Gratis-Programm beim Montreux Jazz Festival mit über 250 Konzerten, DJ-Sets und Workshops auf acht Bühnen

 Von den Programmgestaltern wurden grosse Namen und junge Talente aufgespürt und im Rahmen gewagter Abende mit grösster Sorgfalt kombiniert. Das Gratisfestival bietet auch lokalen Künstlern die Möglichkeit, sich zu präsentieren: mehr als 80 Schweizer Künstler sind mit dabei. Die Neuheit dieser Ausgabe ist das Lisztomania, das als Nachfolger des Rock Cave mit einem abwechslungsreichen Programm auftrumpfen wird, welches Entdeckungen und Independent-Musik gewidmet ist. Auch die Uferanlagen, die farbigen Neonlichter, die Bars und die Verpflegungsstände sind Teil des Gratisfestivals. Eine neue, 150 Meter lange Terrasse, die über dem Wasser errichtet wurde, trägt dazu bei, den Fussverkehr auf den Uferanlagen besser fliessen zu lassen und den Festivalbesuchern einen Moment der Schwerelosigkeit zu ermöglichen. Die Gesamtfläche der Bauten im Wasser beträgt nunmehr 2400 Quadratmeter.

Als Nachfolger des Rock Cave ist das Lisztomania ein Muss des Festivals. Elektro, Hip Hop oder Rock: Die Auswahl ist noch vielseitiger, aber immer noch auf Entdeckungen und Independent-Musik ausgerichtet. Die neblige Rockmusik von Warhaus trifft so auf den respektlosen Flow von Roméo Elvis, den sinnlichen Dream-Pop von Cigarettes After Sex und auf die ätherischen Klänge von Jessy Lanza. Zu den Offenbarungen dieser Ausgabe gehören auch der Soul-Folk von Whitney und der atmosphärische Indie-Funk vom jungen Londoner Cosmo Pyke. Der französische Elektro und Pop wird durch die angesagten Duos Polo & Pan und The Pirouettes repräsentiert, aber auch durch den ecuadorianisch-französischen Nicola Cruz oder auch James Darle, Mitglied von Salut C’est Cool.
Auch Schweizer Künstler sind zahlreich vertreten mit Egopusher, Melissa Kassab, Muthoni Drummer Queen, Nicola Noir, Pandour, Sombre Sabre... Die Abende des Lisztomania, das 500 Personen aufnehmen kann, werden durch DJ-Sets verlängert.

Musik im Park

Music in the Park ist die Bühne unter freiem Himmel, der jeweils ab dem Nachmittag Leben eingehaucht wird. Am Eröffnungsabend wird im Park Vernex der Schweizer Reggaeman Junior Tshaka und die guatemaltekische Sängerin Gaby Moreno zu sehen sein (bei den Grammy Awards 2017 nominiert für das Best Latin Pop Album). Ebenfalls nicht entgehen lassen sollte man sich: Die temperamentvollen Londoner von The Urban Voodoo Machine, die Melodien der Brasilianerin Flavia Coelho und die raue Stimme der amerikanischen Bluesrock-Sängerin Sari Schorr.
Auf Schweizer Seite vertreten: der glühende Folk von Yellow Teeth, der Rock'n'Roll der Basement Saints und das schöne musikalische Aufeinandertreffen des Gitarristen André Courbat und dem Künstler aus Burkina Faso, Jacob Salem. Gesamthaft werden im Vernex Park mehr als 70 Konzerte gespielt, wobei auch viele internationale Jazz Bands aus den Vereinigten Staaten, Australien, den Niederlanden oder auch aus Grossbritannien mit von der Partie sind.
Das mittlerweile traditionelle Konzert des Singing Hands Day, das in Gebärdensprache übersetzt wird, wird vom Genfer Rapper Jo2Plainp gespielt. Auch die Silent Discos – die anlässlich der 50. Ausgabe grossen Erfolg hatten – finden hier statt.

Workshops und Wettbewerbe

In vertrauter Atmosphäre, gratis und immer überraschend – die Workshops bieten einen privilegierten Zugang zu den Festivalkünstlern. Sie begünstigen die Reflexion zwischen Wissenschaft, Musik und Kultur. Die Gäste renommierter Institutionen wie der EPFL oder des CNRS können somit ihr Wissen zu faszinierenden Themen einfliessen lassen. Dieses Jahr werden etwa 10 Künstler von der Bühne heruntertreten, um uns voller Leidenschaft einen Blick hinter die Kulissen ihres Schaffens zu gewähren.
Chilly Gonzales erhält eine Carte blanche, um über seine Musik zu sprechen, direkt am Tag nach seinem Konzert im Stravinski. Boris Blank vom Duo Yello wird die App Yellofier präsentieren, die jeden beliebigen Ton in Musik verwandeln kann. Quincy Jones wird eine neue Videoplattform präsentieren, welche den Jazz in all seinen Formen feiert. Aber auch: Mike Stern & Randy Brecker, Trilok Gurtu, Sax Summit, Richard Galliano, Bugge Wesseltoft, Federico Albanese oder Peter Broderick. 

Jam Sessions und Pool Parties

Das Spiel mit dem Unvorhersehbaren ist eine der grossen Spezialitäten des Clubs. Sein Publikum weiss ganz genau, dass anlässlich der Aftershows Musiker zusammenkommen, die problemlos bis zum Morgengrauen spielen. Sobald die Konzerte zu Ende sind, schliessen sich junge und unerschrockene Künstler den Festivalkünstlern an, indem sie für unvergessliche Improvisationsmomente sorgen. Während des Festivals verwandelt sich die Atmosphäre des Clubs zwei Mal vorübergehend in einen Dancefloor voller Elektrobeats, die mit Funk, Jazz und Afro unterlegt sind (7. und 14. Juli).

Dieses Jahr bieten die Pool Parties verschiedene Musikgenres und Stimmungen. Elektro, Disco oder Funk geben an sonnigen Nachmittagen im Freibad des Casinos den Ton an – jeden Samstag von 12.00 bis 20.00 Uhr.