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Ulm News, 09.12.2022 15:56

9. Dezember 2022 von Ralf Grimminger
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ICE-Neubaustrecke Ulm-Wendlingen feierlich eröffnet - Mit 250 km/h über die Schwäbische Alb


Die Deutsche Bahn (DB) hat eine neue leistungsfähige Magistrale für den Bahnverkehr in ganz Deutschland fertiggestellt. Die vier Milliarden Euro teure Neubaustrecke Wendlingen–Ulm mit zwölf Tunneln ging am Freitag, 9. Dezember, offiziell in Betrieb. Zur Eröffnung waren Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Deutsche Bahn-Chef Dr. Richard Lutz, Michael Theurer, Schienenverkehr-Beauftragter der Bundesregierung, Innenmninister Dr. Thomas Strobl und  Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes, mit dem ICE aus Stuttgart angereist. Nach dem Festakt in Ulm vor mehreren hundert geladenen Gästen fuhren Politiker und Bahn-Verantwortliche zum Bahnhalt Merklingen, um auch diesen feierlich zu eröffnen.   

 Sie ist mit Stuttgart 21 Teil des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm und liegt auf der sogenannten „Magistrale für Europa“, die Städte und Regionen mit insgesamt 34 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner in fünf Ländern miteinander verbindet. Mit der Neubaustrecke beschleunigt die DB zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember den Fernverkehr bundesweit und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu mehr Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene. Künftig können Züge mit Hochgeschwindigkeit die Schwäbische Alb überqueren. Damit verkürzt sich nicht nur die Reisezeit zwischen Stuttgart und München. Auch die direkten Städteverbindungen zwischen München und Frankfurt/Main oder Köln werden attraktiver.
DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz sagte bei der Eröffnungsfeier in der abgesperrten Sedelhof-Passage in Ulm: „Die Strahlkraft der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm reicht weit über die Region hinaus. Sie ist der neue Tempomacher für die Bahn und eine tragende Säule in unserem Schienennetz. Schon heute ist der Nutzen für die Menschen und die Wirtschaft enorm. Und er wird noch größer sein, wenn in drei Jahren Stuttgart 21 eröffnet wird. Mein besonderer Dank gilt allen, die über viele Jahre an diesem beeindruckenden Projekt mitgearbeitet haben.“
Auch Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, lobte das Projekt: „Die Strecke Wendlingen-Ulm ist ein Jahrhundertprojekt, ein Meilenstein für die Umsetzung des Deutschlandtakts und die internationale Transversale von Paris über Karlsruhe, Stuttgart, Ulm, München und weiter nach Wien und Bratislava. Durch den Neubau wird die Filstalstrecke entlastet, die dann mehr Kapazität für den Nah- aber vor allem für den Güterverkehr hat. Dafür danke ich allen Beteiligten". Die positiven Effekte für Reisende und Wirtschaft zeigten noch einmal eindringlich, wie wichtig es ist, jetzt den Infrastrukturausbau voranzutreiben. "Nur wenn wir hier schneller werden, haben wir eine Chance unsere Klimaziele zu erreichen,“ so Theurer. 
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, lobte zunächst die Ulmer St. Georgs Chorknaben auf dem Bahnhofsvoprplatz, die die Gäste und Besucher mit der  der "inoffiziellen Landeshymne", dem mehrstimmig gesungenen Lied "Auf der schwäbschen Eisenbahne" begrüßt hatten, um dann auch die Leistung der Planern, Mineure und Arbeiter bei diesem Großprojekt hervorzuheben. „Die Neubaustrecke ist in mehrfacher Weise ein Gewinn: Sie verkürzt Reisezeiten und schafft mehr Verbindung. Stuttgart und Ulm rücken näher zusammen. Aber auch Paris und Budapest. Für uns als Exportland im Herzen Europas ist das ein wichtiger Aspekt. Zudem leistet die Verbindung einen wichtigen Beitrag zu einer klimaschonenden Mobilität für alle. Nur mit hochmodernen gut ausgebauten Zugverbindungen bringen wir den Verkehr weg von der Straße und aus der Luft auf die Schiene." Das Land habe das Großprojekt daher gern mit knapp einer Milliarde Euro unterstützt. "60 Kilometer Strecke mit elf Tunneln und 37 Brücken in nur zehn Jahren zu bauen ist eine großartige Leistung! Mein Dank gilt allen Beteiligten, die hier Hervorragendes geleistet haben,“ schloss  Winfnfried Kretschmann seine Rede zur Eröffnung der Neubaustrecke.
Dr. Walter Götz, Leiter des Kabinetts der Kommissarin für Verkehr der Europäischen Kommission, sagte: „Die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm ist eine großartige Ergänzung des Eisenbahnnetzes in Süddeutschland. Sie ist gleichzeitig auch ein zentrales Projekt für den Rhein-Donau-Korridor unserer trans-europäischen Verkehrsnetzpolitik. Die Neubaustrecke wird kü  tig auch Regionen und Städte aus dem Westen Europas mit Regionen und Städten in Zentral- und Osteuropa besser miteinander verbinden und grenzüberschreitende Bahnverkehre auf Fernstrecken attraktiver machen. Damit ist die Neubaustrecke ein zentraler Schritt zur Erreichung der EU-Klimaziele im Verkehrssektor.“

