Ulm News, 17.11.2010 12:45
Aus für den Ulmer Fußball? - "Spatzen" droht der Gang zum Insolvenzrichter
Die Spatzen pfeifen es schon länger von den Dächern, dass der Ulmer Fußball ohne finanzielle Unterstützung von Außen, ein zweites Mal zu verbersten droht. Das Problem ist einmal mehr das liebe Geld. ulm-news Sportreporter Waldemar Peter berichtet von der Pressekonferenz.
Selbst von erneuter Insolvenz war nach einem Datenbestand zur wirtschaftlichen Situation von Präsident Rene Mick und Vize Mario Meuler die Rede. "Wenn wir bis kommenden Freitag keine Investoren über den Betrag von 150 000 Euro finden! Dann nämlich sind wir aus dem Präsidium bereit, privat den Rest bis 300 000 Euro mitzufinanzieren. Somit wäre dann auch gewährleistet, dass wir die Saison zu Ende spielen können, weil wir eine Komplettlösung, die über Weihnachten hinausgeht, haben wollen" Alles andere mache keinen Sinn, sind sich die Verantwortlichen einig.
Es ist nicht nur fünf, sondern nur noch fünf Sekunden vor zwölf", so der Fußballpräsident aus Günzburg in der extra angesetzten Pressekonferenz am Dienstagnachmittag.
Nach der Abspaltung aus dem Hauptverein im März 2009 ist die Fußballabteilung die seither unter SSV Ulm Fußball e. V. firmiert und auf eigene Rechnung arbeitet, bei einem Gesamtetat von 1,2 Millionen ganz schön in Schieflage geraten. Nicht zuletzt setzte man vor der Saison bereits auf die hauseigene Jugend - die seit Jahren auch in finanzieller Hinsicht vorbildlich arbeitet und immerhin als einziger deutscher Amateurverein mit den B-und A- Junioren zwei Bundesligateams stellt.
Trotz den erforderlichen Sparmaßnahmen gab es immer wieder Engpässe, auch im Sponsorenbereich, wo deshalb seit März diesen Jahres, die Göppinger Marketingfirma „Saltico“ die Ulmer Geschäftswelt in Sachen SSV-Partnerschaft gewinnen wollte. Es sei nicht hoffnungslos, aber dennoch nur mit schleppenden Ergebnissen verbunden, sagte deren Geschäftsführer Andreas Schweickert nach den ersten Monaten, der zusammen mit einem Mitarbeiter, hier sogar selbst Hand anlegt. Jetzt könne nur noch eine schnelle Gesamtlösung herhalten, um den Verein bis zum Saisonende über Wasser halten zu können, so der persönlich angeschlagen wirkende Fußball-Präsident.
"Nach dem was wir zuletzt erlebt haben, wollen die Ulmer Zuschauer keinen höherklassigen Fußball", so die harte Erklärung für den Zuschauerschwund, der sich derzeit nur noch bei ca. 1100 Zuschauen eingependelt hat.
Auch sei es beachtlich, daß der viertgrößte SSV-Sponsor ein Handwerker aus Ulm sei, klagte Vizepräsident Mario Meuler.
"Wir kleben auch nicht an unseren Stühlen und sind am Überlegen, ob wir nächstes Mal noch einmal kandidieren werden", sagte Meuler. Wenn ein Geldgeber den Stuhl wolle, könne er diesen gerne erhalten.
Außerdem sind die Bosse enttäuscht, daß die Fußballbevölkerung teilweise der Meinung sei, "daß wir unser Amt nicht ehrenamtlich ausüben, und Geld dafür bekommen“.
Dem sei aber nicht so. "Wir haben bisher ohne einen Cent alles ehrenamtlich gemacht", versicherte der frühere SSV-Jugendspieler und Marketingfachmann.
Es ist also schlecht um den Ulmer Fußball bestellt, sollten nicht tatsächlich bis kommenden Freitagmorgen die erforderlichen Sponsoren gefunden werden, die ernsthaft die finanzielle Lücke helfen schließen würde. Dann droht tatsächlich der Gang zum Amtsgericht, wo der Insolvenzantrag zum zweitenmal gestellt werden müsste. Gleichbedeutend w&
amp;amp; amp;auml;re das sicherlich auf lange Zeit das Aus für den Fußball in der Friedrichsau. Ein weiteres Aus für einen Traditionsverein also. Daher bleibt zu hoffen, daß die Alarmglocken in der Münsterstadt nicht tatsächlich noch Weihnachten in Schwingung geraten. Bekanntlich stirbt ja die Hoffnung zuletzt! Waldemar Peter
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