Ulm News, 24.04.2015 17:07
Sozialtarifvertrag für Surteco Laichingen unterzeichnet
„Der Kampf der Beschäftigten für einen Sozialtarifvertrag hat sich ausgezahlt“, bewertet Maria Winkler Geschäftsführerin des ver.di- Bezirk Ostwürttemberg-Ulm die beendete Tarifauseinandersetzung bei Surteco in Laichingen.
Mit Unterzeichnung des Tarifvertrages tre- ten jetzt Regelungen in Kraft, die den gut 200 ver.di-Mitgliedern im Betrieb Verbesserungen gegenüber dem zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung ausgehandelten Sozialplan sichern. Insbesondere erhöhen sich die Abfindungen für jüngere Beschäftigte und solche, die nicht in die Transfergesellschaft wechseln. Außerdem erhalten Beschäftigte, die ins Surteco-Werk Buttenwiesen wechseln für eine längere Zeit einen finanziellen Ausgleich zu den dort geltenden nied- rigeren Löhne und längeren Arbeitszeiten. Nach Abschluss des Sozialplanes für die etwa 280 Beschäftigten, die in Laichingen ihren Arbeitsplatz verlieren, hatten die ver.di-Mitglieder mit ei- nem Warnstreik deutlich gemacht, dass sie bessere Abfindungsregelungen fordern. Die Unternehmensleitung hatte daraufhin versucht, ver.di weitere Arbeitskampfmaßnahmen zu untersagen. In einem vor dem Ulmer Arbeits- gericht geschlossenen Vergleich musste das Management sich auf die zu- vor abgelehnten Verhandlungen einlassen, die nun zur Unterzeichnung des Sozialtarifvertrages geführt haben. ver.di-Verhandlungsführer Gerhard Vohs betonte, dass es zwar am Ende auch in der Tarifauseinandersetzung nicht gelungen sei, die Schließung des Surteco-Werk I in Laichingen und die Verlagerung der Produktion nach Buttenwiesen zu verhindern. Mit den gefundenen besseren Abfindungs- und Übergangsregelungen, einem Altersteilzeit-Tarifvertrag und der Aus- dehnung der Sozialplan-Regelungen auf das Werk II und die in Laichingen verbleibende Logistik seien jedoch Ergebnisse erzielt worden, die deutlich über das hinausgehen, was die einer gesetzlichen Friedenspflicht unterlie- genden Betriebsratsgremien erreichen können. Er bedankte sich im Rah- men der Mitglieder-Abstimmung über den Tarifvertrag für die gezeigte ge- werkschaftliche Solidarität und Kampfbereitschaft.
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