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Ulm News, 08.10.2013 10:02

8. Oktober 2013 von Ralf Grimminger
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Südwestmetall: Flexibilität der Betriebe nicht weiter einengen


 Die Metallarbeitergeber warnen davor, die Flexibilität der Betriebe bei Themen wie Zeitarbeit, Befristungen oder Werkverträgen einzuengen. „Die komfortable Entgeltentwicklung in unserer Industrie ist nur möglich, weil es solche Ventile gibt“, sagte Dr. Stefan Wolf, Vorsitzender von Südwestmetall, am Montag bei der Mitgliederversammlung der Südwestmetall-Bezirksgruppe Ulm in den Räumen der Liebherr-Werk Ehingen GmbH: „Wenn diese Ventile geschlossen werden, können wir in unserer Entgeltentwicklung nicht so weiter machen wie bisher.“

 Die Liebherr-Werk Ehingen GmbH, diesjähriger Veranstaltungsort der Mitgliederversammlung, zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Fahrzeugkranen. Laut Wolf bedeuteten allein die letzten beiden Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie ein Lohnplus von zehn Prozent für die Beschäftigten. Möglich sei dies auch deshalb gewesen, weil den Betrieben mehr Flexibilität zur Verfügung stand, unter anderem über die Vergabe von Tätigkeiten an Fremdfirmen. Nun würden aber Gewerkschaften und linke Parteien eine angebliche „Prekarisierung“ der Arbeitswelt und ein Trend zu Lohndumping beklagen. Ziel der IG Metall sei es, dass alle Tätigkeiten entlang der Wertschöpfungskette nach Metalltarif bezahlt werden. „Wir können aber nicht alle einfachen Tätigkeiten in den Metalltarif zurückholen“, so Wolf. Dies würde die gesamte Wertschöpfung an den deutschen Standorten weiter verteuern: „Das bestehende Lohngefälle kann nicht auf höchstem Niveau, dem der Metall- und Elektroindustrie, eingeebnet werden. Damit wäre letztlich die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie insgesamt bedroht.“ Dieses Thema will Wolf neben anderen Themen mit der IG Metall im Rahmen der Gesprächsverpflichtung erörtern. Auf diese hatten sich die Tarifpartner 2012 verständigt – mit dem Ziel, Lösungen für die großen Herausforderungen der Industrie wie den demographischen Wandel und die damit verbundene Fachkräftesicherung zu suchen. Weitere Themen sind die Sicherung einfacher Arbeit in Deutschland, die Förderung qualifizierter Arbeit, die Zukunft industrienaher Dienstleistungen, altersgerechte differenzierte Arbeitszeitmodelle und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Mein Ziel ist es, das kommende Jahr 2014 intensiv für diese Diskussion zu nutzen, um abseits von der Zuspitzung in Tarifrunden substanzielle Fortschritte zu erzielen“, bekräftig Wolf. Dabei solle Gesprächsverpflichtung aber nicht zwingend Verpflichtung zu einer tariflichen Lösung heißen: „Wenn Lösungen damit erkauft werden müssten, dass die betriebliche Mitbestimmung deutlich ausgeweitet wird, dann geht das einfach nicht.“ Zum Thema Werkverträge sagte Wolf, diese seien ein unverzichtbarer Bestandteil der arbeitsteiligen Metall- und Elektroindustrie. „Wir können jedoch nicht leugnen, dass es vereinzelt Missbrauch gibt. Gegen diesen Missbrauch wenden wir uns aber mit aller Entschiedenheit“, sagte Wolf. Doch hierfür bedürfe es keiner neuen gesetzlichen Regelungen, die den Einsatz der Werkverträge einengen und dem Betriebsrat ein Mitbestimmungsrecht über unternehmerische Entscheidungen einräumen würden. An die künftige Bundesregierung richtete Wolf den Appell, die Energiewende nun endlich nach marktwirtschaftlichen Kriterien umzusetzen. „Die Unternehmen sind auf eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung angewiesen“, so Wolf. Allerdings lasse die bisherige Umsetzung der Energiewende zunehmend Zweifel aufkommen, dass dies für die Zukunft noch gewährleistet sei: „Fehlanreize und Förderunsinn müssen dringend korrigiert werden, sonst droht uns eine schleichende De-Industrialisierung.“ Genauso dringend sei ein Masterplan für mehr Bildung. Die Zahl der Bildungsverlierer oder Schulabbrecher müsse in den kommenden Jahren deutlich verringert werden. Auch müsse der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg aufgebrochen werden. Fes tredner der diesjährigen Mitgliederversammlung war Dr. Manfred Lütz, Arzt, Theologe und Bestsellerautor. Er sprach zu dem Thema „Ist Arbeit das eigentliche Leben?“ Dabei ging er zum Teil sehr pointiert der Frage nach, welche Themen tatsächlich unser Leben dominieren, und welche es womöglich eher sein sollten. Ob die Welt, in der wir meinen zu leben in Wahrheit nicht eine Kunstwelt ist, und wir dabei die echte aus dem Blick verlieren. Im internen Teil der Mitgliederversammlung fand die Nachwahl zweier Mitglieder des beratenden Ausschusses statt. Ausscheiden werden Wolfgang Hänle, Geschäftsführer der Evobus GmbH in Ulm und Dr. Evert Helms, Geschäftsführer der Neuweg Fertigung GmbH in Munderkingen. Neu aufgenommen werden Tobias Uhlmann, Chairman of the Board der Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG in Laupheim, sowie Thomas Wölfle, Geschäftsführer der Wölfle GmbH in Ochsenhausen. Die Liebherr-Werk Ehingen GmbH zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Fahrzeugkranen. Das Programm umfasst Teleskop- und Gittermastkrane auf Mobil- und Raupenfahrwerken. Zum Produktprogramm der Gesellschaft gehören außerdem die Konstruktion von Großschirmen und die entsprechende Projektrealisierung. In Ehingen arbeiten knapp 3.000 Mitarbeiter. Die Liebherr-Werk Ehingen GmbH hat kürzlich 160 Zeitarbeitskräften ein Übernahmeangebot gemacht.



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