Gute Eurocup-Saison endet für ratiopharm ulm mit deutlicher 81:65-Niederlage in Jerusalem

 Dass der Zweipunkte-Vorsprung aus dem Hinspiel nicht viel Wert sein würde, war vor Beginn des Achtelfinal-Rückspiels in Jerusalem klar. Mit 154:168 verlor ratiopharm ulm in der Endabrechnung das Duell mit Hapoel Jerusalem und beendet die zweite Eurocup-Saison mit 11 Siegen und 7 Niederlagen.
Nach dem Erreichen des Viertelfinals in 2013 schlug sich ratiopharm ulm auch 2014 im zweihöchsten europäischen Clubwettbewerb mehr als achtbar. Unter den besten 16 Teams zu sein, ist insofern als großer Erfolg zu werten, da der Eurocup im Vergleich zur Vorsaison deutlich aufgewertet wurde: So starteten nicht nur 16 Teams (48) mehr als in der Vorsaison, das Teilnehmerfeld wurde auch ab der Hauptrunde mit 8 Euroleague-Teams aufgefüllt.
Als Achtelfinalist ließ ratiopharm ulm vier Euroleague-Vertreter (z.B. Meister Bamberg) hinter sich. Unvergessen bleiben die Siege über das spanische Topteam Valencia (Viertelfinal-Gegner von Alba Berlin) oder den französische Meister Nanterre. Auch eine Niederlage wird sich im Gedächtnis der 5.000 Zuschauern, die durchschnittlich zu den Eurocup-Partien in die ratiopharm arena strömten, festsetzen: Die 77:85-Pleite gegen Cantù, dank derer sich ratiopharm ulm in letzter Sekunde fürs Achtelfinale qualifizierte. Dass es gegen Jerusalem letztlich nicht reichte, erklärt Head Coach Thorsten Leibenath so: „Betrachtet man beide Spiele zusammen, war Jerusalem das bessere Team. In Spiel zwei hat uns ihre physische Spielweise etwas überrascht. Den Unterschied hat aber letztlich Bracy Wright ausgemacht.“
Die hitzige Atmosphäre in der mit 2.400 Zuschauern picke-packe vollen Goldberg Arena beeindruckte die Ulmer Delegation zunächst nicht. Über 21:16 (10.) starteten die Gäste routiniert in das Entscheidungsspiel. Die von Beginn an praktizierte Ganzfeld-Zone-Presse der Gastgeber lief also zunächst noch ins Leere. Das änderte sich zu Beginn des zweiten Viertels, als sich die Israelis erstmals absetzen konnten (32:22, 14.). Einerseits waren es erneut die langen Israelis (Duncan, Parakhouski), die unter dem Korb dominierten, anderseits waren es aber auch die Außenspieler Ronald Dupree (14 Punkten) und Bracey Wright (21), die bis zur Halbzeit eine deutliche Führung der Israelis ermöglichten.
Besonders bitter im zweiten Viertel: Zwischen der 12. und 18. Minute legte Jerusalem einen 16:0-Lauf hin (42:23). Grund dafür waren zahlreiche Ulmer Ballverluste (8 in der 1. Hälfte, insgesamt 16) und eine clevere Verteidigung der Gäste, die ratiopharm ulm völlig aus dem Konzept brachte. Zum Viertelende fingen sich die Gäste – angeführt von Matt Howard – zwar wieder, mussten allerdings mit einem 46:32-Rückstand in die Kabine gehen.
Die zweite Halbzeit begann dann mit einer ganz anderen Intensität. Einem Steal ließ Per Günther rasch einen ganz weiten Dreier folgen. Als vier Minuten im dritten Viertel gespielt waren, war der Rückstand auf 49:41gesunken. Zwei Offensiv Fouls, die Jerusalem sich innerhalb kurzester Zeit eingehandelt hatte, waren nur von kurzfristigem Vorteil. Angefeuert von einem nun angestachelten Publikum setzten sich die Gastgeber wieder auf 55:43 (27.) ab. Das finale Viertel eröffneten die Teams bei Stand von 59:50. Nachdem Edgar Sosa mit seinem einzigen Treffer in der 33. Minute das 61:54 erzielte, war ratiopharm ulm lediglich 6 Punkte vom Viertelfinale entfernt.
Drei Minuten später war der Abstand nach einem Dreier von Wright schnell wieder auf 68:54 angewachsen. Nach einem Foul von Daniel Theis an einem weiteren Dreier-Versuch durch Wright, verwandelte dieser drei Freiw& amp; amp; amp; amp; uuml;rfe zur 73:58-Führung (37.).
Der 13. Fastbreak der Israelis (ratiopharm ulm gelang dagegen kein einziger), entschied wenig später das Spiel vorzeitig.
Für ratiopharm ulm spielten: Günther (8 Punkte, 2 3er), Theis (6, 4 Rebounds), Edgar Sosa (2, 7 Assists), Hess (6, 2 3er), Long (6), Clyburn (5, 7 reb), Howard (15, 5 reb), Schwethelm (3), Hummer (2)Plaisted (6), Nankivil (6).