Ulm News, 27.05.2011 12:38
Die Burg bebt - Tanz den Time Warp! Rocky Horror Show begeistert die Zuschauer auf der Wilhelmsburg
Die Burg bebte. Zum Finale der Premiere der Rocky Horror Show gab es gestern kurz vor Mitternacht einen Riesenbeifall für das Ensemble und die Band um die musikalische Leiterin Ariane Müller. Die Freiluft-Inszenierung auf der Wilhelmsburg - die Zuschauer sitzen unter Dach, die Akteure nicht - war auch für die Zuschauer ein großer Spaß. Fotos in der ulm-news Galerie.
Selbst das Premierenpublikum war gut ausgerüstet mit Reis, Klopapierrollen und Wasserspritzpistolen zur Burg gekommen. Die Rocky Horror Show hängt sehr an der Rolle des Sweet Transvestite Frank'n'Furter, den Henrik Wager aber sehr überzeugend in Strapsen und Stöckelschuhen und mit neckischem Powackeln spielte. Auch stimmlich war er immer der Mittelpunkt. Fabian Gröver und Tini Prüfert stellten Brad und Janet wunderbar naiv dar. Der weibliche Gegenpart war Magenta, stimmgewaltig und sexy von Julia Gámez Martin umgesetzt, und Paul Glaser mit Power-Stimme spielte den verschlagenen Riff-Raff herrlich irr und wirr.
Gags und Gimmicks in der Inszenierung gibt es zuhauf. So werden die Inhalte, die der Erzähler vorträgt in eine originelle, sehr direkt-bildhafte Gebärdensprache übersetzt, ein blinkender Rolstulhl schießt über die Bühne, ein Motorrad rast in wilder Fahrt durch die Kulisse und Lichter beleuchten die Fenster der Burg. Überhaupt: Der Star ist die Burg, denn bei Tageslicht wirkt der Bühnenraum spartanisch leer: Ein Laufsteg, eine Minibühne mit Vorhang, in der die Band spielt (die gelegentlich schon etwas lauter und druckvoller spielen könnte) , und zwei Podeste. Doch mit der Dunkelheit entfaltet sich der Charme dieser einzigartigen Location, die durch ausgefallenes Lichtdesign immer mehr zur Bühnenkulisse wird. Licht, Nebel, Regen, Farbspiele, Pyrotechnik machen die Ulmer Rocky Horror Show zu einem ganz besonderen , außergewöhnlichen Erlebnis.
Dazu gehören auch die Rocky-Fans, die ausgestattet mit Klopapier, Wasserspritzpistolen, Reis und Zeitungen und in Strapsen, Uniform oder als Hausmädchen die überdachte Tribüne zur Bühne machten. Im Freien durfte ungehemmt und unter großen Gelächter Reis geworfen oder gespritzt werden.
Kurzum: Die Rocky Horror Show, die noch 11 Mal bis Juli auf der Wilhelmsburg gespielt wird, kann sich dank der großen Unterstützung des Ulmer Kulturmäzens Walter Feucht wohl jederzeit mit großen Produktionen in den großen Musical-Städten messen. Das Mitmach-Kultmusical ist ein großer Spaß - und macht großen Spaß.
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