Schweres Spiel im Norden: ratiopharm ulm tritt gegen die EWE Baskets Oldenburg an

Das erste Spiel in der ratiopharm arena 2011, allein 14 Begegnungen in der Postseason – ratiopharm ulm und die EWE Baskets Oldenburg verbindet eine ereignisreiche Historie. Vor dem 43. Aufeinandertreffen beider Clubs ist die Ausgangslage der letztjährigen Halbfinalisten allerdings durchwachsen. Während ratiopharm ulm (1-4) nach dem ersten Saisonsieg gegen Göttingen noch „wahnsinnig viel Arbeit“ (Per Günther) vor sich hat, verloren die Gastgeber nach drei Siegen zum Saisonstart (Göttingen, Erfurt, Jena) zuletzt zweimal in Folge (Bayreuth und München).
In der FIBA Champions League, in der die Baskets schon das zweite Jahr in Folge antreten, meldeten sie sich unter der Woche mit einer Überraschung zurück. Der 76:83-Auswärtserfolg auf Sardinien (Sassari) beendet die Niederlagenserie. „Oldenburg ist ein erfahrenes, tiefbesetztes Team, das dieses Jahr wieder zu den Topmannschaften gehören wird. Wir wollen das auch sein, doch dafür müssen wir als Team besser zusammenspielen“, sagt Thorsten Leibenath. „Man kann das mit einem Mobile vergleich, bei dem fünf Spieler mit einander verbunden sind. Wenn nur einer einen Fehler macht, gerät das ganze Gebilde durcheinander“, so der Ulmer Head Coach.
Seit der letzten Saison ist die Serie an historischen Spielen in Oldenburg um eine Folge reicher: Dort, wo 2007 Emeka Erege mit seinem Buzzer-Beater von der Mittelinie traf und Per Günther an der Seite von John Bryant 2013 erst in einem dramatischen fünften Halbfinale unterlag, hat sich Rickey Paulding 2017 auch bei den Ulmer Fans unvergesslich gemacht. In letzter Sekunde sicherte „Mr. Oldenburg“ in Halbfinale zwei die Verlängerung und bescherte Oldenburg nach einer Aufholjagd, die 27 Ulmer Punkte egalisiert hatte, den Sieg.
Ganz nüchtern bilanziert ist Oldenburg seit 2007 kein lohnendes Ausflugsziel: Von 18 Partien gewann Ulm lediglich sechs. Keystats Offensiv gehört Oldenburg mit 85,6 Pkt (3.) zu den Top3 der Liga – ratiopharm ulm erzielt (78,4, 12.) bisher fast sieben Punkte weniger im Schnitt. Gründe dafür liefern die Feldwurfquote (OLD: 50,8 % – ULM: 44,4%) und die Assists (Old: 18,2 – Ulm: 16,2). Wenngleich ratiopharm ulm mit 79,8 Punkten weniger Zähler als die Norddeutschen kassiert (82,4), sind die Baskets das statistisch gesehen aggressivere Team (7,4 Steals – Ulm: 3,6).
Mit Shooting Guard Bryon Allen (19,6 Punkte, 4,6 Reb, 3,4 As), Veteran Rickey Paulding (15,8) und Center-Koloss Rasid Mahalbasic (15,2) hat Oldenburg gleich drei Spieler unter den besten 15 Scorern der Liga. Der beste Ulmer – Trey Lewis – rangiert mit 13,8 Punkten auf Rang 22. Von wegen Vielseitigkeit: Der österreichische Nationalspieler Mahalbasic ist nach fünf Spieltagen der zweiteffektivste Spieler der Liga. Der Grund: Seinem Scoring stellt der 2,11 Meter-Hüne auch noch 6,6 Rebounds und 2 Steals pro Spiel zur Seite. Kollege Allen wird in Sachen Effektivität übrigens auf Rang fünf geführt.