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Ulm News, 15.05.2024 16:32

15. Mai 2024 von Ralf Grimminger
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Südwestmetall: Aktuelle Lage für Unternehmen eine große Herausforderung


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Beschreibung: Stefan Halder (stellvertretender Vorsitzender der Bezirksgruppe Ulm von Südwestmetall), Oliver Wirth (Vorsitzender der Bezirksgruppe Ulm von Südwestmetall, Götz Maier (Geschäftsführer der Bezirksgruppe Ulm von Südwestmetall)

Fotograf: Südwestmetall

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Oliver Wirth, geschäftsführender Gesellschafter der Bareiss Prüfgerätebau GmbH in Oberdischingen wurde am Montag dieser Woche bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe Ulm einstimmig in seinem Amt bestätigt und für zwei weitere Jahre zum Vorsitzenden des Vorstandes der Bezirksgruppe Ulm von Südwestmetall gewählt.

In seiner Funktion als Vorsitzender präsentierte Oliver Wirth zusammen mit seinem Stellvertreter Stefan Halder, geschäftsführender Gesellschafter der Erwin Halder KG in Achstetten/Bronnen, der am Montag ebenfalls in seinem Amt als Stellvertreter bestätigt wurde, beim heutigen Pressegespräch die Ergebnisse der jährlichen Konjunkturumfrage unter den Mitgliedsbetrieben der Bezirksgruppe Ulm. Im Jahr 2023 hatte die regionale Metall- und Elektroindustrie (kurz M+E) eine Umsatzsteigerung von 8,1 % auf 15,131 Mrd. Euro zu verzeichnen, die Exportquote lag bei 55,4 %. Diese Umsatzsteigerung ist allerdings hauptsächlich auf die Preissteigerungen zurückzuführen.

Die Unternehmen haben trotz Unsicherheiten bedingt durch die Preisentwicklung, Transformation und teils noch unsicheren Lieferketten in 2023 wieder mehr Investitionen getätigt als im Vorjahr, und zwar 521 Mio. Euro. Rund ein Fünftel der Betriebe setzte in 2023 Kurzarbeit ein. Die aktuelle Lage ist für die Unternehmen eine große Herausforderung. Die Auslastung geht das zweite Jahr in Folge zurück. Sie liegt aktuell bei 74 % und damit zehn Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Auch die Auftragsbestände sinken. 40 % der Unternehmen hatten im ersten Quartal 2024 einen geringeren Auftragsbestand als im Vorjahresquartal. „Deshalb ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Metall- und Elektrobetriebe von zentraler Bedeutung“, sagte Oliver Wirth, geschäftsführender Gesellschafter der Bareiss Prüfgerätebau GmbH und Vorsitzender der Bezirksgruppe Ulm. „Die hierzulande hohen Energiekosten sind ein massiver Wettbewerbsnachteil“, so Wirth weiter. Die Energiepreise würden aufgrund der Kosten für die Energiewende auf absehbare Zeit hoch bleiben. Gleichzeitig werde der Einkauf von Rohstoffen und Materialien durch geopolitische Konflikte, durch die Notwendigkeit, unsere Lieferentenbasis zu verbreitern, aber auch durch immer höhere Anforderungen an soziale und an Umweltstandards erschwert.

Die Zahl der Beschäftigten in den regionalen M+E-Betrieben erhöhte sich um 2,46 % auf 59.151 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wobei auch die Stammbelegschaft zahlenmäßig in den letzten zwölf Monaten gewachsen ist, und zwar um 1.007 Beschäftigte. Die Zahl der Zeitarbeiternehmer wurde dabei um 11 % reduziert und die befristeten Beschäftigungsverhältnisse um 8 % verringert. „Diese flexiblen Beschäftigungsmöglichkeiten sind für die Unternehmen wichtig, um Auftragsschwankungen auszugleichen und auf Unsicherheiten reagieren zu können“, sagte Wirth. „Der Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel geht etwas zurück“, führte Stefan Halder aus, geschäftsführender Gesellschafter der Erwin Halder KG und stellvertretender Vorsitzender von Südwestmetall Ulm. Auch wenn die Zahl offener Stellen mit 995 zum Vorjahr rückläufig sei, so seien aktuell mehr Stellen offen als im langjährigen Vergleich.

