Erster BFDler beim ASB Ulm - Roman Kuziak: Ich wollte neue Erfahrungen machen. . .

 Er ist nicht der typische BFD’ler, wie man den Bundesfreiwilligendienst abkürzt, den es erst Juli 2011 gibt und der seither den Zivildienst ersetzen. Der 26-jährige Roman Kuziak hat in Ternopil Rechtswissenschaften studiert und ist bereits fertiger Jurist. Trotz guten Berufschancen in der Ukraine beschloss er, eine Zeitlang ins Ausland zu gehen. „Ich wollte neue Kulturen und Menschen kennenlernen und neue Erfahrungen machen“, erzählt Roman Kuziak. Da traf es sich gut, dass ihm seine Schwester – übrigens gelernte Deutschlehrerin in der Ukraine – von dem Bundesfreiwilligendienst beim ASB erzählte. Sie wohnt mit ihrem Mann in Neu-Ulm und studiert in München Germanistik. Doch von der Entscheidung zum Bundesfreiwilligendienst bis zum tatsächlichen Beginn lagen einige organisatorische Hürden. Verträge mussten aufgesetzt und zwischen Deutschland und der Ukraine hin- und hergeschickt werden. Dazu brauchte er ein Aufenthaltsvisum und die Ausländerbehörde in Ulm musste auch noch zustimmen. „Ich besuchte in der Ukraine allein zwei Mal die Deutsche Botschaft“, so Kuziak.
Beim ASB unterstützt er den Hausmeister Martin Wagner bei allerlei handwerklichen Arbeiten. Vom Streichen und Renovieren bis hin zu kleinen Reparaturen reichen seine Aufgaben und der Akademiker hat damit keinerlei Probleme. In der elterlichen Landwirtschaft in der Ukraine musste er auch oft mit anpacken und alles erledigen, was dort anstand.
Dementsprechend zufrieden ist Martin Wagner auch mit seinem freiwilligen Helfer. „Er ist hilfsbereit, kann richtig anpacken, denkt mit und ist sehr geschickt.“ Roman Kuziak freut sich, dass er beim ASB sein in der Schule und auf der Universität gelerntes Deutsch verbessern kann. Er hat auch außerhalb seiner Arbeit schon Bekanntschaften gemacht.
Dazu trifft er sich mit ukrainischen Freunden hier in Ulm, die er über die Plattform www.odnoklasnuku.com, eine Art Facebok auf Ukrainisch, kennengelernt hat. In Ulm fühlt er sich recht wohl. „Das Essen ist gut und die Kultur und Architektur hier sind ganz anders als in der Ukraine. Das Münster gefällt mir sehr und auch auf dem Weihnachtsmarkt war ich schon.“
Was er nach dem Bundesfreiwilligendienst machen wird, weiß er noch nicht. „Ich bin noch zu neu hier, um zu wissen, ob ich hierbleiben will.“ Aber eines ist schon jetzt klar: Er bedauert nicht, dass er sich auf das Experiment Bundesfreiwilligendienst eingelassen hat. „Es ist eine tolle Erfahrung. Ich kann das jedem raten, einmal ins Ausland zu gehen.“