Ulm News, 27.03.2010 22:40
Robin Benzing sichert Sieg in letzter Sekunde
Das war knapp: ratiopharm Ulm schlägt die Paderborn Baskets mit 87:86. Topscorer Robin Benzing (20 Punkte) sichert in letzter Sekunde den Sieg.
Präziser kann man den 87:86 (46:40)-Erfolg von ratiopharm Ulm über die Paderborn Baskets nicht auf den Punkt bringen: „Ein Sieg ist ein Sieg“, sagt Mike Taylor mit leicht gestresster Miene. Denn der Last-Second-Erfolg ist auch am Ulmer Head Coach nicht spurlos vorübergegangen.
Schließlich hatte sein Team in der 33. Minute beim Stand von 77:60 noch wie der sichere Sieger ausgesehen, um es in den folgenden Minuten noch einmal richtig spannend zu machen. Denn als Paderborns Sefton Barrett wenige Sekunden vor dem Ende zum Korbleger ansetzte, stand es 87:86 – hätte der Amerikaner getroffen, das Spiel hätte einen anderen Sieger gefunden. Doch da sich der mit 20 Punkten überragende Robin Benzing den Rebound sicherte, kam Taylor zur zweiten entscheidenden Erkenntnis des Abends: „Zum Schluss hatten wie einfach Glück.“
Dass es gegen den Tabellenletzten kein Selbstläufer werden würde, zeigte sich schon im erste Viertel. Erst durch zwei Highlights von Rocky Trice – ein Dreier plus ein anschließender Steal, den das Energiebündel mit einem Dunking krönte – gingen die Ulmer nach 10 Minuten mit 25:23 in Führung. Davor hatten die starken Paderborner Guards mit vier Dreiern den Ulmern das Leben schwer gemacht (18:21, 9.). Das änderte sich zunächst in der 16. Minute: Mit einem 9:0-Lauf setzte sich das Taylor-Team auf 40:31 ab. Besonders stark in dieser Phase: Chris Burns, der sechs Punkte in Serie erzielte und Robin Benzing, der die Serie mit einem Dreier aus der Ecke abschloss. Souverän war die Vorstellung der Gastgeber aber auch nach diesem Zwischenspurt nicht.
Bedingt durch individuelle Fehler und ein knapp 70-prozentige Paderborner Dreierquote kamen die Gäste bis zur 19. Minute wieder auf 42:39 heran. Die eigentlich schlechte Nachricht zur Halbzeit (46:40) war aber die Verletzung, die sich Rocky Trice im letzten Angriff vor der Pause zugezogen hatte. Schmerzverzerrt humpelte der mit 11 Punkten bis dato zweibeste Scorer in die Kabine.
Doch einen Rocky haut bekanntlich nichts so schnell um. Trice biss auf die Zähne und spielte weiter – in der zweiten Halbzeit sogar ohne Pause. Und das in gewohnter Form. Zunächst klaute er Kevin Langford den Ball, hängte dem Paderborner Bigman gleich noch ein Foul an und eröffnete mit seinem Rebound Benzing die Möglichkeit, zum 49:42 (24.) abzuschließen. Entscheiden absetzen konnte sich ratiopharm Ulm dennoch nicht. Auch ein einhändiger Alley-oop von Chris Burns (Zuspiel Austen Rowland) zum 57:51 (27.) setzte nicht die nötige Energie frei, um das Spiel unter Kontrolle zu bekommen. Der Durchbruch gelang erst in der 29. Minute: Mit einem 8:0-Lauf zogen die Ulmer bis zu Beginn des vierten Viertels auf 68:56 davon.
Und der Spielfluss riss auch im letzten Viertel zunächst nicht ab: Mit seinem dritten Dreier brachte Lee Humphrey sein Team in der 34. Minute mit 77:60 in Front. „Hier müssen wir das Spiel an uns reißen und den Sack zumachen“, ärgert sich Taylor später. Stattdessen verkürzte Paderborn durch Dreier von Langford und Moore auf 79:71 (35.). 3:23 Minute vor dem Ende reduzierte Sefton Barrett den Vorsprung dann auf 80:77, DeAndre Ha ynes gar auf 82:80.
Nun schickte Taylor eine ungewöhnlich (klein) Formation aufs Feld: Humphrey, Günther, Trice, Burns und Benzing waren es, die in den letzten Minuten auf dem Parkett standen und nicht verhindern konnten, dass die Gäste 30 Sekunden vor dem
Ende das 87:86 erzielten. Nach zwei vergeben Freiwürfen von Trice hatte Paderborn 23 Sekunden Zeit für den Sieg. Doch Barrett verfehlte und Benzing sichertee sich den Rebound.
Für Ulm spielten: Günther (4), Trice (13 / 11 Rebounds), Bryant (3), Benzing (20), Humphrey (11), Burns (19), Rowland (4), Martin (13).




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