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Ulm News, 27.10.2020 16:32

27. Oktober 2020 von Ralf Grimminger
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Regionale Wirtschaft kämpft sich aus dem Corona-Tal


Die regionale Wirtschaft kämpft sich aus dem Corona-Tal. In den Sommermonaten hat sich die Situation der Unternehmen etwas erholt. Bis zum Vorkrisenniveau ist es allerdings noch ein weiter Weg, schreibt die IHK Ulm. Zudem schüren steigende Infektionszahlen die Verunsicherung. 

Nach dem massiven Einbruch zwischen März und Juni hat sich die regionale Wirtschaft in den Sommermonaten wieder etwas erholt. Der IHK-Konjunkturklimaindex, ein gemeinsames Maß für die La- geurteile und die Erwartungen, holt 20 Punkte auf und durch- schreitet mit 105 Zählern die Talsohle. „Die Lockerungen der Corona-Beschränkungen haben zur Belebung der Wirtschaft geführt. Der Weg zurück zur Normalität bleibt aber steinig und lang. Jetzt steigen die Infektionszahlen leider wieder an. Nur wenn wir gemeinsam vorsichtig sind und Rücksicht nehmen, können wir eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation verhindern!“, kommentiert IHK-Präsident Dr. Jan Stefan Roell das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage. Im Vergleich zur Juni-Umfrage vermelden die Unternehmen im Herbst wieder eine merklich bessere Geschäftslage. Die Nachfrage stabilisiert sich in vielen Branchen, die Auslastung der personellen und maschinellen Kapazitäten nimmt wieder zu.
Allerdings gibt es auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt immer noch Betriebe, die gar nicht oder nur sehr eingeschränkt ihrer Geschäftstätigkeit nachge- hen können. Der Anteil an Unternehmen mit schlecht laufenden Geschäften bleibt letztlich auch nahezu unverändert und liegt wei- terhin bei rund einem Viertel. Beim Blick nach vorne zeigt sich ein ähnliches Bild.
Denn auch bei den Geschäftserwartungen hat sich die Stimmung in den letzten Monaten spürbar aufgehellt. Die Zahl der Optimisten hat zuge- nommen. Das Gros der regionalen Betriebe geht allerdings von einer weiteren Entwicklung der Geschäfte auf dem nun erreichten Niveau aus. Zudem rechnen mehr als vier von zehn Unternehmen damit, dass mit einer Rückkehr zur normalen Geschäftstätigkeit nicht vor dem zweiten Halbjahr 2021 zu rechnen ist. Letztlich wird die Corona-Pandemie und deren weiterer Verlauf auch von über 80 Prozent als das größte Risiko für die weitere Entwicklung angese- hen. Vor diesem Hintergrund verwundert es wenig, dass von der investi- ven Seite nur geringe Impulse für die Binnenwirtschaft auszu- machen sind. Die regionalen Betriebe halten sich mit ihren Investitionsplänen zurück. Nur jedes sechste Unternehmen rechnet mit einer zunehmenden Investitionstätigkeit.
Dabei nehmen Investitionen in die Digitalisierung weiterhin einen hohen Stellenwert ein. Auch bei den Personalplänen herrscht weiter Zurückhaltung. Im- merhin wollen nun aber wieder mehr Firmen ihren Beschäftigten- stand ausbauen. Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Corona- Krise sank die Arbeitslosenquote zudem im September wieder leicht und liegt nun bei 3,7 Prozent. Insgesamt ist am regionalen Ar- beitsmarkt also eine leichte Entspannung auszumachen. Zudem hat sich einmal mehr die Kurzarbeit als wirksames Mittel bewährt, um Unternehmen das Halten des eigenen Personals zu ermöglichen und Entlassungen zu vermeiden. Von den Betrieben, die aufgrund einer schwächeren Nachfrage ihre Personalkapazitäten anpassen mussten, geben letztlich auch ca. 80 Prozent an, Kurzarbeit in An- spruch genommen zu haben oder dies weiterhin zu tun. „Zielgerichtete Maßnahmen sind auch für die kommenden Wochen und Monate gefragt. Diese sollten sich dabei vor allem an die Un- ternehmen richten, die besonders von der Pandemie betroffen sind. Im Idealfall sind das nicht rückzahlbare finanzielle Hilfen. Schließ- lich sind diese Betriebe vielfach unverschuldet und nur aufgrund der erforderlichen Corona-Einschränkungen in Not geraten“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin W. Deinhard.

