Ulm News, 11.01.2023 13:59
Lkw-Auffahrunfall bei SEK-Einsatz in Tunnel in Neu-Ulm
Weil er den vor sich bremsenden Lkw zu spät bemerkte wurde ein anderer Lkw-Fahrer am Mittwochmorgen in Neu-Ulm schwer verletzt, auch der andere Lkw-Fahrer wurde verletzt.
Text/Fotos für ulm-news: Thomas Heckmann
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei waren beide Lkw gegen halb sieben Uhr morgens auf der Bundesstraße 10 in Richtung Nersingen unterwegs. In der Unterführung unter der Memminger Straße auf Höhe der ratiopharm-Arena kamen mehrere Polizeifahrzeuge mit Blaulicht und Martinhorn in Richtung Ulm entgegen. Der vordere Lkw-Fahrer bremste seinen Sattelzug bis zum Stillstand ab, um den zivilen Spezialeinsatzkommando (SEK)-Fahrzeugen das Überholen zu ermöglichen, gleichzeitig rammte der Lastzug dahinter mit großer Wucht auf den Sattelzug. Der Fahrer des hinteren Lkw wurde in seinem Führerhaus eingeklemmt. Zwei SEK-Beamte blieben mit einem Fahrzeug an der Unfallstelle und übernahmen die Erstversorgung des schwerverletzten Lkw-Fahrers, während die restliche SEK-Einheit ihren Einsatz fortsetzte. Offenbar befand sich eine Person in einem psychischen Ausnahmezustand und war dadurch in Lebensgefahr. Die Person konnte unverletzt in ärztliche Behandlung übergeben werden. Gleichzeitig lief der Einsatz in der Unterführung, die Feuerwehr musste nicht nur die Unterführung in beiden Richtungen sperren, sondern auch den Eingeklemmten befreien. Der Motorblock des Lkw schob sich durch die Wucht des Aufpralls unter den Sattelauflieger vor sich, der Aufbau des Sattelaufliegers drückte das Führerhaus ein. Mit schwerem hydraulischem Gerät wurde nicht nur die Fahrertür entfernt, außerdem wurde die A-Säule, die als vordere linke Ecke das Dach trägt und die Türaufhängung bildet, durchtrennt. Anschließend konnte sie A-Säule mit einer Seilwinde vorsichtig nach vorne weggezogen werden, um den eingeklemmten Fahrer zu befreien. Während dieser patientenschonenden Rettung wurde der Lkw-Fahrer ständig durch einen Notarzt betreut. Nach der Befreiung wurde der Lkw-Fahrer in ein Krankenhaus zur weiteren Versorgung gebracht. Nach der Unfallaufnahme fuhr die Feuerwehr den vorderen Lkw aus der Unterführung heraus, ein Bergungsunternehmen konnte dann den schwer beschädigten hinteren Lkw aus der Unterführung herausschleppen. Durch die Sperrung der Unterführung an der verkehrsreichsten Neu-Ulmer Straße kam es zu großen Staus im Berufsverkehr, die sich nicht nur auf der B10 über mehrere Kilometer erstreckten, teilweise bis nach Ulm hinein. Autofahrer verloren über eine Stunde Zeit.
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