Ulm News, 31.01.2011 14:26
Ausstellung "Erzwungene Wege" - Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts
80 bis 100 Millionen Menschen wurden Opfer von Vertreibungen Mehr als 30 Völker Europas verloren im 20. Jahrhundert als Ganzes oder in Teilen ihre Heimat. Eine Ausstellung im Donauschwäbischen Zentralmuseum zeigt bis 13. März 2011 unterschiedliche Beweggründe und Rahmenbedingungen für Vertreibungen.
Geografisch häuften sich Vertreibungen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Historiker sprechen von 80 bis 100 Millionen Opfern von Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts. Die Zonen der Vertreibung lagen im Bereich der 1918 zerfallenden Vielvölkerreiche, der neuen und umstrittenen Grenzziehungen, der Gebiete mit ethnischer Mischbevölkerung und des Einflussbereiches des deutschen Nationalsozialismus und der stalinistischen Sowjetunion. Die Ausstellung zeigt unterschiedliche Beweggründe und Rahmenbedingungen für Vertreibungen an ausgewählten Beispielen, unter anderem den Völkermord an den Armeniern (1915/1916), die Vertreibung und Verschleppung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges, die Vertreibung der Italiener aus Jugoslawien (1944ff.) oder Kriege und Vertreibungen im auseinanderfallenden Jugoslawien (1990er Jahre).
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