ratiopharm ulm empfängt s.Oliver Würzburg mit Topscorer Robin Benzing

Nach einem Traumstart mit fünf Siegen – u.a. gegen Bamberg und München – hat sich die Anfangseuphorie am Main zuletzt etwas gelegt. Nach sechs Niederlagen aus den letzten sieben Spielen ist Würzburg auf Rang 10 zurückgefallen und sah personellen Nachholbedarf: Mit dem Ex-Oldenburger Vaughn Duggins kam ein ausgewiesener Scorer in eine Mannschaft, die individuell ohnehin prominent besetzt ist. Auf der Eins führt mit Abwehrass Cliff Hammonds (7,4 Punkte) ein ehemaliger Berliner Regie; dazu kommt „Microwave“ Maurice Stuckey (11,3).
Würzburgs offensive Lebensversicherung ist aber zweifellos Robin Benzing: Der Kapitän der Nationalmannschaft war bislang in zehn von zwölf Spielen Topscorer seiner Mannschaft und ist mit 19,6 Zählern mit Abstand bester deutscher Punktesammler der Liga. „Ich erwarte am Samstag einen hochkonzentrierten Gegner, der alles daransetzen wird, um die Negativspirale der letzten Wochen zu durchbrechen“, so Head Coach Thorsten Leibenath. „Würzburg wird sehr gut auf uns vorbereitet sein, wohingegen wir es schaffen müssen, dieselbe Ernsthaftigkeit und Fokussierung in nur einer Trainingseinheit aufzubauen“, so Leibenath, der sein Team nach der Rückkehr aus Gran Canaria nur am Freitag auf die Unterfranken einstellen kann.
In der ratiopharm arena konnten die Franken in sechs Anläufen erst einmal gewinnen: Zum Start der Saison 2015/16 (78:86). Auch die Gesamtbilanz spricht mit 11-2 Siegen klar für ratiopharm ulm. Auswärts glückten dem Bauermann-Team in dieser Saison erst zwei Siege (in sechs Spielen) – einer davon allerdings beim 76:84 in München. Auffällig ist indes der Erfahrungsschatz der Würzburger, die in toto 950 Bundesliga-Spiele auf dem Buckel haben.
Nach sechs Bundesliga-Siegen in Serie steht ratiopharm ulm erstmals in dieser Saison auf einem Playoff-Platz. Ein wichtiger Faktor dafür: eine verbesserte Defense. Kassierte Ulm in den ersten sechs Saisonspielen 82,2 Punkte pro Spiel, waren es in den letzten sechs nur noch 74,8. Würzburg hat hingegen – trotz eines überragenden Robin Benzings – in der Offensive seine Problemzone.
Bei den erzielten Punkten liegen die Gäste auf Rang 12 (77,5), bei der Feldwurfquote (45,1 Prozent) gar nur auf Rang 14. Kompensiert wird das allerdings von typischen Bauermann-Tugenden: Harter Defensive – nur fünf Bundesligisten lassen weniger Punkte zu als Würzburg (76,3) – und einem langsamen, aber fehlerarmen Spielaufbau (9,3 Turnovers). 19,6 Punkte im Schnitt – 8 Spiele über 20 Punkte – und 95,1 Prozent von der Freiwurflinie. Robin Benzing trifft und trifft und trifft und trifft. Zuletzt war der DBB-Kapitän in der Saison 2010/11 (15,1 PKT, 77,3% FT) ähnlich gefährlich – damals noch im Trikot der Ulmer, aber ebenfalls als Topscorer des Teams und als bester deutscher Punktesammler der Liga. „Ganz ausschalten werden wir ihn nicht können, aber wir werden versuchen, ihn so viel wie möglich zu beschäftigen“, sagt Thorsten Leibenath.

Bald eine Million Basketball-Besucher

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. So auch das vorweihnachtliche Heimspiel gegen Erfurt am 22. Dezember. Denn fast auf den Tag genau sechs Jahre nach dem Einzug in die ratiopharm arena begrüßt ratiopharm ulm an diesem Abend den einmillionsten Besucher. Details zum Fünf-Sterne-Jubiläumsgeschenk folgen – eines ist indes jetzt schon sicher: Es lohnt sich, dabei zu sein! Es gibt noch Restkarten.