität. Zumal die Elektroschocks unfreiwillig von der psychisch labilen Sarah Knappik ausgelöst wurden. Aber der Reihe nach: Für die Dschungelprüfung “Unter Strom” wurden von den Zuschauern “Hinter Gittern”-Darstellerin Katy Karrenbauer und, wie immer, das Nachwuchsmodel Sarah Knappik ausgewählt. Der Prüfungsaufbau sah vor, dass Sarah Knappik in einem Kakerlaken-Kostüm mit großem Helm und Metall-Fühlern einen Hindernislauf absolvieren musste.
Die Fühler umspannten dabei eine Metallschiene. Sobald Fühler und Schiene aufeinandertrafen, bekam Katy Karrenbauer einen Stromschlag und wurde abwechselnd mit Schleim oder Ungeziefer übergossen.
Karrenbauer sollte Sarah Knappik Anweisungen geben, was sie zu tun hat, damit sie möglichst ohne Fehler durch den Lauf kommt. Eine alles andere als leichte Aufgabe, die aus zwei Gründen bedenklich war: erstens die Stromschläge. Zwar betont RTL, dass es sich nur um leichte Stromstöße handelte, die sicher nicht gesundheitsschädlich waren.
Aber wie schon Dirk Bach in der Sendung korrekt anmerkte: “Ein Stromschlag ist nie nett.” Es heißt nicht umsonst Elektro-Schock. Ein Stromschlag, zumal einer der erwartet wird, sorgt immer für gehörigen Psychostress und weckt Folter-Assoziationen. Das geht über die Intention einer Unterhaltungsshow hinaus. Zweitens: Der Prüfungsaufbau.
Indirekt war es die wegen ihrer nervigen und labilen Art schon sehr ungelittene Sarah Knappik, die Katy Karrenbauer die Stromschläge verpasst hat. Ausgerechnet der Frau, die sich bisher im Camp noch am meisten um Sarah Knappik gekümmert hatte. Diese Konstellation hatte etwas sehr fieses an sich. Der Gruppendruck auf Sarah Knappik wird sich nun wohl noch verstärken. Die übrigen Kandidaten reagierten einigermaßen entsetzt.
Ein bisschen erinnerte das Ganze an das berühmte Milgram-Experiment. Bei dem Experiment wurden von vorher eingeteilten “Lehrern” gezielt Stromschläge an “Schüler” verabreicht, wenn diese es nicht schafften, Wort-Paare richtig zu lernen. Den “Lehrern” wurde erzählt, es solle getestet werden, ob sich der Schmerz auf die Lernfähigkeit auswirkt.
In Wahrheit waren die “Schüler” Schauspieler und es wurde getestet, wie weit die “Lehrer” gehen, wenn sie Anweisungen von Autoritätspersonen bekommen. Ganz lässt sich das Milgram-Experiment nicht mit dem Dschungelcamp vergleichen.
Aber zwischendurch fragt man sich zwischen den ganzen flotten Sprüchen von Sonja Zietlow und Dirk Bach schon, wie weit man die Provokationsschraube noch drehen kann, bis sich jemand von den Kandidaten verweigert. Beim Milgram-Experiment verabreichten 26 von 40 Versuchspersonen potenziell tödliche Stromstöße von bis angeblich bis zu 450 Volt. Stefan Winterbauer



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