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Ulm News, 03.07.2017 11:20

3. Juli 2017 von Thomas Kießling
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Türkischer Moscheeverein DITIB unterschreibt "Ulmer Erklärung" nicht


Auf Initiative von Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch haben türkische Vereine in Ulm Monate lang beraten, wie das Zusammenleben der 8000 türkisch stämmigen Ulmerinnen und Ulmer weiterhin gut funktionieren kann. Das Ergebnis nach schwierigen und aufwendigen Gesprächen wurde in der "Ulmer Erklärung für ein Zusammenleben in Frieden und Respekt" zusammengefasst. An der Ausarbeitung und der Formulierung der Erklärung beteiligt waren knapp 30 Institutionen, Vereine und Gemeinden türkischstämmiger Ulmerinnen und Ulmer. Der türkische Moscheeverein DITIB hat die Erklärung aber nicht unterschrieben. 

Die "Ulmer Erklärung" haben Kulturvereine, religiöse Gemeinden, politische Gruppen, Frauengruppen und Sportvereine, Türken und Kurden von politisch linksstehend bis traditionell-konservativ und Vertreter/innen der Gülen-/Hizmet-Bewegung ausgearbeitet. Das gesamte gesellschaftliche Spektrum ist damit abgedeckt.
Wie die Südwest Presse meldet, hat der türkische Moscheeverein DITIB die Erklärung nun aber doch nicht unterzeichnet, weil die Erklärung, so berichtet die Südwest Presse, zu politisch sei. Das ist ein herber Rückschlag für die Bemühungen der Ulmer Stadtverwaltung um ein gedeihliches Zusammeleben aller Türken und Deutschen in Ulm. 
DITIB ist der staatlichen türkischen Religionsbehörde Dyanüdewest Presse, et unterstellt. Die Vorbeter („Imame“) in den Ditib-Moscheen werden in der Türkei ausgebildet, von Ankara bezahlt und nach Deutschland ausgeliehen.  Die Ditib entsendet rund 1000 türkische Imame nach Deutschland, die zumeist kein Deutsch können, mit der deutschen Lebensweise nicht sehr vertraut sind  und regulär jeweils nach fünf Jahren ausgetauscht werden. Nach Angaben von in Ulm lebenden Türken ist für DITIB die Landesstelle in Stuttgart zuständig, die wiederum ihre Weisungen aus der Türkei erhalte. DITIP vertritt in Deutschland rund 1000 Moscheen.

Damit hat die größte Gruppe in Ulm die "Ulmer Erklärung" nicht unterzeichnet.

Nachfolgend die Ulmer Erklärung im Wortlaut:

"Ulm ist eine internationale Stadt und unsere Heimat. Sie ist in ihrer Geschichte bis heute geprägt von Wanderungsbewegungen und vom Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft. Diese Stadtgesellschaft spiegelt wider, wie unsere Welt immer stärker zusammenwächst. Die Lage in der Türkei lässt viele der mehr als 8000 türkeistämmigen Ulmerinnen und Ulmer nicht unberührt. Wir als Vereine und Gruppen, die seit vielen Jahrzehnten in Ulm aktiv sind, haben alle unsere eigenen Ziele und Überzeugungen. Wir suchen das Gemeinsame und achten die Unterschiede, die es überall dort gibt, wo Menschen zusammen leben. Wir bringen uns in die Ulmer Stadtgesellschaft ein, gestalten sie mit und prägen gemeinsam mit anderen Gruppen das Bild Ulms als internationale Stadt. Es gibt eine lange und gute Tradition des Dialogs und der engen Zusammenarbeit zwischen türkeistämmigen Institutionen, Vereinen, Gruppen und Menschen mit der Stadtverwaltung und innerhalb der Stadtgesellschaft. Wir sind alle Ulmerinnen und Ulmer. Wir wollen den Frieden und Wohlstand in unserer Stadt erhalten. Ulm ist unsere Heimat. Vor diesem Hintergrund ist es unsere gemeinsame Überzeugung, - dass wir alle – unabhängig von unserer Herkunft, politischen Überzeugung oder Religion – in Frieden, gewaltfrei und in gegenseitigem Respekt miteinander leben möchten. Das Grundgesetz ist Leitlinie unseres Handelns. - dass eine Kultur des respektvollen Dialogs unverzichtbar ist. - dass wir weiterhin gemeinsam mit allen Ulmerinnen und Ulmern aktiv Verantwortung übernehmen und das Leben in unserer Stadt mitgestalten. Diese Werte und Überzeugungen wollen wir auch unseren Töchtern und Söhnen vermitteln und ihnen darin ein Vorbild sein. Wir verpflichten uns, für diese Grundsätze jederzeit nach außen und innerhalb unserer Gemeinschaften einzustehen und zwar so, wie wir dies auch von allen anderen Institutionen, Vereinen, Gruppen und Menschen in dieser Stadt erwarten."



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