Ulm News, 19.07.2016 02:28
Über ein Dutzend Vermummte attackieren veganes Döner-Lokal
Während Zehntausende in der Ulmer Innenstadt friedlich den Schwörmontag feierten, kam es es am Montagabend zu einem heftigen Angriff auf ein Döner-Lokal in der Ulmer Hafengasse. Etwa etwa einem Dutzend Personen attackierten den vegangen Döner-Laden, indem sie Steine und Stühle gegen das Schaufenster warfen. Und das alles mitten im Festgeschehen. Vorbeikommende Festbesucher reagierten geschockt. Es ging (und geht) dabei um Revierkämpfe rivalisierender trükisch stämmiger rockerähnlicher Gruppen. Um Geld, Drogen, Waffen und um türkische Politik.
Ein 43-Jähriger und der 19-Jähriger saßen kurz vor 19 Uhr in dem Imbiss im Hafenbad. Aus der Pfluggasse rannte plötzlich eine Gruppe maskierter Personen auf den Imbiss zu. Sie warfen mit Flaschen gegen die Schaufensterscheibe. Dann gingen sie in das Lokal und griffen die beiden Männer an. Die erlitten leichte Verletzungen. Anschließend flüchteten die Unbekannten wieder. Eine sofortige Suche der Polizei nach den Tätern verlief bislang ohne Erfolg. Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei wegen des Angriffs. Wie die Polizei weiter mitteilt, entstand an dem Imbiss und zwei benachbarten Geschäften Sachschaden in Höhe von rund 10.000 Euro.
Die Polizei geht bei ihren Ermittlungen auch dem Hinweis nach, dass es sich bei den Angreifern um eine rockerähnliche Gruppierung handeln könnte. Zumal bereits Anfang Juli mehrere Personen einer solchen Gruppierung vor dem Imbiss aufgetaucht war. Die Polizei war deshalb am Abend des Schwörmontags mit starken Kräften im Stadtgebiet präsent, um weitere Auseinandersetzungen zu verhindern.
Der Angriff schockierte viele Besucher der verschiedenen Schwörmontagspartys. Um die Qualität des veganen Döners wird es aber auch bei dieser Auseinandersetzung nicht gegangen sein. Vielmehr kann man davon ausgehen, dass Konflikte in der Türkei nun genauso vehement hier ausgetragen werden und um Revierkämpfe rivalisierender türkisch stämmiger Rockergruppen. Es geht um Kontrolle bei Drogengeschäften, um Geld und Waffen.
Denn in dem veganen Döner-Geschäft soll ein Mitglied der rockerähnlichen Gruppierung Red Legion beschäftigt sein. Da diese Gruppe verboten ist, gibt es Kontakte zu Untergruppen mit ähnlichen Ansichten. Die Red Legion werden von Mitgliedern kurdischer Abstammung dominiert.
Vor zwei Wochen gab es bereits eine Auseinandersetzung vor dem Döner-Lokal mit einer ebenfalls rockerähnlichen Gruppe namens Osmanen BC. BC steht für Boxclub. Die Osmanen gelten als türkisch nationalistisch bis faschistisch. Sie gelten auch als gewaltbereit und haben viele Mitglieder, die sich mit Kampfsport fit halten. So haben sie sich sogar vor wenigen Monaten mit den mächtigen Hells Angels angelegt.
Man kann davon ausgehen, dass der Angriff am Schwörmontag die Fortsetzung dieser Streitereien war. Die Polizei hatte damals mit einem großen Aufgebot dafür gesorgt, dass es zu keinen Gewalttätigkeiten zwischen den Gruppen gekommmen war.
Die Polizei schob deswegen auch am Schwörmontag mit vier Beamten über mehrere Stunden Wache vor dem Döner-Laden, während dort immer wieder Männer mit Migrationshintergrund auftauchten, wichtig diskutierten, ins Handy tippten oder mit tiefer gelegten Autos laut auf die Tube drückend im Hafenbad vorfuhren.






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