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Ulm News, 22.05.2013 15:00

22. Mai 2013 von Ralf Grimminger
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Konjunkturbericht zum Frühsommer: Zuversicht gewinnt an Boden


Der IHK-Konjunkturklimaindex tritt gegenwärtig auf der Stelle: Die Unternehmen in der IHK-Region Ulm bewerten ihre Geschäftslage aktuell nach wie vor mehrheitlich als gut, jedoch zurückhaltender als noch zu Jahresbeginn.

Für die kommenden Monate gewinnt dafür die Zuversicht an Boden und es ist mit einer stärkeren wirtschaftlichen Dynamik zu rechnen. Dies setzt natürlich voraus, dass es zu keiner weiteren Zuspitzung der Schuldenkrise kommt.

Die Abkühlung der Konjunktur zum Ende des Jahres 2012 hat erwartungsgemäß auch gewisse Spuren in den ersten Monaten des Jahres 2013 hinterlassen. Und auch das erneute Aufflammen einiger Krisenherde im Euroraum wirkte dämpfend. Als Ergebnis schlägt ein spürbarer Umsatzrückgang zu Buche. Die regionalen Betriebe müssen in der Folge eine Verschlechterung ihrer Ertragslage hinnehmen, was zu einem Rückgang bei den Lageurteilen führt. Gut laufende Geschäfte verzeichnen nun noch 40 Prozent (Jahresbeginn: 44 Prozent). Bei zwölf Prozent fällt die aktuelle Lage schlecht aus (Jahresbeginn: zehn Prozent). Die Stimmung bleibt damit jedoch insgesamt überwiegend gut.

Hierfür spricht auch der Wert des IHK-Konjunkturklimaindikators, der sich aus der aktuellen Lage und den Erwartungen der Unternehmen zusammensetzt. Dieser verharrt trotz der rückgängigen Lageurteile bei nunmehr 116 Punkten und damit auf nahezu gleichem Niveau wie zu Jahresbeginn (115 Punkte).

Dies liegt daran, dass es bei den Geschäftserwartungen weiter aufwärts geht. Die Auftragseingänge ziehen wieder spürbar an. Ursache ist auch das sich stabilisierende Auslandsgeschäft. Mehr als jeder fünfte Betrieb geht daher davon aus, dass die kommenden zwölf Monate besser verlaufen (Jahresbeginn: 16 Prozent) und die Umsätze wieder steigen werden. Als Risiko für diese Entwicklung werden vor dem Hintergrund von Tarifverhandlungen vermehrt die Arbeitskosten gesehen. Weitere Risikofaktoren bleiben die Energie- und Rohstoffpreise sowie der Inlandsabsatz.
Dass letztere Sorge nicht ganz unbegründet ist, zeigt der Blick auf das Investitionsklima. Denn trotz relativ günstiger Finanzierungsbedingungen überwiegt hier die Verunsicherung. Die Investitionsbereitschaft nimmt zum sechsten Mal in Folge ab. Es gibt nun mehr Firmen, die ihre Inlandsinvestitionen senken, statt sie steigern zu wollen. Zugleich gewinnt das Investitionsmotiv der Rationalisierung mehr und mehr an Bedeutung, während Investitionen zur Kapazitätserweiterung reduziert werden. Beides miteinander spricht ebenfalls für eine zurückhaltendere Ausrichtung der Unternehmen. "Nicht zuletzt dämpfen die lautstarken politischen Forderungen nach Steuererhöhungen und damit einhergehende Schwächung der Eigenkapitalbasis spürbar den Mut für Neuinvestitionen", warnt IHK-Präsident Dr. Peter Kulitz.

Nach wie vor in einem günstigen Licht zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen in den letzten Monaten etwas angestiegen. Mit einer April-Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent weist die IHK-Region Ulm aber weiterhin den zweitniedrigsten Wert in der Republik auf. Fachkräftemangel ist daher fast für jeden dritten Betrieb ein Problem. Dabei beklagt nach der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage lediglich knapp jede fünfte Firma einen Mangel an Akademikern.„Fachkräftemangel sollte also keinesfalls mit Akademikermangel gleichgesetzt werden. Vielmehr sind es Nichtakademiker mit höherer Qualifikation, wie z.B. Techniker und Fachwirte, die in unserer Region besonders fehlen“, sagt IHK-Präsident Dr. Peter Kulitz.

Und der Fachkräftemangel wird sich weiter verstärken. Zumindest plant eine wachsende Zahl von U nternehmen nun wieder, die Beschäftigtenzahl in den kommenden Monaten aufzustocken oder zumindest zu halten. Damit blieben wiederum auch die Einkommensaussichten stabil und somit eine wichtige Stütze der Binnenkonjunktur. „Einer Vermögenssteuer und Erhöhungen bei der Einkommenssteuer ist daher eine klare Absage zu erteilen“, appelliert Kulitz an Berlin. „Eine solche Politik gefährdet nicht nur unsere mittelständischen Betriebe, sondern erstickt auch jegliche, so wichtige Belebung der Binnennachfrage im Keim.“

Industrie: Auftragseingänge ziehen an

Die Industriebetriebe bekamen die Anlaufschwierigkeiten im neuen Jahr besonders zu spüren. Vor allem der Inlandsumsatz fiel schwach aus. Dennoch vermelden auch in der Industrie doppelt so viele Firmen eine gute als eine schlechte Lage. Zudem haben sich die Auftragseingänge im Frühsommer weiter stabilisiert. Dies gilt gerade für die Bestellungen aus dem Ausland. Und auch in den nächsten Monaten werden kräftige Impulse von den asiatischen und amerikanischen Märkten erwartet. Die Nachfrage aus Europa ist hingegen weiter schwach. Wann das Inlandsgeschäft wieder anziehen wird, bleibt ebenfalls unklar. Somit bleiben die Investitions- und Beschäftigungspläne der regionalen Industrie von Zurückhaltung geprägt. Die Erwartungen hellen sich nur leicht auf.