Gunter Czisch, Oberbürgermeister der Stadt Ulm, äußerte auch große Freude über die Fertigstellung dern Strecke, aber auch einige Wünsche aus Ulmer Sicht an Bahn-Chef Lutz. „Als die Bahnanbindung Ulm über die Geislinger Steige 1850 fertiggestellt war, galt die Strecke als ‚Meisterwerk der Ingenieurbaukunst‘. Dieses Attribut gebührt auch der Neubaustrecke. Die Deutsche Bahn zeigt, wie die Mobilität der Zukunft aussehen kann und muss: klimafreundlich, schnell und komfortabel – und auf der Schiene. Ulm und die Region haben sich immer für diese Strecke stark gemacht. Nun trägt unser Engagement Früchte.“ Der Ausbau der Schiene dürfe aber nicht das Ende sein. Mehr Riesende und Zuggäste würden auch eine bessere Infrastruktur im Bahnhof, etwa bei den Zugängen zu den Gleisen, nottwendig machen. "Wir können diese Passsage ohne Probleme unter dem Bahnhof hindurchbauen bis zur Schillerstraße", verdeutlichte Czisch sein Anliegen dem Bahn-Chef. Denn im Fernverkehr wächst das tägliche Angebot zwischen Stuttgart und München dank der neuen Schnellfahrstrecke um rund 20 auf 90 Fahrten am Tag. 
Blumen gab es von Bahn-Chef Dr. Lutz für Irmgard Heimerl.  Deren Mann Gerhard Heimerl hat 1988 die so genannte "Heimerl-Trasse" - die heutige Neubaustrecke - geplant. Neu war dessen Vision Autobahn, Stromtrassen und Bahnschienen gemeinsam auf einer Strecke und Trasse zu bündeln und nicht einzeln durch die Landschaft zu führen. Heimerl gilt als geistiger Vater des Bahnprojekts Stuttgart - Ulm. Er starb im vergangenen Jahr im Alter von 87 Jahren. 

Mehr Fern- und Regionalzüge machen Schienenverkehr attraktiver

Gleichzeitig profitiert auch die Region von vielen neuen und attraktiven Angeboten. Dazu gehört auch der schnellste Regionalzug Deutschlands, der von DB Regio betrieben wird. Er kann hier künftig mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h verkehren. Zudem erschließen die DB, das Land Baden-Württemberg und der Verband Region Schwäbische Alb mit dem neuen Bahnhof Merklingen eine ganze Region für die Schiene. Dieser Bereich der Schwäbischen Alb ist damit nun direkt per Bahn zu erreichen und bietet Pendler:innen und Tourist:innen eine umweltfreundliche Reisealternative. Ins vollbesetzte Festzelt in Meklingen gab es eine Liv-Schalte, die ein bisschen an die Außenwette der TV-Show bei Wetten, dass erinnerte. Symphatisch und erfrig wurden die Vorzüge der Alb gelobt und die Gäste im Zelt zum Applaudieren animiert. Fehlte nur noch, dass die örtlichen Feuerwehr-Leute  einen ICE-Zug durch den eröffneten Bahnhof oder ein Bagger ein Ei auf einem ICE-Zug ablegte. Das Programm in Merklingen läuft noch bis Sonntag.  

Neue Tunnel und Deutschlands dritthöchste Eisenbahnbrücke

Seit dem ersten Spatenstich im Jahr 2012 hat die DB auf der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm ein umfangreiches Bauprogramm absolviert, zu dem auch mehrere Tunnel gehören: der knapp neun Kilometer lange Boßlertunnel, der gut acht Kilometer lange Albvorlandtunnel zwischen Wendlingen am Neckar und Kirchheim unter Teck, der Albabstiegstunnel mit einer Länge von knapp sechs Kilometern zwischen Dornstadt und Ulm sowie der fast fünf Kilometer lange Steinbühltunnel am Albaufstieg.

Außerdem entstand mit der 485 Meter langen und 85 Meter hohen Filstalbrücke die dritthöchste Eisenbahnbrücke in Deutschland. Sie überquert nicht nur das Filstal, sondern auch die Autobahn A8. Um die Neubaustrecke mit dem Ulmer Hauptbahnhof zu verbinden, hat die DB dessen Gleisfeld umfassend umgebaut. Auch ein neues Stellwerk entsteht.

Weitere Verbesserungen für Reisende ab 2025

Die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm ist im Bedarfsplan des Bundes als Projekt mit der höchsten Einstufung, dem sogenannten vordringlichem Bedarf, verzeichnet. Die Baukosten in Höhe von knapp vier Milliarden Euro wurden vom Bund sowie vom Land Baden-Württemberg und der Europäischen Union finanziert. Mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 im Jahr 2025 kommen weitere Verbesserungen für Reisende im Regional- und Fernverkehr hinzu. Die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ulm halbiert sich dann auf rund eine halbe Stunde. Zudem erhalten Flughafen, Landesmesse und der Filderraum 2027 eine direkte und schnelle Schienenanbindung aus und in Richtung Ulm.



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