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Ulm News, 01.06.2021 14:39

1. Juni 2021 von Ralf Grimminger
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IHK-Konjunkturbericht: Stimmung in der regionalen Wirtschaft wird besser


Die Stimmung in der Wirtschaft der IHK-Region Ulm hellt sich auf. Das liegt vor allem an der sich beschleunigenden Erholung der Industrie. Gleichzeitig kämpfen zahlreiche Betriebe der von den Corona-Beschränkungen betroffenen Branchen um ihre Existenz. Die Corona-Pandemie wirkt somit weiter dämpfend und spaltet die regionale Wirtschaft immer stärker. 

Nachdem der Verlauf der regionalen Konjunktur zu Jahresbeginn einen herben Dämpfer hinnehmen musste, setzt sich der Aufwärtstrend nun fort. Der IHK-Konjunkturklimaindex, ein gemeinsames Maß für die Lageurteile und Erwartungen, macht in der Folge 16 Punkte gut und erreicht zum Frühjahr 120 Zähler. „Diese insgesamt positive Entwicklung in den letzten Monaten ist vor allem auf die exportorientierte Industrie zurückzuführen. So erfreulich dieses Ergebnis ist, sollte es nicht darüber hinwegtäuschen, dass große Teile der regionalen Unternehmen schwer von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen gezeichnet sind. Die Spaltung der Wirtschaft wird immer größer. Von einer breiten konjunkturellen Erholung kann somit keine Rede sein“, kommentiert der Präsident der IHK Ulm, Dr. Jan Stefan Roell, das Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage.
Die Geschäftslage der Unternehmen hat sich seit Jahresbeginn verbessert. Dabei erweisen sich Industrieunternehmen und industrienahe Dienstleister als Treiber der Erholung. Insgesamt prägt die Pandemie aber nach wie vor weite Teile des Wirtschaftslebens. Mehr als die Hälfte der Unternehmen berichtet von einer allenfalls befriedigenden Geschäftslage. Fast jedem fünften Betrieb geht es schlecht. Besonders betroffen sind die Branchen, die monatelang vom Lockdown betroffen waren und noch immer von Einschränkungen betroffen sind, wie die Gastronomie, Hotellerie, Teile des Einzelhandels und zahlreiche – vor allem kleinere – Dienstleister, zum Beispiel aus der Event- und Veranstaltungsbranche. Diese Unternehmen haben nicht selten mit erheblichen Umsatzeinbußen und einer sich verschärfenden Finanzlage zu kämpfen.
Auch der Blick auf die kommenden Monate fällt gespalten aus.
In den produzierenden und ihnen zuliefernden Unternehmen wächst die Zuversicht. In den Lockdown-Branchen schürt die Unsicherheit über den weiteren Pandemieverlauf die Skepsis.
Insgesamt hat sich der Konjunkturhimmel über der IHK-Region Ulm jedoch aufgehellt. Fast vier von zehn Unternehmen rechnen allerdings nicht vor 2022 mit einer Rückkehr zur normalen Geschäftstätigkeit. Auch wird in der Corona-Pandemie und deren Verlauf weiterhin das größte Risiko für die weitere Entwicklung gesehen (68 Prozent). Mit den Energie- und Rohstoffpreisen hat in den vergangenen Monaten zudem ein zusätzlicher Risikofaktor spürbar an Bedeutung gewonnen (41 Prozent).
Entsprechend zurückhaltend fallen noch die Investitionspläne der Unternehmen aus. Die große Mehrheit beabsichtigt das Niveau der Investitionsausgaben zu halten. Lediglich jedes vierte Unternehmen plant, künftig mehr zu investieren. Der Großteil der Investitionsausgaben fließt dabei in den Ersatz von Maschinen und Anlagen.
Auch die Beschäftigungspläne bleiben in den meisten Branchen von Zurückhaltung geprägt. Zwar planen etwas mehr Unternehmen als noch zu Jahresbeginn ihre Personalpläne auszuweiten. Und auch der Fachkräftemangel nimmt wieder eine bedeutendere Rolle ein. Das Gros der Betriebe beabsichtigt jedoch, an dem derzeitigen Beschäftigungsstand festzuhalten. 25 Prozent sehen s ich sogar zu einem Stellenabbau gezwungen. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent im April zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt aber weiterhin robust.
„Natürlich ist es erfreulich, dass nun vielerorts Öffnungsschritte erfolgen können. Handel, Gastgewerbe, Tourismusbranche und all die Kreativen freuen sich auf ihre Kunden. Klar ist aber auch, dass sich d ie Spaltung des Wirtschaftsgeschehens erst dann allmählich wieder auflösen wird, wenn in allen Branchen permanentes Wirtschaften möglich ist. Der zentrale Baustein hierfür ist das Impfen. Deshalb ist es auch so wichtig, die Betriebe schnell und in der Breite als dritte Säule in die Impfstrategie einzubinden“, sagt Roell.