Innerhalb der Industrie stehen nun die Konsumgüterproduzenten am günstigsten da. In dieser Sparte setzte sich der Aufwärtstrend der letzten vier Monate fort. Zwar lief auch hier das Inlandsgeschäft nur schleppend, dem standen aber deutliche Zuwächse bei den Exporten gegenüber. In der Investitions- und Vorleistungsgüterindustrie lief es hingegen weniger rund. Folglich werden die Urteile zur aktuellen Geschäftssituation zurückgeschraubt. Während bei den Investitionsgüterproduzenten der Lageindikator aber immer noch deutlich im positiven Bereich verweilt, verzeichnen die Vorleistungsgüterproduzenten nur noch ein schwaches Plus.

Einzelhandel: Kunden halten sich zurück
Mehr als die Hälfte der Einzelhändler kämpft mit einer Kaufzurückhaltung der Kunden. Die anhaltende wirtschaftspolitische Unsicherheit und eine gewisse Abkühlung auf dem regionalen Arbeitsmarkt hinterlassen hier Spuren. War der private Konsum im letzten Jahr noch gestiegen, sind die Umsätze in den vergangenen vier Monaten spürbar rückläufig. Gute und schlechte Lageurteile halten sich nun die Waage. Da der bestehende Kostendruck nur schwer an die Kunden weitergegeben werden kann, verschlechtert sich zudem die Ertragslage. Auch rechnen die meisten Einzelhändler für die kommenden Monate nicht mit zusätzlichen Impulsen aus dem privaten Konsum. Die Geschäftserwartungen legen zwar merklich zu, der Ausblick bleibt aber verhalten. Das Gros des Einzelhandels rechnet mit einer Weiterentwicklung auf dem bisherigen Niveau. Investitions- und Beschäftigungspläne bleiben daher zurückhaltend.

Bei den Großhändlern ist die Lage gegenüber Jahresbeginn unverändert. Dies gilt sowohl für den produktionsnahen als auch für den konsumnahen Großhandel. Das Kaufverhalten wird von der Mehrheit als saisonüblich eingestuft. Gut ein Drittel konnte ein Umsatzplus verbuchen. Gerade im produktionsverbindenden Großhandel ist es daher einigen Händlern gelungen, ihre Ertragslage zu verbessern. Zudem sind diese merklich optimistischer als ihre Kollegen aus dem konsumna h en Bereich. Für die kommenden zwölf Monate wird ein klarer Aufwärtstrend erwartet. Der konsumnahe Großhandel geht hingegen wie der Einzelhandel von einer eher seitwärts gerichteten Wirtschaftsentwicklung aus. Die Inlandsinvestitionen plant die Branche konstant zu halten. Bei den Personalplänen stehen die Zeichen dagegen vermehrt auf Stellenaufbau.

Stimmung der Dienstleistungsbranche bleibt gut
Die regionalen Dienstleistungsunternehmen bleiben auf Kurs. Zwar geben die aktuellen Lageurteile etwas nach, dennoch zeigen sich die Dienstleister weiter recht unbeeindruckt von Eurokrise und langsamerer Konjunkturgangart. Der Umsatz bleibt stabil und die Nachfragetendenz zeigt nach oben. Die im Ausland engagierten Dienstleister rechnen mit positiven Impulsen aus ihrem Auslandsgeschäft und dürften daher zu den Unternehmen im Service zählen, die weiter expandieren werden. Sorge bereitet hingegen eher die Binnennachfrage. Insgesamt geht die Dienstleistungsbranche aber von einer positiven Entwicklung in den kommenden Monaten aus. Investitions- und Beschäftigungspläne deuten ebenfalls auf eine leichte Aufwärtstendenz hin.

Besonders gut geht es den unternehmensnahen Dienstleistern. Deren Situation hat sich sogar noch einmal verbessert, so dass sie gegenwärtig als Lokomotive der Dienstleistungsbranche fungieren. Hier zeigt sich wieder einmal, dass diese Serviceangebote oft auch in konjunkturell schwächeren Zeiten begehrt bleiben.

Das Wohlergehen anderer Servicesparten hängt dagegen meist deutlich mehr mit der allgemeinen wirtschaftlichen Aktivität zusammen. So bekommt das Verkehrsgewerbe den Stimmungsrückgang der Auftraggeber aus der Industrie unmittelbar in Form von sinkenden Umsätzen und Auftragseingängen zu spüren. Das Kreditgewerbe vermeldet aktuell einen Rückgang bei der Kreditnachfrage durch Privat- und Firmenkunden. Im Hotel- und Gaststättengewerbe verhält es sich zudem ähnlich wie im Einzelhandel: Gut ein Drittel der Hoteliers und Gastronomen musste rückläufige Ausgaben der Kunden hinnehmen.



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