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Ulm News, 15.09.2016 00:00

15. September 2016 von Ralf Grimminger
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Ein wunderbares Museum: Chaplin's World in Vevey am Genfersee


Charlie Chaplin lebte seit den 50er Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 1977 im schweizerischen Vevey am Genfersee. In seinem Haus und in einem Neubau daneben wurde jetzt ein besonderes Museum, nämlich „Chaplin‘s World“ eröffnet. Dem Ulmer Sohn Albert Einstein ist in diesem Museum ein komplettes Zimmer gewidmet. Was erneut zeigt: Ulm darf Albert Einstein nicht in einem Einkaufszentrum verstecken, sondern sollte das Jahrhundertgenie in einem eigenen Museum oder zumindest in ganz besonderen Räumen präsentieren. Ulm hätte dann zwei Alleinstellungsmerkmale: Das Ulmer Münster und Albert Einstein. Da Städtereisen und Kurzurlaube weiter zunehmen werden, ist das ein dickes Pfund.

Charlie Chaplin wurde 1889 in London geboren. Er zog nach Amerika und machte dort als Stummfilmstar Karriere. In den 1950er Jahren wurde ihm während einer Europatournee, bei der er seinen Film "Rampenlicht" präsentierte, die Rückreise in die USA verwehrt. In der McCarthy-Zeit wurden ihm kommunistische Umtriebe unterstellt. In Europa fand Charlie Chaplin mit seiner Frau und den Kindern seinen Platz und seine Ruhe in der Schweiz in Vevey im Manoir du Ban in Corsier, einem Herrschaftshaus im neoklassizistischen Stil von 1840, das in einem riesigen, 14 Hektar großen Park mit jahrhundertealten Bäumen steht.
Die Kinder besuchten die öffentliche Schule und der berühmte Vater die Dorffeste. Bis zu seinem Tod war er auch immer wieder im Rollstuhl an der Seepromenade zu sehen.
In einem Neubau auf dem großen Gelände und auch im Privathaus des großen Schauspielers ist nun ein wunderbares Museum eingerichtet, in dem man sich schnell drei oder vier Stunden lang verlieren kann.
Im Neubau tauchen die Besucher in Kulissen vieler Filme ein, erleben das London zur Zeit Charlie Chaplins Geburt, können sich in die Zahnräder von „Modern Times“ legen oder die „Specialeffects“ der 1930er Jahre in einer alten, wackelden Hütte, in der der Wind das fenster auf uns zu schlägt, aus "Der Goldrtausch" nachempfinden, durch Gefängniszellen laufen oder Gitterstäbe (aus Gummi) aufbiegen. Ein wunderbares Eintauchen in alte Zeiten, liebevoll und detailiert aufbereitet in großzügigen Räumen.
Gleichzeitig werden aktuelle Parallelen aufgezeigt, etwa mit dem Popstar Michael Jackson als Wachsfigur, der mehrmals Gast im Hause Chaplin war, und sich von dessen Filmen und Gangart zu seinem berühmten Moonwalk inspirieren hat lassen.
Gezeigt werden auch Regiebücher, alte Filmtechnik und Requisiten. Dabei wird schnell klar, welch ein akribischer Arbeiter Charlie Chaplin und wie groß sein Ideenreichtum war.
Im zweiten Teil der Ausstellung geht es nach nebenan ins renovierte Privathaus der großen Chaplin-Familie. Hier sind private Super 8-Filme zu sehen mit einem gut gelaunten Vater, der Zaubertricks vor seinen Kinder und Gästen zeigt, alte Fotos von Familienausflügen in der Region und Zeitungsberichte über den Schauspieler. Im privaten Anwesen steht der private Charlie Chaplin im Mittelpunkt, der – das wird von Zimmer zu Zimmer klarer – ein sehr politischer Mensch und ein großer Menschenfreund war.
Das verband ihn mit Albert Einstein. Die beiden trafen sich nur einige Male und Einstein war auch Gast im Hause Chaplin. Ganz offensichtlich fühlten sie sich in ihrer Weltanschauung sehr verbunden. Die Ausstellungsmacher widmeten Albert Einstein, geboren 14. März 1879 in Ulm, einen eigenen Raum. Nämlich ein Badezimmer mit großen Spiegeln, auf denen die Theorien des Physikers mit großen Ziffern geschrieben sind. In einem anderen Badezimmer treibt eine Chaplin-Figur Späße mit dem Wasserhahn,  die berühmte Szene aus "Der König in New York".
Die Besucher werden durch Chaplins Arbeits- und Wohnzimmer geleitet, in dem sich das Paar Oona und Charlie Familienfilme anschaut. Der Rundgang endet im Schlafzimmer. Auch draußen im 14 Hektar großen Park ist ein Rundgang angelegt. Hier erfährt man beispielsweise, dass Charlie Chaplin nach frischem Schneefall seinen Kindern stets verboten hat, im Schnee herumzutollen. Er liebte es, von seiner Veranda aus die unberührte Schneedecke anzusehen.
„Chaplin’s World“ ist ein außergewöhnliches und spannendes Museum, das fesselt. Nicht nur für Filmenthusiasten und nicht nur für Erwachsene, die aus sentimentalen Gründen ihre Kindheit noch einmal erleben wollen.
Das wird deutlich schon beim Start. Eine kurze Wartezeit wird am Anfang mit Sequenzen aus Chaplins Stummfilmen überbrückt. Kinder, die weder Stummfilme noch Schwarzweiß-Filme, die aber Apps, Handys und Mp3 Player kennen, lachen lauthals und spontan über die Späße und den tollpatschigen Gang des traurigen „Tramps“ genauso herzlich wie Zuschauer vor 70, 60, 50 oder 40 Jahren. Charlie Chaplin berührt. Auch heute noch. 



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