Mike Taylor zum Spiel gegen den MBC: "Auf viel Energie gefasst machen"

Als Mike Taylor am Mittwochmorgen seine Spieler am Ende des Trainings zusammenrief, machte er mit eindringlicher Stimme deutlich, worauf es am kommenden Samstag (19.30 Uhr) beim Mitteldeutschen BC (MBC) ankommen wird. „Der MBC spielt mit sehr viel Energie. Wir müssen darauf gefasst sein, dass sie ihre Angriffe in extrem hohem Tempo absolvieren.“

Was bei den mahnenden Worten des ratiopharm-Coaches mitschwingt, ist die Erinnerung an die vergangene Saison. „Da haben wir schmerzlich erfahren, wie schnell du ein Spiel verlieren kannst“, so Taylor zum 9:25-Zwischenstand nach zehn gespielten Minuten. Einen ähnlichen Fehlstart will der Ulmer Head Coach um jeden Preis verhindern. Denn er schätzt den MBC weitaus stärker ein, als sein derzeitiger Tabellenplatz vermuten lässt: Nach drei Niederlagen in Folge zu Saisonbeginn rangiert der MBC mit 4:10 Punkten auf Rang 16. Auch der historische Vergleich mahnt zur Vorsicht: Für Ulm steht in sechs Partien lediglich ein Sieg (84:80, 2010) zu Buche – in Weißenfels selbst gewannen das ratiopharm-Team noch nie (0:3).

Wie stark der MBC aktuell wirklich ist, lässt sich nach dem Kaderumbau zu Saisonbeginn noch nicht abschließend sagen. Denn mit Anatoly Kashirov verließ ein absoluter Leistungsträger die Wölfe in Richtung Tübingen. Kashirov-Ersatz Vassil Evtimov konnte die Lücke bisher noch nicht schließen. Zwar kommt der MVP des Saporta-Cup-Finals von 2001 immer besser in Schwung, seine durchschnittlichen 3,1 Punkte und 3,9 Rebounds sind jedoch noch nicht der erwünschte Output. Eingeschlagen hat dagegen Jerome Tillman – derzeit mit 14,8 Punkten pro Spiel Topscorer der Wölfe. Ihn holten die Ostdeutschen von ES Chalon-Sur-Saone (FRA). Weiterhin wurde das Team mit Michael Hakim Jordan (Phönix Hagen) und mit Devon Roberts (Chemnitz 99ers) verstärkt. Besonders Jordan erfüllt bei seinem fünften Bundesliga-Club die ihn gesteckten Erwartungen. Nicht nur dass der 33-jährige Guard gewohnt sicher Regie führt (4,6 Assists), er trifft auch derzeit erstaunlich gut aus der Distanz: 48,4 Prozent von jenseits der Dreipunktelinie.

In der Stadthalle Weißenfels erwartet die Ulmer also ein starkes Team. Mit guter und variabler Verteidigung, werden die Wölfe versuchen, das Ergebnis der letzten Saison zu bestätigen oder gar zu übertreffen (Platz 10 in der Abschlusstabelle). Dabei bevorzugt Coach Björn Harmsen ein Setplay, in dem sehr viel Bewegung steckt und sich so überall auf dem Feld 1-1 Situationen ergeben. Dennoch hält John Bryant den zweiten Auswärtssieg der Saison für möglich. „Wenn wir unser Spiel konzentriert durchziehen, sollten wir eine gute Siegchance haben“, so der nach acht Spieltagen effektivste Spieler der Beko BBL.