Ulm News, 28.09.2024 14:15
20 Jahre Einsteinmarathon – eine (selbst-)kritische Betrachtung
An diesem Sonnag ist es wieder soweit – der Einstein-Marathon geht in die nächste Runde – es ist die 20. – also eine Jubiläums-Ausgabe. Da heißt es doch, mal (selbst-) kritisch zurückzublicken - keuch.
Meiner einer – Thomas Kießling – ist beim „Einstein“ 16mal mitgelaufen –14mal als Halb-Marathoni, einmal den 10er und einmal zu Corona-Zeiten den virtuellen 10er. Diesmal lauf ich nicht mit, bin in Berlin, aber privat, nicht zum Marathon, der ist übrigens immer am selben Wochenende. Den bin ich auch schon mal mitgelaufen – 2019 – der Bändel klebt immer noch an meinem Handgelenk, verrückt, oder? War damals arschkalt und regnerisch – kaum Zuschauer – kaum Bands – eine der wenigen spielte die Einstiegsklänge für das Aktuelle Sportstudio im ZDF (Komposition Max Greger – die Älteren erinnern sich). Da blieb ich ein paar Sekunden stehen. Bei der Kälte hatte man nichts zu verzwingen.
Nach dem Lauf standen wir eine halbe Stunde unter der heißen Dusche, bis sich Zehen und Finger wieder zurückgemeldet haben. Die Dusche war in einem großen Rot-Kreuz-Zelt – an der Decke eine Wasserleitung – alle 50 cm ein Loch, wo das heiße Wasser rauskam. Unter uns einen Meter hoch die ganzen Plastikumhänge, die die Läufer am Ziel bekommen – dass sie nicht auskühlen.
Der Wien-Marathon war genau das Gegenteil. Ende April 2018 – es war der erste megaheiße Tag im Jahr – was waren wir fertig.
Den ersten von drei Marathons bin ich in Hamburg 2017 gelaufen. Der ist meist am selben Wochenende wie Wien – witzig, oder? Von Sonne bis Graupelschauer war alles dabei – aber der Marathon war schön. Und den vielbeschworenen Runners High, diese Endorphin-Ausschüttung im Übermaß, hatte ich auch. Zwei KM vor dem Ziel bei der Hamburger Messe geht es eine kleine Steigung hoch – ich bin sie fast gesprintet – das Ziel vor Augen – da hab ich geheult – vor Glück. Muss man sich mal vorstellen, ein 1,86 Mete großer Lackel sprintet den Berg hoch und heult. Die armen Zuschauer, was die alles mitansehen müssen.
Aber ich wollte ja eigentlich über den Einstein schreiben, da trifft die Beschreibung von oben ebenfalls zu. Das Wetter ist immer entscheidend für einen Hobbyläufer wie mich – und da gibt ja doch viele davon. Wenn`s arschkalt ist oder viel zu heiß, dann heißt es, den inneren Schweinhund zu besiegen. Drumherum machen das ja auch noch rund 4000 bis 5000 andere – da fällt es etwas leichter – auch mit den Zuschauern in den beiden Städten. Die geben immer alles – Kompliment.
Die Orga der Sun Management war immer perfekt – der ratiopharm Laufstall ebenfalls, für den ich gestartet bin. Nach dem Einlauf gab es immer das passende Getränk und leckeren Kuchen. Aber merke: nach 21 km und dazwischen 4 bis 5 der klebrigen Power-Gels (igitt) schmeckt sowieso alles.
Einen großen Einstein-Marathon über 42 km bin ich nie gelaufen. Irgendwie wollte ich mich nicht auf einer Strecke quälen, die ich vom Training her eh schon zu genüge kannte.
Training ist beim (Halb-) Marathon übrigens das berühmte A & O. Wer hätte das gedacht. Im Ernst, einen Marathon kann man sich systematisch draufschaffen. Trainingsplan erstellen (lassen), und auf geht`s. Das kann meiner Meinung nach echt fast jeder machen, dessen Grundgesundheit stimmt und der motiviert ist. Da sind wir wieder beim Schweinehund. „Wer den seinigen nicht regelmäßig füttert, der kann ihn nicht besiegen.“
Irgendwann wird das Laufen zur liebgewonnenen Gewohnheit. Wer es – wie bei den Vorbereitungsläufen mit dem ASC Einstein-Team – mit mehreren macht, erleichtert sich manches.
Aber es bleiben auch viele Einzel-Läufe. Früh morgens an der Donau – bitte einreihen, denn der Einstein-Lauf ist in den 20 Jahren seines Bestehens zu einer Bewegung geworden. Alleine läuft man also fast nie -man trifft immer einen. Grüßen nicht vergessen.
Oder die Läufe abends oder am Wochenende. Laufen braucht Zeit, fördert aber durchaus die Gesundheit, wenn man es nicht zu dolle treibt.
Schön fand ich auch immer die Marathon-Messen. Man holt sich am Samstag vor dem Lauf seine Startnummer ab und schlendert so von Stand zu Stand in der Donauhalle – und sieht auch einmal denNormalzustand derjenigen, mit denen man am nächsten Tag durch die Straßen hechelt. Die Gesichtszüge können sich graduiert unterscheiden.
Die Zeiten waren für mich eher zweitreangig: Wer will bewerten, was eine gute oder was eine schlechte Zeit ist? Beim (Halb-)Marathon ist jeder, der ins Ziel kommt „Finisher“ und sein ganz eigener Sieger. Jeder sollte sein eigener Maßstab sein – sonst artet es in Stress aus. Gesprintet bin ich aber auf jeder Zielgerade – ich find, das haben sich die Zuschauer im Zielbereich verdient und man selbst gibt noch einmal alles.
Zur Vollständigkeit: bester HM Einstein (keine Ahnung wann): 1:56 Std., Marathon Hamburg: 4:36 Std., 10 km Einstein: 54 Min.
Viel Glück allen, die am Start sind. Habt Spaß und trinkt danach auf jeden Fall ein fast-isotonisches Getränk.
Fotos: Archivbilder.



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