Ulm News, 03.11.2015 15:36
IHK-Konjunkturumfrage für den Landkreis Neu-Ulm: Schwache Auftragslage dämpft Euphorie
Nach einer sehr guten Beurteilung der wirtschaftlichen Lage im Frühjahr 2015 ist die Stimmung im Landkreis Neu-Ulm etwas verhaltener, bewegt sich aber immer noch auf einem guten Niveau. Die Veränderung auf den Märkten traf die Wirtschaft im Landkreis Neu-Ulm stärker und sorgte für leichte Bremseffekte in der Auftragslage.
Die Investitions- und Beschäftigungspläne verdeutlichen jedoch die Hoffnung auf eine stabile weitere Entwicklung. So die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage im Herbst 2015.
Gute Stimmung trotz rückläufiger Aufträge
Die Einschätzung der Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage bewegt sich weiterhin auf einem guten Niveau, erreicht aber nicht mehr den sehr guten Wert vom Frühjahr 2015. 45 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre wirtschaftliche Situation mit gut obwohl sich die Auftragsvolumina leicht rückläufig entwickelt haben. Nur noch 30 Prozent sprechen von gestiegenen Inlandsaufträgen und fast ein Viertel beklagt ein gesunkenes Auftragsvolumen aus dem Inland. Die im Allgemeinen gestiegenen Konsumausgaben konnten sich für die Unternehmen in Neu-Ulm nicht bei den Auftragseingängen bemerkbar machen.
Bei der Auftragssituation aus dem Ausland gab es bei den Unternehmen im Landkreis Neu-Ulm ebenfalls rückläufige Tendenzen. Defizite des russischen und chinesischen Markts wurden nicht durch die Märkte der Eurozone oder Nordamerika ausgeglichen. „Die negativen Veränderungen mancher Auslandsmärkte machte sich für die Unternehmen im Landkreis Neu-Ulm stärker bemerkbar als in manch anderen Regionen. Die sehr optimistischen Erwartungen aus dem Frühjahr konnten nicht überall erfüllt werden“ so Gerd Stiefel, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm.
Unternehmen prognostizieren stabile Entwicklung
Die Auftragslage aus dem In- und Ausland beeinflusst die Erwartungen für die Zukunft. Nur noch 18 Prozent der Unternehmen hoffen auf eine Verbesserung der Geschäftslage, der Großteil der Unternehmen, 71 Prozent, erwarten keine Veränderung. Die Einschätzungen aus dem Frühjahr waren deutlich euphorischer, nun hoffen die Unternehmen auf eine stabile Entwicklung der Auftragssituation. Die prognostizierte Stabilität macht sich auch in den Investitions- und Beschäftigungsplänen bemerkbar. Über die Hälfte der Unternehmen werden die Inlandsinvestitionen auf einem gleichbleibenden Niveau halten, etwa ein Viertel möchte in den nächsten Monaten mehr investieren. „In den meisten Fällen investieren die Unternehmen in Ersatzbeschaffungen oder auch in Rationalisierungsmaßnehmen, Kapazitätserweiterungen oder Produktinnovationen stehen nicht an erster Stelle“ erläutert Werner Knittel, Vizepräsident der IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm das Investitionsverhalten der Unternehmen. Zusätzliche Einstellungen wird es ebenfalls nur vereinzelt geben. 86 Prozent planen keine Veränderung ihrer Beschäftigtenzahl.
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