ratiopharm ulm erwartet Bayern München zum heißen Derby

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Kommentar

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 „Die Bayern haben sich zur richtigen Zeit gefunden. Wenn sie das aufrecht erhalten und eine Dynamik entwickeln können, wird es ganz schwer gegen sie“, sagt Per Günther, der am Samstag erstmals in dieser Saison gegen den Tabellendritten aufläuft. Die Münchner sind auch die einzige deutsche Mannschaft, die den Vizemeister in dieser Saison zuhause schlagen konnte. Beim 57:68 im Eurocup kurz nach dem Jahreswechsel spielte München „härter und schlauer“, so Thorsten Leibenath, – und hielt den Tabellenführer so beim niedrigsten Punkte-Output in dieser Spielzeit.
Statistisch gesehen ist eine Neuauflage der Defensivschlacht vom Januar eher unwahrscheinlich – denn mit Ulm und München treffen die besten Offensiven der Liga aufeinander. Nachdem ratiopharm ulm im Dezember 2016 erstmals ein Bundesliga-Sieg in München gelungen ist (79:87), könnten die Gastgeber am Samstag auch die „All Time“ Bilanz in der Liga ausgleichen (6-7). Viel wichtiger wäre ein Sieg gegen den Meister von 2014 allerdings in punkto Hauptrunden-Platzeins. Mit seinem 28. Erfolg hätte ratiopharm ulm vor den verbleibenden fünf Saisonspielen vier Siege mehr als München (inklusive direkter Vergleich) und drei mehr als Bamberg (ebenfalls inklusive direkter Vergleich).
Die Spitzenwerte bei Punkten, Assists, Turnovers sowie Zweier- und Feldwurfquote machen allesamt die beiden südlichsten BBL-Teams unter sich aus. Während das Leibenath-Team mit Abstand die meisten Zähler (92,0) produziert, spielen die Bayern den uneigennützigsten Basketball der Liga (22,3 Assists). Wie tief besetzt die Münchener dabei sind, lässt folgende Zahlen-Anomalie erahnen: Kein Bayern-Spieler scort im Schnitt zweistellig – dafür punkten aber sieben Akteure zwischen 9,0 (Lucic) und 9,8 Punkten (Kleber). In 26 Spielen trugen sich bereits zehn verschiedene Topscorer in die Statistik ein. Nationalspieler Maik Zirbes hat zwar erst fünf Spiele für die Münchner gemacht, kommt aber immer besser in Schuss. Beim Sieg gegen Bamberg waren es 10 Punkte und 7 Rebounds – in Braunschweig sogar 12 Punkte und 3 Boards. Angespielt wird der 27-Jährige seit kurzem vom zweitbesten Vorlagengeber der Liga-Historie (1466 Assists) – mit Dru Joyce führt seit zwei Wochen ein Ex-Ulmer Regie in München.
Im Auge behalten sollte man auch Augustine Rubit: Bei den drei bisherigen Spielen gegen München (12,3 Punkte / 6,3 Rebounds) lag der Ulmer Power Forward im Schnitt deutlich über seinem Saisonmittelwert.
Thorsten Leibenath (Head Coach ratiopharm ulm): „Natürlich ist die Vorfreude auf das Spiel auch beim Team groß. Auch die Spieler bekommen mit, dass Spiele gegen München für die Fans etwas Besonderes sind. Wenn ich es mir hätte aussuchen können, hätte ich auf das spielfreie Wochenende verzichtet. Es wird am Samstag also umso mehr darauf ankommen, dass wir gut in die Partie starten – so wie uns das auch in Bamberg gelungen ist. Wichtig ist auch, dass wir die Bayern nicht ins Laufen kommen lassen. Gleichzeitig müssen wir versuchen, unser schnelles Spiel durchzubringen. Wenn uns das gegen die derzeit beste Verteidigung der Liga gelingt, wäre das ein wichtiger Schritt.“
Per Günther, Kapitän von ratiopharm ulm, meint: „Maik Zirbes kommt immer besser in Fahrt und gibt den Bayern eine ganz besondere Tiefe und auch Nick Johnson macht immer bessere Spiele. Die Münchner haben sich zur richtigen Zeit gefunden. Wenn sie das aufrecht erhalten und eine Dynamik entwickeln können, wird es ganz schwer gegen München.“