Ulm News, 23.02.2021 16:51
Corona-Pandemie: Ulmer Soldaten helfen in Portugal
Beschreibung: Da die Lage in den portugiesischen Krankenhäusern durch eine Vielzahl von COVID-Erkrankten angespannt ist, hilft die Bundeswehr dort mit medizinischem Personal. Am Dienstag ist das zweite Kontingent nach Lissabon geflogen,
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Fotograf: Thomas Heckmann
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Da die Lage in den portugiesischen Krankenhäusern durch eine Vielzahl von COVID-Erkrankten angespannt ist, hilft die Bundeswehr dort mit medizinischem Personal. Am Dienstag ist das zweite Kontingent nach Lissabon geflogen, darunter viele Soldaten aus der Ulmer Region.
Text/Fotos: Thomas Heckmann
Die portugiesische Regierung hat die Deutschland um Unterstützung gebeten und nach nur vier Tagen Vorbereitung machte sich die erste Gruppe aus Ärzten und Intensivpflegern auf den Weg nach Lissabon. Dort haben sie im Hospital da Luz eine komplette Intensivstation übernommen und COVID-Kranke behandelt. Nachdem sie seit drei Wochen dort die Versorgung rund um die Uhr gewährleistet haben, ist am Dienstagvormittag die Ablösung von Stuttgart aus nach Lissabon geflogen. Den Einsatz führt dabei das Sanitätsregiment 3 aus Dornstadt, das alleine schon 11 eigenen Soldaten nach Lissabon schickt, auch vom Ulmer Bundeswehrkrankenhaus kommen drei Soldaten. Mit dabei ist auch der Dornstadter Kommandeur Dr. Ingo Weisel, der gleich sechs Wochen vor Ort bleibt.
In Zwölf-Stunden-Schichten werden bis zu acht beatmete Patienten versorgt. Die Lissaboner Intensivstation stand leer, da auch den Portugiesen die Fachkräfte ausgehen. Auch die Ärzte und Pfleger erkranken an Corona, die Regierung hat daher das verfügbare Personal auf weniger Stationen zusammengezogen. Die deutschen Soldaten können dadurch ihren Dienstbetrieb auf ihre in Deutschland gewohnte Weise komplett eigenständig abwickeln.
Zwei Portugiesen unterstützen sie dabei mit der Beschaffung von Verbrauchsmaterial und Medikamenten und auch als Fahrer für den Pendelverkehr zu dem Hotel, das als Truppenunterkunft dient. Unter den Ärzten ist auch die Hygienikerin Dr. Andrea Vanegas Ramirez, die als gebürtige Kolumbianerin Portugiesisch spricht und auch Verwandtschaft in Lissabon hat. Ihre Verwandtschaft wird sie in den wenigen freien Stunden trotzdem nicht besuchen können, denn der Infektionsschutz hat auch für sie einen hohen Stellenwert und sie möchte nicht aus der portugiesischen Bevölkerung eine Infektion in die Klinik einschleppen. Genauso hart trifft es einen weiteren deutschen Arzt, dessen beide Kinder in Lissabon wohnen und die er sicherheitshalber nicht besuchen wird.
Die Soldaten sind zusammen mit Gepäck und Verbrauchsmaterial durch die Luftwaffe vom Stuttgarter Flughafen aus nach Lissabon geflogen worden. Zur Verabschiedung seiner Kameraden war auch der Kommandeur Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung, Generalstabsarzt Dr. med. Stephan Schmidt, aus Weißenfels bei Leipzig zum Flughafen gekommen. Nach einer Übergabe im Krankenhaus werden die Einsatzkräfte der vergangenen drei Wochen dann den Rückflug antreten dürfen, um in Deutschland erst in Quarantäne gehen zu müssen, bevor sie wieder ihren normalen Dienst verrichten.
Die 5 000 Soldaten, die Schmidt befehligt, sind seit Jahren als Unterstützungskräfte für die Auslandseinsätze auf dem Balkan, in Mali, in Afghanistan oder bei Marine-Operationen tätig. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie werden daneben deutschlandweit einhundert zivile Stellen durch 600 Soldaten unterstützt, darunter sind Gesundheitsämter, Pflegeheime und Krankenhäuser sowie auch Teststationen. Darunter sind vom Sanitätsregiment 3 in Dornstadt 232 Soldaten.
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