Ulm News, 30.09.2012 20:00
Busfahrer streiken auch am Wochenende
Seit Donnerstag stehen die Fahrer bei Schwaben Mobil im Streik. „Die Beteiligung am Streik ist erfreulich und die Auswirkungen der Ar beitsniederlegungen sind sichtbar“, betont Maria Winkler, Geschäfts führerin des ver.di Bezirk Ostwürttemberg-Ulm. Auch am Wochenende kam es zu Fahrausfällen auf allen Buslinien und es wird deutlich, „ohne die Fahrer der Schwaben Mobil ist ein pünktlicher Nahverkehr auf dem SWU Liniennetz nicht durchführbar“.
Am Samstag haben die Streikenden am Wochenmarkt in Ulm an die Besu- cher eine Fahrgastinformation verteilt, um auf ihr Anliegen hinzuweisen. Den Fahrern geht es nicht um Privilegien, sondern um eine faire Entloh- nung und Arbeitsbedingungen, die nicht krank machen. Jetzt kämpfen sie auch für die drei entlassenen Kollegen – denn entgegen den Äußerungen von Schwaben Mobil handelt es sich doch um Kündigungen. Das „Ange- bot“ künftig in Bobingen Busse zu fahren ist „scheinheilig, denn allen ist klar, dass der Arbeitsplatz zu den geforderten Arbeitszeiten nicht oder nur mit einem nicht zumutbaren Zeitaufwand erreichbar ist.“ Winkler bleibt da- bei, dass es sich um eine unzulässige Maßregelung handelt. Da alle drei auch dem besonderen Kündigungsschutz für Schwerbehinderte Menschen unterliegen und dies dem Arbeitgeber auch bekannt ist, sind die ausge- sprochenen Kündigungen auch deswegen unwirksam. Den Vorwurf des Geschäftsführers von Schwaben Mobil, Herrn Ziegelmeier, dass fünf Ar- beitnehmer „massiv gegen Verordnungen verstoßen hätten“ widerspricht Winkler. Bereits am ersten Streiktag im Juli habe die SWU behauptet, dass Fahrer „gefährliche Blockaden auf Schienen“ errichtet hätten. Die Polizei, die am ersten Streiktag im Juli am Bahnhof und Ehinger Tor war, habe kei- nerlei Verstöße festgestellt, so Winkler, die selbst mit den Beamten ge- sprochen hat. Vielmehr seien die Fahrer ordnungsgemäß die Haltestellen angefahren, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Dort wurden sie von den ver.di Streikposten zum Streik aufgerufen und haben die Arbeit niedergelegt. Winkler zeigt sich auch überrascht, dass Ziegelmeier zwei einmal Monate später von „Sachbeschädigungen“ spricht. Ihr sind solche Vorfälle im Zu- sammenhang mit dem Streik nicht bekannt. Die ver.di Streikposten sind rechtlich genau instruiert, sie wissen, welche Handlungen zulässig sind. Winkler geht vielmehr davon aus, dass die Arbeitgeber versuchen, die Busfahrer zu verunsichern. „Dies wird nicht gelingen, denn auch Busfahrer haben das im Grundgesetz verbriefte Recht an einem Streik teilzunehmen.








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