Ulm News, 17.02.2025 09:00
IHK Schwaben: Einzehändler sind auf dem Weg in die digitale Zukunft
Der Einzelhandel in Bayerisch-Schwaben befindet sich in einem tiefgreifenden
Wandel. Immer mehr Händler kombinieren stationäre Verkaufsflächen mit digitalen Angeboten. Das zeigt eine aktuelle Handelsstudie der IHK und des
Forschungsinstituts ibi research der Universität Regensburg.
Demnach ist der Multikanal-Handel weiter gewachsen. 44 Prozent der bayerisch-schwäbischen Einzelhändler verkaufen sowohl stationär als auch über digitale Kanäle – das entspricht einem Wachstum von 9 Prozentpunkten seit 2017. „Doch die systematische Digitalisierung ist für viele Händler in Bayerisch-Schwaben weiter eine Herausforderung“, sagt Franziska Behrenz, Handelsexpertin der IHK Schwaben.
Die Studie zeigt, dass die Digitalisierung im bayerisch-schwäbischen Handel stetig voran geht. „Viele Händler in Bayerisch-Schwaben setzen digitale Plattformen erfolgreich für Marketing und Kundenkommunikation ein“, berichtet Franziska Behrenz. Social Media und Google-Unternehmensprofile sind längst fester Bestandteil der Marketingstrategie und werden aktiv genutzt, um Kunden in den Laden zu locken. „Der Handel befindet sich in einem Transformationsprozess, der zahlreiche Chancen eröffnet, aber auch anspruchsvolle Aufgaben mit sich bringt“, so Behrenz weiter. Inzwischen setzen laut der Studie zwei Drittel der befragten Unternehmen ein Warenwirtschaftssystem ein, auch der Einsatz von digitalen Kassensystemen oder Kundenverwaltungssystemen nimmt zu.
Einen großen Sprung gab es im Bereich digitale Sichtbarkeit. Im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Pandemie ist der Anteil der bayerisch-schwäbischen Händler, die ein Google-Unternehmensprofil haben, um 22 Prozentpunkte gestiegen. Die Zahl der Unternehmen mit Instagram-Profil hat sich im gleichen Zeitraum verdoppelt. Inzwischen posten rund 70 Prozent der Händler auf dieser Plattform. 27 Prozent der Unternehmen setzen soziale
Medien auch als Verkaufskanal ein. „Dies ist ein vielversprechender Schritt nach vorne“, so Behrenz.
KI kommt vor allem im Marketing und Einkauf zum Einsatz
Auch im Bereich der Künstlichen Intelligenz gibt es Bewegung. Der aktuelle KI-Report der IHK Schwaben zeigt, dass Handelsunternehmen KI insbesondere im Marketing und Vertrieb nutzen, um Werbekampagnen zu automatisieren und Kunden gezielt anzusprechen. Darüber hinaus kommt KI im Einkaufsmanagement zum Einsatz, etwa für Bedarfsprognosen und die Optimierung von Lieferantenbeziehungen. Auch im Personalbereich greifen Händler zunehmend auf KI-gestützte Systeme zurück, insbesondere für das Wissensmanagement und das Recruiting.
Digitalisierung bleibt eine Herausforderung
Die digitale Transformation neben dem Tagesgeschäft mit Buchhaltung,
Schaufensterdekoration und Kundenberatung voranzutreiben, ist jedoch ein
anspruchsvolles Vorhaben, wie die IHK-ibi-Handelsstudie aufzeigt. „Während einige Händler digitale Prozesse aktiv und strategisch vorantreiben, gibt es bei der Digitalisierung bei vielen Unternehmen weiterhin Entwicklungspotential“, so IHK-Expertin Behrenz. „Viele Handelsunternehmen empfinden die Digitalisierung ihrer Prozesse als ressourcenintensiv und zeitaufwendig.“ Mehr als die Hälfte der befragten Händler nennt Zeitmangel als größtes Hindernis, gefolgt von Investitionskosten und Datenschutzbedenken. In der Selbsteinschätzung bewerten die Händler ihr Wissen im
Durchschnitt mit 5,9 von 10 möglichen Punkten. „Ein Zeichen, dass viele Unternehmen Unterstützung benötigen, um mit den schnellen Entwicklungen im Bereich digitaler Technologien Schritt zu halten“, sagt Behrenz.
IHK fordert klare politische Unterstützung für den Handel
Die die IHK Schwaben bietet im Rahmen des Programms „Erfolgreich Handeln“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums Workshops vor Ort an, die den individuellen Förderbedarf der Händler aufgreifen.
Daneben unterstützt der Digitalbonus Bayern bei der Finanzierung von
Digitalisierungsprojekten.
„Besonders Online-Händler sehen sich steigenden bürokratischen Hürden gegenüber“, berichtet Behrenz. So stellt die geplante Verschärfung der Verpackungsverordnung im Rahmen des EU-Green-
Deals eine erhebliche Belastung dar. Die neuen Vorgaben werden die Registrierungs-und Nachweispflichten für Verpackungen weiter verschärfen.
Behrenz: „Gerade kleinere Online-Händler brauchen praktikable Lösungen, statt
immer neuer Dokumentationspflichten.“ Konkret brauche
es vereinfachte Registrierungs- und Meldepflichten für kleine Händler sowie eine bessere Verzahnung mit bestehenden Systemen, um doppelte Bürokratie zu vermeiden.
Weitere Informationen und detaillierte Ergebnisse der Handelsstudie finden Sie unter ihk.de/schwaben, Nr. 6460500





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