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Ulm News, 07.02.2012 01:00

7. Februar 2012 von roberto benjamini
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Club der toten Dichter wird verdammt lebendig


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Die Neu-Ulmer wollen es nicht besser machen als andere, wollen nicht "den Höchsten" oder sowas haben, sie wollen ES anders machen. Motto "Neu-Ulm: Neue Wege". Manchmal spinnen sie dabei auch - ein wenig jedenfalls. Jetzt behaupten sie nämlich: "Die Zeit ist reif für Theater-Klassiker im Taschenformat." Und veranstalten dazu im März ein mehrtägiges Festival: das "1. Neu-Ulm PocketKlassiker-Festival".

Die Festivalmacher stellen fest: "Allenthalben leiden Stadtsäckel an Schwindsucht, ganze Nationen drohen Pleite zu gehen, da könnte man meinen: Auch die Theater müssten das zur Kenntnis nehmen. Stücke mit 57 Schauspielern für 57 Rollen? Nicht mehr zeitgemäß! 'Faust'? Kann einer allein spielen. In fünf Minuten. Offenbachs 'Orpheus in der Unterwelt'? Ein Akteur und ein Musiker reichen …"

Ausgerechnet – oder vielmehr: bezeichnender Weise – das kleinste bayerische Profi-Theater im Deutschen Bühnenverein,  das in der Innovationsregion (!) Neu-Ulm ansässige „Außergewöhnliches Goethe und Schiller Theater“ (nomen est omen), spielt nicht nur selbst Pocket-Klassiker, sondern organisiert

„Klassisches ohne Zopf und Bart - Goethe, Shakespeare, Schiller & Co ohne Staub". Man könnte auch sagen:

Classsic meets Comic.

Eine absurde Idee? Einstein hat gesagt: „Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie.“ Die Hoffnung des Komödianten-Duos "Riese & Ko" (Claudia Riese & Heinz Koch vom AuGuSTheater Neu-Ulm):

Große Werke werden von kleinen Ensembles einem breiten Publikum nahegebracht.

Das AuGuSTheater Neu-Ulm (Außergewöhnliches Goethe und Schiller Theater) hat schon gespielt: „Hamlet 4 U“ (den ollen Shakespeare bearbeitet vom gebürtigen Ulmer Sebastian Seidel) mit zwei Schauspielern (derzeit in Augsburg regelmäßig ausverkauft); auch Schillers „Die Räuber“ (in einer Version für 4H und 1D, die es auch noch schlanker gibt für 2H und 1D) standen bereits auf dem Spielplan und ebernso ein „schneller Faust“, ein „fast Faust“ (verfasst von Albert Frank), bei dem das Publikum praktisch die komplette Faust-Geschichte erzählt bekommt, aber nicht stundenlang, sondern in 90 Minuten, mit Pause dazwischen. Das Wichtigste wird („die Stellen“ werden) im Originaltext geboten – nur schneller („fast“ eben), kürzer und: WITZIG!

Was Presse und Publikum dazu gesagt haben, kann man im online-Archiv des Theaters angucken. Die Neu-Ulmer behaupten jedenfalls: Nach dem Besuch ihres „Faust“ kann man tatsächlich überall, wo über „Faust“ geredet wird, kompetent mitreden. Wer sein Reclamheft mitbringt, kriegt nach der Vorstellung den Stempel des AuGuSTheater eingetragen und die Autogramme der Regisseurin und der Schauspieler dazu, Motto: „Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.“

Dieses hübsche Spiel der Zertifikat-Vergabe werden die Theaterleute auch beim Festival anbieten: Bringen Sie ein Textbuch zum Stück mit und lassen sich Ihre frisch erworbene Kennerschaft „mit Brief und Siegel“ bescheinigen.

Überhaupt hat das Ganze was Schlitzohriges: Die Künstlerinnen und Künstler treiben Scherz, Satire, Ironie mit den in der Schule ach so geheiligten und gerade deshalb ach so gehassten Meistern aus dem Club der toten Dichter. Aber: So wie diese Festival-Teilnehmer mit den Super-Dichtungen umgehen, gewinnen sie ihnen auf einmal ganz neue, ja sogar sehr aktuelle Seiten ab - wenn zum Beispiel dem "Willi Schäxpir" (William Shakespeare) ein Burnout zugestanden wird. Oder der Wagner im "Faust" als zu Guttenberg-Parodie vom Doktor Faust was plagiieren möchte (statt, wie es im Original heißt, "profitieren").

Man kann getrost erwarten: Der Club der toten Dichter wird auf einmal wieder verdammt lebendig.

Das Programm:

Datum Ort Titel Akteur(e)
Do 15. 03 AuGuSTheater Opening-Fest Hubert Burghardt; Vorspiel auf dem Theater (Goethe): OB Gerold Norenberg (angefragt) AuGuSTheater Neu-Ulm, Heinz Koch, Siyou ‘n Hell;
Fr 16. 03. AuGuSTheater Der Widerspenstigen Zähmung Bernd Lafrenz
Sa 17. 03. AuGuSTheater
Willis wilde Weiber AuGuSTheater Neu-Ulm
So 18. 03. AuGuSTheater
fast Faust AuGuSTheater Neu-Ulm
Mo 19. 03. off-Tag XXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXX
Di 20. 03. AuGuSTheater
Der zerbrochne Krug Bridge Markland
Mi 21. 03. AuGuSTheater
Die Räuber oder so Bernd Kohlhepp
Do 22. 03. AuGuSTheater
Hamlet 4 You s’ensemble-Theater
Fr 23. 03. AuGuSTheater
Orpheus in der Unterwelt
Michael Quast, Rhodri Britton (Klavier) …
Sa 24. 03. AuGuSTheater
 “Fasst Faust Karl-Heinz Helmschrot
So 25. 03. AuGuSTheater
Abschluss des Pocket-Klassiker Festivals AuGuSTheater Neu-Ulm, Preisträger, Laudatorin: Dr. Beate Merk (angefragt)  Preissponsor, Musik: Ariane Müller (angefragt)

 

Das Programm kann ausführlich studiert werden auf der ohne Anmeldung zugänglichen facebook-page des Festivals. Weitere Infos auf der offiziellen website des Festivals.

Es wird ein Pocket-Klassiker-König gekürt, eben der „Steinle PocketKlassiker Award“ vergeben. Über die Vergabe entscheidet eine Jury.

Die Preis-Skulptur wird vom einschlägig auffällig gewordenen Felix Burgel (Ulm) entworfen und realisiert. „Jüngster“ Träger eines „Burgel“ ist kein Geringerer als  John Malkovich – er erhielt beim Münchener Filmfest 2011 den von Burgel gestalteten „Audi CineMerit Award".

Kern-MedienPartner sind: die Südwest Presse und regio-tv Schwaben.

Karten gibt es beim Südwest Presse-Ticket-Schalter im Pressehaus (Frauenstraße 77) und bei Traffiti im SWU-Service-Center (Neue Straße).

Heinz Koch: „Wir sind im Pocket-Klassiker-Festival-Fieber. Wir wollen und werden einem breiten (überregionalen)  Publikum richtig was bieten. Entsprechende Wünsche waren ins Universum gesendet worden. Die meisten sind schon in Erfüllung gegangen.“

 

 



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