„Im Zuge der Transformation wird der Bedarf an MINT-Fachkräften dennoch weiter hoch sein. Daher kommt der Erwerbsmigration für die MINT-Fachkräftesicherung eine hohe Bedeutung zu“, führte Wirth aus. (Hinweis: MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.) „Wir müssen den Reformstau auflösen, Bürokratie abbauen und die Digitalisierung vorantreiben, um als Standort für ausländische Arbeits- und Fachkräfte interessanter zu werden“, betonte Wirth. Die Zahl der Auszubildenden ist um 12 % gestiegen. Die Ausbildungsquote liegt aktuell bei 5,1 %. „Dies zeigt das hohe Engagement der Unternehmen trotz vieler Unsicherheiten, die künftig benötigten Fachkräfte selbst auszubilden. Es ist wichtig, dass jeder in unserer Gesellschaft bereit ist, sich bestmöglich einzubringen und so seinen Anteil für mehr Wachstum beizutragen“, sagte Halder. „In diesem Jahr sind erstmals weniger Ausbildungsstellen offen als im Vorjahr“, so Halder weiter.

Aktuell sind für Ausbildungsbeginn 2024 noch 124 Ausbildungsplätze unbesetzt. Dies zeige, dass die vielen Berufsorientierungsangebote, das Interesse bei Jugendlichen für eine Ausbildung steigern konnten. Auch in diesem Jahr unterstützt Südwestmetall zusammen mit vielen weiteren Partnern aus Politik, Kammern und Verbänden die Praktikumsinitiative „Praktikumswochen Baden-Württemberg“. Insgesamt gibt es in der Region Ulm, dem Alb-Donau-Kreis und Biberach etwas mehr als 3.000 Auszubildende. „Insgesamt verdüstert sich der Ausblick zusehends und die Skepsis wächst“, führte Wirth bei dem Pressegespräch aus. Der M+E-Konjunkturindex, der ähnlich dem ifo-Konjunkturindex ist, fällt das dritte Jahr in Folge. Er wird maßgeblich von den Umsatzerwartungen der Unternehmen gebildet. In 2024 erwartet die Hälfte der Unternehmen steigende Umsätze. Allerdings rechnet auch fast ein Viertel mit einem Umsatzrückgang. Die Gründe für das weitere Absinken sind vielfältig.

„Neben der Bewältigung der Transformation und den hohen Energiepreisen spielen sicherlich auch die in Deutschland hohen Arbeitskosten eine Rolle“, sagte Wirth. „Gemeinsam können wir die zahlreichen Herausforderungen meistern. Dazu brauchen wir als Unternehmen verlässliche Rahmenbedingungen seitens der Politik, aber auch eine konstruktive Zusammenarbeit der Sozialpartner im Hinblick auf die Tarifrunde“, so Wirth weiter. „Auch die Investitionsbereitschaft ist rückläufig“, sagte Götz Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall in Ulm. Der Anteil der Firmen, die ihre Investitionen reduzieren wollen, ist auf über ein Drittel gestiegen. Der Index ist seit 2020 erstmals wieder fallend. Dies zeige, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer zunehmend skeptischer in die Zukunft blickten. Insgesamt sind 704 Mio. Euro an Investitionen für 2024 geplant, wobei der Anteil der Auslandsinvestitionen stark gesunken ist auf 8,6 % (Vorjahr 24,7 %). „Die Konzentration der Investitionen auf das Inland verdeutlicht aber auch die Bereitschaft der Unternehmen, in den Standort Deutschland zu investieren“, führte Maier aus. Insgesamt sei es ein immer noch hohes Investitionsniveau. „Auch wenn die Personalpläne insgesamt sinkend sind, so investieren die Firmen der Region auch ins Personal: uns wurde im Saldo ein geplanter Aufbau von 665 Stellen gemeldet“, sagte Maier.



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