Ulm News, 24.05.2018 12:59
SSV-Hooligans pöbeln im Zug und am Bahnhof und rufen Nazi-Parolen
Nach dem souveränen Pokalsieg des SSV Ulm 1846 - erstmals wieder nach 21 Jahren - am Pfingstmontag machten etwa 100 Hooligans, die mit den gut 2000 Ulmer Fußballfans nach Deglerloch gereist waren, den guten Eindruck, den die Mannschaft beim 3:0 -Sieg auf dem Spielfeld hinterlassen hatte, völlig zunichte. Sie skandierten ausländerfeindliche Parolen, grölten "Sieg Heil" und belästigten Passanten am Stuttgarter Bahnhof und im Zug nach Ulm.
Schon im Gazi-Stadion in Stuttgart-Degerloch schallten aus einer Ecke des Ulmer Fanblocks immer wieder "Sieg Heil"-Rufe. Zum Fremdschämen waren auch die Sprechchöre "Timo Werner Hurensohn" aus den Reihen der so genannten Ulmer Fußballfans. Der Nationalspieler stand nicht auf dem Platz, er war auf Heimatuirlaub und schaute sich das Pokalfinale als Gast an.
Nach dem Spiel kam es dann am Stuttgarter Hauptbahnhof zwischen den Ulmer Hooligans zu Scharmützeln mit der Polizei und Passanten. In einem Schnellimbiss beschimpften SSV-Hooligans Ulmer Fußball-Anhänger als Schönwetter- und Sonntagsfans, provozierten immer mehr, begannen schließlich mit Mobiliar um sich zu werfen und die Gruppe aus Ulm anzugreifen. Ein Gast wurde von einem der aggressiven SSV-Hooligans niedergeschlagen. Bereitschaftspolizisten stürmten darauf hin das Lokal, warfen die Angreifer auf den Boden und beruhigten die Lage.
In einem Regionalzug nach Ulm pöbelten dann nach Angaben der Südwest Presse etwa 100, teilweise betrunkene so genannte Fußballfans Mitreisende an. Die Hooligans rauchten im Wagen, beschädigten Mobiliar, riefen ausländerfeindliche Parolen und verängstigten so viele Mitreisende. Laut Augenzeugen riefen sie antisemitische sowie schwulen- und frauenfeindliche Parolen und streckten die Arme zum Hitlergruß. „Juden vergasen, Homos an die Wand, Ausländer raus, Sieg Heil", so zitiert die Lokalzeitung eine Augenzeugin. Polizisten oder Fanbetreuer waren nicht im Zug.
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