Ulm News, 13.04.2011 10:01
Kein Gelände: 20. Obstwiesenfestival "umsonst & draußen" abgesagt
Ursprünglich wollten die Organisatoren in diesen Tagen die ersten bestätigten Bands wie The Weakerthans,The Hidden Cameras, Casiokids, Francis Int. Airport, Abby, A Home. A Heart. Whatever., The Fugitive Dancer, The Builders & The Butchers usw. bekannt geben, doch jetzt kommt alles ganz anders und "wir müssen dem folgen was Tocotronic beim Obstwiesenfestival 2007 in einem ihrer Song sangen: "Sagt alles ab..." Die Organisatoren des OWF sagten gestern das Obstwiesenfestival 2011 ab, weil sie kein passendes Gelände für ihr Festival, das jährlich von über 10 000 fans besucht wird, gefunden haben.
Bereits im letzten Jahr hat sich die Gemeinde frühzeitig an die Verhandlungen gemacht um ein dauerhaftes Gelände für das 20. Obstwiesenfestival zu finden, welches auch mittelfristig Bestand haben sollte. Nachdem man eine Einigung mit den Eigentümern der potentiellen Flächen erreicht hatte, sollte noch der finale Schritt mit den Pächtern folgen. Doch leider wurde bei diesem Gespräch recht schnell deutlich, dass sie ihre Flächen zum vorgegebenen Zeitraum nicht für das Obstwiesenfestival abgeben wollen oder können. Daraufhin konzentrierten sich die Organisatoren des unkommerziellen Festivals wieder auf die Flächen im Gewerbegebiet Himmelweiler auf denen das Festival schon zweimal stattfinden konnte.
Doch dies scheiterte nun am Widerspruch eines Fortbildungsinstituts in der Nähe des Containerbahnhofs, das am geplanten Festival-Wochenende einen Kurs eingebucht hat, der mit "sensiblen" Besuchern besetzt ist, denen man das Festival und eine mögliche Lärmbelästigungen nicht zumuten könne.
Die Einrichtung überlegte sogar rechtliche Schritte in Erwägung zu ziehen, wenn das Festival zum angesetzten Termin am Containerbahnhof stattfinden würde. Diese Androhung macht es unmöglich, sicher und mit ruhigem Gewissen weiter zu planen, teilt das Orga-Team in einer Pressemitteilung mit. Schließlich sei es undenkbar und schlicht weg unbezahlbar, dass Festival eine Woche vorher wegen eines verlorenen Prozesses abzusagen.
Den Obstwiesenmachern wurde angeboten das Festival "einfach" eine Woche später zu machen, wenn das Institut nicht besetzt ist, doch "leider ist dies planungstechnisch ein Ding der Unmöglichkeit", so die Festivalmacher.
Denn es sei vielen Leute nicht bewusst, wie viele ehrenamtliche Stunden Arbeit und wie viel Kraft in einer Veranstaltung wie dem Obstwiesenfestival stecken und dass ein solcher Event nicht so einfach zu verschieben sei "wie eine Grillparty mit Freunden".
Denn seit Mitte Januar werde mit Agenturen und Bands aus der ganzen Welt verhandelt, Equipment geblockt und gebucht, Helfer würden Urlaub einreichen, Firmen stimmten ihre Planungen so ab, dass das Obstwiesenfestival, alles hat, was es benötigt um organisatorisch reibungslos über die Bühne zu gehen.
Auch die Sponsorensuche gestaltete sich recht positiv, sodass wir auch in dieser Hinsicht ein etwas besseres Polster gehabt hätten als in den letzten Jahren, schreiben die Festivalorganisatoren.
In den verbliebenen zwölf Wochen hätte man sicherlich noch einiges bewerkstelligen können, aber die Umplanung wäre selbst mit einem unrealistischen finanziellen und zeitlichen Einsatz kaum noch möglich gewesen.
"Dies würde einfach unseren Rahmen sprengen und wäre mit unserem Konzept "umsonst & draußen" und freiem Eintritt nicht zu realisieren. Ebenso die Programmgestaltung hätte wohl nicht mehr zu dem geführt, was wir uns für ein Jubiläumsfestival gewünscht haben. Alles in allem hätte dieser Kraftakt höchstens in einem Kompromiss geendet, den wir dem 20. Obstwiesenfestival nicht antun wollen", heißt es weiter.
"Daher mussten wir uns dazu durchringen, dass 20. Obstwiesenfestival "umsonst & draußen" 2011 komplett abzusagen. Diese Entscheidung hat nichts mit den Rückschlägen der letzten Jahre zu tun. Es liegt alleine an der Tatsache, dass es keinen Platz für diese in der Region so wichtige Kulturveranstaltun g
gibt," bedauert das Orga-Team.
Und weiter: "Vielleicht sollen den vielen Lippenbekenntnissen, wie "Respekt vor eure Arbeit" und "Toll, dass ihr das macht" oder "klasse, dass ihr so viel Herzblut da hinein steckt" nun bei der Suche nach einem neuen Platz nun einfach auch einmal Taten folgen, damit es im kommenden Jahr wieder ein Obstwiesenfestival geben kann, um den 20. Geburtstag nachzuholen".
Im Moment sei das ganze Team sehr frustriert, denn mit der Absage habe man jetzt wohl so ziemliche alle Rückschläge hinnehmen müssen, die einen Kulturveranstalter überhaupt treffen können. Nichts desto trotz schaue man mit Erwartung in die Zukunft und hoffe auf eine möglichst dauerhafte Lösung für das Obstwiesenfestival ab dem kommenden Jahr. Selbstverständlich wolle man sich bei all den Helfern und Förderern bedanken, "die auch dieses Jahr wieder hinter uns gestanden hätten, und das auch hoffentlich in Zukunft noch tun werden."
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