Ulm News, 18.01.2016 17:07
10 000 Euro-Spende für nationale Datenbank zu Fuchsbandwurmerkrankungen
Großzügige Spende für Ulmer Echinokokkose-Forschung 10.000 Euro für Etablierung einer nationalen Datenbank zu Fuchsbandwurmerkrankungen Die Ulmer Echinokokkose-Forschung und Ultraschalldiagnostik nimmt aufgrund der historischen und endemischen Bedeutung der Fuchsbandwurmerkrankung in Baden-Württemberg und Deutschland seit Jahren eine Schlüsselrolle in der Universitätsmedizin ein.
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass die Ärzte und Wissenschaftler durch Spenden in ihrer wissenschaftlichen Arbeit unterstützt werden. Für das aktuelle Forschungsprojekt, der Etablierung einer nationalen Datenbank für die alveoläre Echinokokkose (Fuchsbandwurmerkrankung), erhält die Ultraschalldiagnostik unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Kratzer eine Spende in Höhe von 10.000 Euro vom Ulmer Unternehmer Walter Feucht. Der Zentrale Ultraschall an der Klinik für Innere Medizin I, die Arbeitsgruppe Echinokokkose der Ulmer Universitätsmedizin und der Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums, Herr Prof. Dr. Udo X. Kaisers, bedanken sich recht herzlich bei Herrn Feucht für die großzügige Spende. Diese Spende trägt entscheidend dazu bei, dass Diagnostik, Behandlung und Versorgung von Betroffenen durch gezielte Forschung verbessert werden können.
Schon jetzt verfügt das interdisziplinäre Ärzteteam an der Universitätsklinik über eine der größten Datenbanken zu Fuchsbandwurmerkrankungen europaweit, die noch weiter ausgebaut werden soll. In Kooperation mit dem Robert Koch-Institut erarbeiten die Ulmer Spezialisten aktuell ein nationales Echinokokkose-Register.
Ulm und Umgebung gelten als Epizentrum der seltenen Parasitenerkrankung: Bis zu 70 Prozent der Füchse in der Region tragen den Erreger in sich. Die Echinokokkosen werden durch Larven des Fuchsbandwurms ausgelöst. Werden die Eier aufgenommen, gelangen sie vermutlich über den Zwölffingerdarm in die Leber. Allerdings erkrankt nicht jeder Mensch. Das Risiko hierfür scheint genetisch bedingt zu sein. Im Falle einer Ansteckung breitet sich die potenziell tödliche Krankheit zunächst schleichend aus. Ohne Therapie wird die Leber zerstört – in seltenen Fällen sind auch Lunge und Gehirn betroffen. Oft wird die Diagnose erst nach Jahren gestellt. Bei der Diagnostik spielen bildgebende Verfahren, besonders die Sonografie, eine entscheidende Rolle. Zur Bestätigung der Primärdiagnose wird zusätzlich im Blut nach Antikörpern gesucht.
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