Industriekonjunktur gewinnt an Fahrt

Die Erholung der regionalen Industrie vom heftigen Einbruch in den ersten Monaten der Corona-Krise schreitet weiter voran. Nachdem die Auslastung der Produktionskapazitäten im Sommer 2020 aufgrund unterbrochener Lieferketten, geschlossener Grenzen und einem rapiden Nachfrageausfall auf einen Tiefststand von knapp 70 Prozent gesunken war, konnte die Industrie seitdem wieder kontinuierlich auf nun 83 Prozent gesteigert werden. Angetrieben wird diese Erholung vor allem durch die Belebung der Weltwirtschaft. Während frische Impulse zunächst vor allem aus China kamen, beschert seit einigen Monaten auch die steigende Nachfrage aus den USA und der EU zusätzlichen Aufwind. Dies schlägt sich auch in den Umsatzzahlen der Industriebetriebe nieder. 42 Prozent der Produktionsbetriebe melden aktuell gestiegene Erlöse. Die Zahl der Betriebe mit Umsatzeinbußen geht hingegen deutlich zurück. Erstmals seit Pandemieausbruch melden damit wieder mehr Unternehmen steigende als fallende Umsätze. Besonders positiv fällt diese Entwicklung in der Investitionsgüter- und Vorleistungsgüterindustrie aus. Letztlich zieht sich der Trend aber quer durch alle Industriesegmente. Auf der anderen Seite machen die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise vor allem der Industrie zu schaffen. Investitions- und Personalpläne bleiben auch noch von Zurückhaltung geprägt.

Groß- und Einzelhandel: zwischen Erholung und Verzweiflung

Im Sog des Aufwärtstrends in der Industrie erholen sich auch die meisten Großhändler von dem Einbruch ihrer Geschäfte vor einem Jahr. Vor allem der produktionsnahe Großhandel verbucht eine kräftig steigende Nachfrage und in der Folge höhere Umsätze. Bei den konsumnahen Großhändlern stellt sich die Situation hingegen differenzierter dar. Der Großhandel mit Lebensmitteln und Medikamenten läuft unverändert gut. Dagegen leidet der Großhandel mit anderen Konsumgütern, wie Möbel oder Kleidung, darunter, dass ein wichtiger Teil seiner Absatzwege - der stationäre Einzelhandel - geschlossen ist. Insgesamt blickt die Branche deutlich zuversichtlicher in die Zukunft als zuletzt. Auch bei den Investitionen und vor allem auch bei der Beschäftigung werden die Pläne wieder expansiver ausgerichtet.
Die Stimmung im Einzelhandel bleibt auch im Frühjahr getrübt. Denn große Teile des stationären Einzelhandels sind seit Monaten unmittelbar von den Corona-Beschränklungen betroffen. Die Verschiebung hin zum Online-Handel setzt sich dadurch beschleunigt fort. Vor allem der stationäre Einzelhandel mit Angebot von Saisonware, wie Modebekleidung, Sportwaren und Schuhe, kommt mehr und mehr auch an seine finanziellen Grenzen. Der Lebensmittelhandel steht hingegen gut da. Insgesamt fällt der Blick nach vorne skeptisch und zurückhaltend aus. Die mehrfache Verlängerung des Dezember-Lockdowns wird die Rückkehr zur Normalität weiter verzögern.

Weiter Licht und Schatten in der Dienstleistungsbranche

Die Stimmung unter den Dienstleistern bleibt sehr heterogen. Den von den Corona-Beschränkungen betroffenen Serviceunternehmen geht der lange Lockdown zunehmend an die Substanz. Hierzu zählen insbesondere die Hotels und Gaststätten, der Personenverkehr, Messe- und Eventveranstalter und personenbezogene Dienstleistungen. Die Umsätze sind in diesen Bereichen extrem eingebrochen, die Kosten lassen sich jedoch nicht in gleichem Maße senken. Die daraus resultierenden Verluste summieren sich mit zunehmender Dauer der Beschränkungen und führen zu Eigenkapitalrückgängen und Liquiditätsengpässen. Auf der anderen Seite zieht der Aufwärtstrend bei der Industrie große Teile des Güterverkehrsgewerbes und der wirtschaftsnahen Dienstleister mit nach oben. Hier fallen aufgrund der Nachfragetendenz bei den Aufträgen auch die Erwartungen an die nächsten Monate zuversichtlicher aus. Die Investitions- und Beschäftigungspläne der Dienstleistungsbranche bleiben insgesamt verhalten.



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