Ulm News, 19.10.2012 20:00
Getrost den Hype verschlafen – Suche nach pragmatischen Lösungen beim IT-Kongress an der Hochschule Neu-Ulm
IT-Anbieter und Nutzer, Professorinnen und Professoren, Mitarbeiter und Studierende der Hochschule Neu-Ulm (HNU) haben sich zum dritten IT-Kongress zusammengefunden. Mehr als 160 Teilnehmer besuchten Vorträge, Seminare und Diskussionen aus den Themengebieten Sicherheit, Nutzbarkeit, Nachhaltigkeit und, neu in diesem Jahr, ein Symposium zur IT im Gesundheitssektor. Eine wichtige Erkenntnis zeigte sich schon zu Beginn: Egal, was eine Technologie kann – letztlich bestimmt die Akzeptanz durch die Nutzer, ob sie sich durchsetzt.
Mehrwert durch IT – Welche Hypes darf ich verschlafen? Der provokativ gewählte Titel der Podiumsdiskussion erntete eine ebenso provokative Antwort: „Ich darf getrost jeden Hype verschlafen. Es geht nicht darum, was ‚in‘ ist, sondern was sich in der Praxis bewährt“, ist sich Jürgen Werner vom Ulmer Automobilzulieferer SHU sicher. Die anderen Experten auf dem Podium – Dr. Heiko Roßnagel vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Markus Schmid von der Wieland-Werke AG, Thomas Lauer vom IT-Systemhaus GLSH und Christopher Pfinder von ScanPlus – konnten dem völlig zustimmen. Gerade die Tendenz, dass immer mehr private Laptops, Smartphones und Tablet-PCs auch am Arbeitsplatz eingesetzt werden, stellt Unternehmen vor Herausforderungen, die sich nur pragmatisch lösen lassen. „Menschen nutzen, was für sie komfortabel ist und kümmern sich dabei nicht um Fragen der IT-Sicherheit. Hier hilft ein gutes Augenmaß nach dem Motto: Anbieten statt verbieten“, so der Sicherheitsexperte Dr. Heiko Roßnagel. Darin war er sich mit dem Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg einig, der in seinen einleitenden Worten betont hatte: „IT soll nicht nur auf Prozesse achten, sondern besonders auch auf die Leute, die sie nutzen.“ Organisiert wurde der Kongress von den Hochschulen Neu-Ulm und Ulm, dem Stadtentwicklungsverband Ulm/Neu-Ulm, von regionalen IT-Unternehmen sowie mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammern (IHK) Schwaben und Ulm. Das Fazit von Dr. Philipp Brune, Professor an der HNU und Initiator des Kongresses: „Mit dem dritten IT-Kongress haben wir uns jetzt fest als Veranstaltung etabliert, die Anbieter und Anwender, Wirtschaft und Wissenschaft, Experten und interessierte Laien an einen Tisch bringt, sie kompetent und sympathisch anspricht und wichtige Themen lösungsorientiert angeht.“
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