Ulm News, 28.06.2014 17:29
Amelie Fried stellt "Traumfrau mit Lackschäden" in traumhafter Kulisse vor
"Der schönste Ort, an dem ich je gelesen habe", behauptet Amelie Fried. Der Lokalpatriot will es nur zu gerne glauben. Tatsächlich ist das Ambiente traumhaft, um eine Traumfrau vorzustellen. Bei ihrem Auftritt im Rahmen von "StadtLesen Neu-Ulm 2014" am Freitag sitzt Amelie Fried auf der im Park vor dem Golden Tulip-Hotel errichteten Bühne, die Abendsonne scheint von links, vor sich sieht sie einen großen, erwartungsfrohen Zuhörerkreis, dahinter liegt die Neu-Ulmer Uferpromenade und die gemächlich fließende Donau, und darüber hinwegschauend hat die Autorin, bevor sie ins zu lesende Buch schaut und wenn sie die Nase aus dem Buch hebt: das angeblich "Schönste an Neu-Ulm" den Blick auf die Altstadt von Ulm. Jedenfalls kann sich Frau Fried davon überzeugen: Von Neu-Ulm aus hat man den schönsten Blick auf ihre Geburtsstadt.
Am Ende ihrer Lesung, es ist die Premiere, die erste öffentliche Lesung aus ihrem neuen Buch "Traumfrau mit Lackschäden", bietet sie das Gespräch an. Niemand meldet sich. Fried: "Da komm ich extra hierher und niemand will was von mir wissen?" Gut, es trauen sich dann doch welche, fragen nach der Ulmer Schulkarriere, stellen noch drei, vier Fragen.
Vielleicht waren alle zu beschäftigt mit Gedanken über die Stellen, in denen Amelie Fried ihre Romanheldin Cora zu Wort kommen lässt. Was sie da gelesen hat, machte Lust auf mehr. Und wie sie gelesen hat ... ich hab schon manchen Autor aus eigenen Werken vortragen hören, die Fried liest spitzenmäßig. Liegt vielleicht auch an ihrer Moderatorinnen-Existenz.
Neu-Ulms Stadtbüchereileiterin Ilse Rüggenmann hatte die Bestsellerautorin aus Ulm für diesen Auftritt im Rahmen des auch ansonsten nur zu lobenden StadtLesen gewinnen können. Glückwunsch!
Am Rande hört man das Eingeständnis des Neu-Ulmer Theaterleiters: "Dann und wann wünschte ich mir auch einen solchen Gast für unser 'ChaosLesen', und wenn es nur dazu helfen würde, unser tolles Format bekannter zu machen, in dessen Rahmen dann die vielen guten, allenfalls regional bekannten, aber sehr hörenswerten Autorinnen und Autoren mehr Aufmerksamkeit bekämen."
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