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Ulm News, 06.03.2016 14:35

6. März 2016 von Ralf Grimminger
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Schwere Vorwürfe gegen Volkshochschule - DIG will Israel kritischen Vortrag verhindern


Ulm hat es in die Jerusalem Post geschafft. Die israelische Zeitung berichtet über einen geplanten Vortrag das Autors Arn Strohmeyer am Mittwoch in der Ulmer Volkshochschule. Benjamin Weinthal, der Beauftrage für israelische Staatspropaganda in Deutschland, möchte den Vortrag, der sich kritisch mit der Politik Israels auseinandersetzt, verhindern. Das fordert er in Schreiben an die Volkshochschule. Weinthal wirft dem Referenten vor, er verbreite Antisemitismus und Hass auf Israel.  "Diese Veranstaltungen unter der Ägide des Fachbereichsleiters Politik der VH, Lothar Heusohn und des Leiters des Hauses der Begegnung, Dr. Michael Hauser, werden aus öffentlichen Geldern finanziert, was einen Skandal darstellt. Wir fordern eine Absage der geplanten Veranstaltung und werden auch in Zukunft unsere Stimme erheben", werden die vh-Verantwortlichen in dem Schreiben der DIG von auch persönlich angegriffen. Die Volkshochschule sieht keinen Grund, den Vortrag abzusagen.

Die Ulmer Volkshochschule wurde von Inge Aicher-Scholl, der Schwester der NS-Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl (Die Weiße Rose) gegründet. Seit einigen Wochen sieht sich die vh ulm nun dem Vorwurf des Antisemitismus ausgesetzt, weil sie einen Vortrag des Israel kritischen Autors Arn Strohmeyer im Programm hat.
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft Ulm/Neu-Ulm protestiert gegen die Veranstaltung der Ulmer Volkshochschule mit dem Referenten Arn Strohmeyer am Mittwoch, 9. März, im Ulmer Einstein Haus mit Briefen an die Verantwortlichen und mit einer Pressemitteilung. Darin heißt es:  
"Arn Strohmeyer ist bekannt für seine antizionistischen Positionen. Unter anderem sagt er: "Siedlerkolonialistischen Bewegungen wie dem Zionismus wohnt also notgedrungen das Element der Gewalt inne. Diese Einstellung macht allein den Frieden mit den Kolonisierten, Besetzten und Unterdrückten unmöglich. Dazu kommt bei Israel die Selbstviktimierung, also die Ideologie des Selbst-Opfer-Seins."
Die VH-Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Haus der Begegnung stattfindet, stehe "in einer langen Reihe von antiisraelischen Veranstaltungen, die auf eine Delegitimierung des jüdischen Staates und seines Rechts auf Selbstverteidigung hinauslaufen", heißt es weiter.
"Wir fordern ein Ende dieser als Israelkritik getarnten latent oder offenen antisemitischen Positionen. Diese Veranstaltungen unter der Ägide des Fachbereichsleiters Politik der VH, Lothar Heusohn und des Leiters des Hauses der Begegnung, Dr. Michael Hauser, werden aus öffentlichen Geldern finanziert, was einen Skandal darstellt. Wir fordern eine Absage der geplanten Veranstaltung und werden auch in Zukunft unsere Stimme erheben, greift die DIG die beiden Ulmer vh-Verantwortlichen auch persönlich an. 
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) mit 5400 Mitgliedern hat es sich zum Ziel gesetzt, in überparteilicher Zusammenarbeit für Solidarität mit dem Staat Israel und seiner Bevölkerung zu wirken.

Der Autor Arn Strohmeyer wehrt sich gegen die Vorwürfe und Angriffe von seiten der DIG mit einer Stellungnahme auf seiner Homepage.
"Der Antisemitismusvorwurf hat heute in den meisten Fällen nicht das Geringste mit „Hass auf Juden“ zu tun, „weil sie Juden sind“, sondern ist ein wesentlicher Teil der israelischen Staatsideologie. Mit diesem Vorwurf will dieser Staat jede Kritik an seiner völkerrechtswidrigen Politik abwehren und unterdrücken. Dafür ist das Vorgehen von Benjamin Weinthal selbst das beste Beispiel."
Der Buchautor versichert weiter: "Ich gehöre zu den universalistisch und humanistisch eingestellten Leuten, die die völkerrechts- und menschenrechtswidrige Besatzungs- und Unterdrückungspolitik Israels gegenüber den Palästinensern als barbarisch und grausam ablehnen. Zudem hat diese Politik Israel in eine tiefe Krise gebracht, die die Zukunft dieses Staates ungewiss macht. Antisemitismus halte ich für eine verabscheuungswürdige Form des Rassismus, der – siehe den Holocaust – schreckliche Folgen gehabt hat. Niemand der seinen Verstand beisammen und eine Spur von Menschlichkeit in sich hat, kann Antisemit sein. Aus dieser humanen Gesinnung heraus kritisiere ich Israels Politik."
Es sei sehr interessant, so Strohmeyer, "dass Weinthal überhaupt nicht auf mein Buch „Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt. Hitlers langer verhängnisvolle Schatten“, eingeht, das ja das Thema meiner Vorträge ist." Offenbar sei er da in Sachen Antisemitismus nicht fündig geworden und versuche es nun mit anderen Vorwürfen, so der Autor.
Laut Strohmeyer habe Weinthal in seinem Schreiben Fragen gestellt, wie:  „Warum haben Sie eine angeblich antisemitische Veranstaltung in der Ulmer Volkshochschule erlaubt? Hat die Stadt Ulm Gelder für die Ulmer Volkshochschule verwendet, um diesen Hass auf Israel und den modernen Antisemitismus zu verbreiten?nWie viel Geld bekommt die Volkshochschule Ulm von der Stadt Ulm? Hat die Ulmer Volkshochschule die falsche Lehre aus dem Holocaust gezogen?“
Schließlich habe er noch darauf hingewiesen, dass er seinen Bericht nach Jerusalem am Freitag um 17 Uhr abgeben werde.“
Arn Strohmeyer: "Mit anderen Worten: Wenn die Volkshochschule in Ulm bis dahin nicht klare Verhältnisse in Sachen Vortrag von Arn Strohmeyer geschaffen hat, dann folgt das journalistische Strafgericht."
Die beiden Kontrahenten Arn Strohmeyer und Benjamin Weinthal kennen sich bereits aus vorangegangenen Auseinandersetzungen. Sie stehen sich unversöhnlich gegenüber, was aus den jeweiligen Verlautbarungen unschwer herauszulesen ist. 



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