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Ulm News, 20.02.2014 16:27

20. Februar 2014 von Ralf Grimminger
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Gymnasien im Landkreis Neu-Ulm nehmen Druck von ihren Schülern


Die fünf Schulleiter stellen ein gemeinsames Konzept für eine „angstfreie Lernatmosphäre“ vor – Exen werden jetzt angesagt

„Es gibt viele Schüler, die aufs Gymnasium wollen, man muss sie aber auch wollen lassen“, sagt Dr. Ralf Schabel, der Direktor des Illertal-Gymnasiums Vöhringen-Illerzell. Er und seine vier Schulleiter-Kollegen Dr. Martin Bader (Lessing-Gymnasium Neu-Ulm), Jutta Gruber (Bertha-von-Suttner-Gymnasium Pfuhl), Klaus Schneikart (Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium Weißenhorn) und Manfred Schöpplein (Kolleg der Schulbrüder Illertissen) stellten bei einer Pressekonferenz im Landratsamt Neu-Ulm ein einheitliches Konzept zur Schulentwicklung vor, das eine klare Botschaft an Eltern und Kinder aussendet: Habt keine Angst vor dem bayerischen G8, wir wollen euch nicht aussieben, sondern euch auf dem Weg zum Abi stützen und unterstützen! Die Lehrerkollegien der fünf Gymnasien im Landkreis Neu-Ulm ver-abschiedeten in den zurückliegenden Wochen das Papier, mit dem sie ihre Schulen im Rahmen der Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm gemeinschaftlich profilieren wollen. Landrat Erich Josef Geßner begrüßt die als Modell geeignete Initiative der heimischen Gymnasien: „Schüler, die dafür geeignet sind, sollen auch aufs Gymnasium gehen und nicht davor zurückschrecken. Auch das bayerische Abitur ist gut machbar und bietet außerdem die besten Voraussetzungen für ein Studium oder eine gehobene Berufsausbildung.“ Rund 1100 Kinder und Jugendliche, die im Landkreis Neu-Ulm wohnen, gehen im benachbarten Baden-Württemberg zur Schule. Darunter sind viele Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, die den fünf heimischen Gymnasien abgehen. Deren Schülerzahlen sind zuletzt merklich gesunken. Die Angst der Eltern, ihre Kinder würden überfordert, haben die Schulleiter als entscheidendes Motiv ausgemacht, sich dem „ans-pruchsvollen, aber auch fundierten bayerischen Gymnasium“ (Landrat Geßner) nicht zu stellen. Mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen soll dieser Furcht nun begegnet werden. Jubelstürme haben die Pädagogen in den Klassen ausgelöst, als sie unlängst mitteilten, es werde künftig keine unangesagten schriftlichen Lernkontrollen mehr geben. Die bei Schülern wie Eltern gleichermaßen berüchtigten Exen (Extemporalien) werden im zweiten Halbjahr des laufenden Schuljahres alle mindestens einen Tag vorher angekündigt. Sind die Erfahrungen damit positiv, wollen die fünf Gymnasien im Landkreis diese Regelung ab dem Schuljahr 2014/15 fest einführen. „Für uns Schüler ist das ein riesiger Schritt“, freut sich Zoi Pantelia-dou, die Schülersprecherin des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums (NKG) Weißenhorn. „Dadurch wird viel Druck von uns genommen; wir können jetzt beruhigter in die Stunden gehen“, erläutert Florian Britz, der Schülersprecher des NKG. Manche Lehrer freilich wollten lieber an der bisherigen Praxis der Stegreifaufgaben festhalten, ver-rieten die Gymnasialdirektoren; jene meinten, nur so die Schüler zu kontinuierlichem Lernen bewegen zu können. Zu einer „angstfreien Lernatmosphäre“ sollen auch weitere Be-schlüsse beitragen: Wenn Schüler der Unter- und der Mittelstufe verpflichtenden Nachmittagsunterricht haben, bekommen sie an diesem Tag keine schriftlichen Hausaufgaben für den nächsten Tag mehr auf. In der fünften Jahrgangsstufe wird in der Regel höchstens einmal in der Woche nachmittags unterrichtet, wobei es sich hierbei meist um Intensivierungsstunden, Wahlfächer oder Sport handeln soll. Für die Fünftklässler, also die Neuzugänge aus der Grundschule, wurde extra ein &am p;amp;am p;Uuml;bergangsmanagement installiert. Die Gymnasien verfügen über je eine Grundschullehrerin, die als Lotsin die „Kleinen“ an die Hand nimmt und ihnen hilft, sich an die neue Schule mit dem veränderten Umfeld und den gestiegenen Anforderungen zu gewöhnen. Zudem betreuen Mitschüler höherer Klassen als Tutoren Jüngere beim Lernen und vermitteln ihnen korrektes Sozialverhalten. Auch in Sachen individueller Förderung der Schülerinnen und Schüler tut sich an den Gymnasien diesseits von Donau und Iller einiges: Flexibilisierungsjahr, zusätzliche Intensivierungsstunden, Förderung in Kleinstgruppen, persönliche Lernberatung sowie Nachmittagsbetreuung. Darüber hinaus soll ein „intensives und behutsames Vorgehen bei der Einführung der Fremdsprachen“ den Übertritt ans bayerische Gymnasium erleichtern. Unter all den Hilfen und Erleichterungen für die Schülerinnen und Schüler soll freilich die Bildungsqualität nicht leiden. „Das klingt nach der Quadratur des Kreises“, räumt Direktor Schabel ein; er ist aber zuversichtlich, dass beides gelingen wird. Die Übertrittsquote zum Gymnasium liegt ihm zufolge im Landkreis Neu-Ulm bei 36 Prozent. Der bayerische Durchschnitt beträgt 40 Prozent. „Wir haben also noch deutlich Luft nach oben“, konstatiert Schabel. Diese Lücke wollen er und seine Lehrerkolleginnen und -kollegen schließen. Jetzt müssen nur noch die Eltern der gegenwärtigen und zukünftigen Grundschüler mitspielen.



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