Ulm News, 21.08.2017 10:57
Pfarrer gewährt 1000 Nabucco-Zuhörern Schutz vor Unwetter in Klosterkirche
Besondere Umstände ermöglichten am Freitagabend, dass über 1000 Zuhörer trotz Sturm und Regen die Aufführung der Verdi-Oper "Nabucco" im Klosterhof in Wiblingen zeitverzögert erleben konnten. Wegen des Unwetters waren alle Schutzsuchenden zunächst in der Klosterkirche aufgenommen - und auch unterhalten worden. Mit 90-minütiger Verzögerung trat dann auch der Gefangenechor wieder im Freien an.
Am Freitag gegen 19.30 Uhr kündigte sich ein heftiges Unwetter über dem Klosterhof in Wiblingen an. Kurz darauf fegten heftige Sturmböen und starker Regen über den Platz. Die Veranstalter Rolf Weinmann (Provinztours) und Karl Bacherle (Südwest Presse) baten den anwesenden Pfarrer Kloos, die Klosterkirche zu öffnen und den Musikfreunden Einlass zu gewähren. Das geschah gerade noch rechtzeitig, wie auch Veranstaltungsleiter Mirko Kern von der Ulmer Firma CPN berichtete.
Das Personal der Sicherheitsfirma SHS räumte umsichtig den Platz und die Kirche nahm die Schutzsuchenden auf. Rund 1000 Konzertbesucher drängten in die Basilika, während draußen der Sturm die Plastikstühle auf dem Platz hin und herwirbelte und Planen und Zelte umriss. Die Windböen waren so stark, dass sich die Kirchentür zeitweise nicht mehr öffnen ließ. Mit Beginn des Starkregens war die Kirche voll und der Platz leergefegt.
Nachdem auf der Bühne das geplante Programm vorerst ins Wasser gefallen war, übernahm kurzerhand Pfarrer Ulrich Kloos die Programmgestaltung und Unterhaltung: Er nahm spontan ein Mikrophon zur Hand und erzählte den 1000 Besuchern über 20 Minuten lang viel Wissenswertes über das Klsoter und die Basilika.
Doch nicht genug: Danach gab es ausgewählte Stücke der Verdi-Oper Nabucco zu hören. Vier Solisten des Ensembles aus Italien begeisterten die Besucher mit ausgewählten Liedern in der Kirche. Ein Musiker begleitete die Sänger am Keyboard.
Nach dem gefühlten Weltuntergang draußen, geschah dann das Wunder: Ein Sonnenstrahl erhellte die Kirche durch ein Fenster und die Schutzsuchenden hatten wieder Hoffnung. Als die schwere Kirchentür geöffnet wurde, war die Dunkelheit und der große Regen vorbei, ein wunderbares, zauberhaftes Abendrot tauchte den Himmel und das Klosterareal in intensive Farben und Sonnenstrahlen wärmten Platz und Menschen.
Die Zuhörer sammelten den Stühle ein und nahmen wieder Platz, während die Musiker und Sänger sich auf die Bühne begaben. Um 21.20 Uhr, etwa eine Stunde und 20 Minuten nach Beginn des schweren Unwetters, konnte Nabucco auf der großen Bühne im Klosterhof Wiblingen doch noch aufgeführt werden - bei angenehmen Temperaturen und ohne Regen. Die Zuhörer waren so begeistert, dass der Gefangenenchor an diesem Abend gleich zwei Mal sang und die Nabucco-Aufführung bis 23.30 Uhr dauerte - mit göttlicher Fügung und kirchlichem Segen.
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