Ulm News, 04.05.2021 10:08
Impfzentrum Ulm geht der Impfstoff aus
Schlechte Nachrichten für die Impfwilligen und die Verantwortlichen des Impfzentrums Ulm (IZU): Entgegen aller Zusagen des Sozialministeriums Baden-Württemberg bekommt das IZU ab sofort pro Woche nur noch etwa 12 000 statt wie vereinbart 24 000 Impfstoffdosen geliefert. Das entspricht der Hälfte der benötigten, geplanten und weitgehend gebuchten Menge. Folge: Dem IZU geht in der nächsten Woche der Impfstoff aus. Als weitere Konsequenz müssen gebuchte Impftermine abgesagt werden. "Diese nicht durch uns zu verantwortende Situation ist sehr frustrierend für das ganze Team", bedauert Prof. Dr. Bernd Kühlmuß, Ärztlicher Verantwortlicher und medizinischer Leiter des Impfzentrum Ulm. Einen grund für die Reduzierung wurde ihm nicht genannt. Die deutliche Verringerung des Impfstoffes betrifft offenbar alle 49 Impfzentren im Land.
Im Impfzentrum Ulm läuft es rund und es herrscht Hochbetrieb - dank endlich ausreichend Impfstoff. In der laufenden Woche arbeitet das Impfzentrum Ulm noch gut ausgelastet, es werden täglich mehr als 3.500 Menschen geimpft und so im Laufe der Woche insgesamt ca. 24.000 Impfungen durchgeführt werden, berichtet Prof. Dr. Bernd Kühlmuß, Ärztlicher Verantwortlicher und medizinischer Leiter des Impfzentrum Ulmt. Insgesamt wurden durch das IZU bisher bereits mehr als 215.000 Impfdosen verabreicht. Der Betrieb laufe weiterhin sehr geordnet und weitgehend störungsfrei. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IZU erhalten viel Lob für ihre gute Arbeit", so Dr. Bernd Kühlmuß, der am Montag allerdings eines drastische Reduzierung der Impfstoffe ankündigen musste.
Drastische Reduzierung der Liefermengen angekündigt
In der vergangenen Woche wurden die Impfzentren vom Sozialministerium über die bis Ende Juni geplanten Liefermengen informiert. Engegen bisherigen Zusagen, wonach ab Mai so viel Impfstoff geliefert würde, dass die Impfzentren mit voller Kraft arbeiten können, "sollen dem IZU ab sofort pro Woche nur noch etwa 12.000 Impfstoffdosen geliefert werden", so der ärztliche IZU-Leiter. "Das entspricht somit in etwa der Hälfte der benötigten, geplanten und weitgehend gebuchten Menge. Dies wird bereits ab sofort (wenig nach außen) sichtbare, ab der nächsten Woche dann gravierende Auswirkungen haben", bedauert Dr. Kühlmuß.
Nach dem derzeitigen Stand der Planungen und Berechnungen (dies geschieht in Ulm Datenbank-gestützt mittels einem eigens zugeschnittenen Programmes) wird laut Kühlmuß "dem Impfzentrum Ulm im Laufe der kommenden Woche (KW 19) der Impfstoff ausgehen, so dass Impftermine abgesagt werden müssen".
Darüberhinaus werden wir – entgegen der Planungen - in einer der beiden Hallen abends ab 18 Uhr keine Impftermine mehr einstellen können. Erläuterung: Die Erstimpftermine können immer drei Wochen im Voraus gebucht werden und sind für diesen Zeitraum auch ausgebucht.
Eine gewisse Reduzierung von Impfterminen sei deshalb frühstens ab Ende Mai möglich, so Kühlmuß. In den nächsten Wochen sind zudem teilweise über 1.500 Zweitimpfterminen pro Tag gebucht.
In der Konsequenz des fehlenden Impfstoffes werde das Impfzentrum Ulm gezwungen sein, in den nächsten Wochen zahlreiche Termine abzusagen, da pro Woche rund 12.000 Impfungen weniger möglich sein werden als geplant, so der IZU-Leiter.
Andererseits ist den Impfzentren für Mitte bis Ende Mai weitere IT-Ausstattung zugesagt, "so daß wir doch noch auf eine zukünftige Auslastung hoffen, wenngleich der Betrieb der Impfzentren derzeit nur bis zum 30. Juni vertraglich geregelt ist".
Nachdem die organisatorische Leitung des IZU es trotz aller Widrigkeiten und einer „ruhigen Hand vorort“ trotz hektischer Wechsel der Lage geschafft hätte, in den bisherigen vier Monaten des Betriebs keine Termine absagen zu müssen, "ist diese nicht durch uns zu verantwortende Situation sehr frustrierend für das ganze Team", so Dr. Kühlmuß.
Viel Unterstützung erfahre das Impfzentrum in dieser schwierigen Lage auch auf der kommunalpolitischen Ebene, beispielsweise vom Ulmer OB Gunter Czisch und dem Landrat des Alb-Donau-Kreises Heiner Scheffold, die sich sehr für das Impfzentrum einsetzen.
Einen Grund der Reduzierung konnte Dr. Kühlmuß nicht bennen. "Wir bekommen Liefermengen vom Soziamlministerium mitgetielt. Wohin Impfstoffe gehen, z.B. in den ambulanten Bereich/Niedergelassene Ärzte, Testläufe, Betriebe oder Impfungen ganz woanders, wissen wir nicht beziehungsweise erfahren dies aus der Presse", kritisierte der medizinische Leiter des Impfzentrum Ulm.
Impfungen durch mobile Impfteams
Die sieben mobilen Impfteams (MIT) des IZU führen mit viel Routine durchschnittlich mehr als 900 Impfungen am Tag durch. Die Reduzierung der Impfstoff-Liefermengen wird auch bei den Mobilen Impfteams dazu führen, dass bereits vereinbarte Impftermine abgesagt werden müssen.
Aktueller Stand der Impfungen
Bis Sonntagabend wurden vom ZIZ/KIZ Ulm und dessen mobilen Impfteams insgesamt 215.040 Impfstoffdosen verimpft und zwar
- 154.000 Impfungen im Zentralen Impfzentrum
- 54.200 Impfungen in Pflegeheimen (Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen)
- 6.800 Impfungen für Klinikpersonal
Die Impfwilligen werden über die Presse, aber auch auf der homepage (www.ulm-impfzentrum.de) über das weitere Vorgehen informiert. Sofern nichts anderes verlautbart wird, finden zunächst die Impftermine wie gebucht statt. Über die aktuell auch wieder erweiterte Impfberechtigung können sich Impfwillige informieren unter www.impfen-bw.de. Neben den aktuell stark nach unten korrigierten Impflieferungen für die Impfzentren werden weiterhin die Hausärzte mit Impfstoffen beliefert.
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