Industrie wieder zuversichtlicher

In zahlreichen Ländern wurde die Wirtschaft im Kampf gegen die Corona-Pandemie größtenteils heruntergefahren. Damit wurden auch globale Lieferketten unterbrochen. Die Industriekonjunktur stürzte ab. Mit dem Re-Start und der Wiederherstellung unterbrochener Liefer- und Wertschöpfungsketten verzeichnet die exportorientierte Industrie nun wieder mehr Aufträge und die Produktion nimmt zu. Die regionale Industrie arbeitet sich aus dem Corona-Tief.

Verbesserte Absatzperspektiven im In- und Ausland

Impulse werden vor allem aus dem asiatischen und europäischen Raum erwartet – haben zudem die Zuversicht zurückkehren lassen. Bis die Kapazitäten wieder auf Vorkrisenniveau ausgelastet sind, müs- sen allerdings noch weitere Impulse folgen. In den einzelnen Zweigen der Industrie fällt die Entwicklung unter- schiedlich aus. Während sich die Geschäftssituation bei den Produ- zenten von Vorleistungs- und Investitionsgütern deutlich verbes- sert hat, muss die Konsumgüterindustrie etwas Federn lassen. Hier- bei ist allerdings das höhere Ausgangsniveau zu beachten, denn die Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten kamen wesentlich besser durch die ersten Krisenmonate.

Heterogene Lage im Handel

Im Einzelhandel stabilisieren sich die Geschäfte insgesamt etwas. Innerhalb der Branche bleibt die Situation aber sehr heterogen. Zum einen waren nicht alle Handelssegmente ganz oder teilweise vom Lockdown betroffen. Zum anderen gibt es auch nach dem Re- Start Verschiebungen im Konsumverhalten der Kunden. Zudem bleiben insbesondere Spontan- und Gelegenheitskäufe weiter spür- bar hinter dem Vor-Corona-Niveau zurück. Im Ergebnis spüren vor allem Anbieter von Saisonware, wie Modebekleidung, markante Umsatzrückgänge. Gut durch die Krise sind bisher vor allem Le- bensmittelhändler gekommen.
Mit Blick nach vorne ist der Einzel- handel zwar etwas zuversichtlicher. Angesichts steigender Zahlen von Corona-Neuinfektionen bleibt die Branche aber vorsichtig bis skeptisch. Etwas besser ist die Stimmung bei den Großhändlern. Hier erholen sich die Geschäfte schneller. So freuen sich vor allem die produkti- onsverbindenden Großhändler über eine stärkere Nachfrage. Dies liegt mitunter an den Kunden aus der Industrie und dem Bauge- werbe.
Aber auch bei den konsumnahen Großhändlern geht es aufwärts. Vom Niveau der Vor-Corona-Zeit ist jedoch auch der Großhandel noch weit entfernt. Immerhin wird für die kommenden Monate aber eine moderate Fortsetzung der eingeschlagenen Erho- lung erwartet.

Dienstleistungsbranche: Gemischtes Bild

Die Stimmung unter den Dienstleistern hat sich seit dem Corona-Tief im Frühsommer aufgehellt. Die Lageurteile fallen besser aus, der Rückgang des Auftragsvolumens hat sich etwas verlangsamt. Aufwärts geht es dabei vor allem bei den unternehmensnahen Dienstleistern, dem Verkehrsgewerbe und mit Einschränkungen auch im Kreditgewerbe. Auf der anderen Seite gibt es aber auch zahlreiche Serviceunternehmen, die trotz der Corona-Lockerungen ihrer Geschäftsaktivität nicht oder nur eingeschränkt nachgehen können. Hierzu zählen das Hotel- und Gaststättengewerbe, das Messe- und Veranstaltungswesen oder zahlreiche personenbezogene Dienste. Insgesamt geht es jedem vierten Dienstleistungsunternehmen schlecht. Und auch wenn bei den Geschäftserwartungen die Zuversicht steigt, gehen doch acht von zehn Serviceunternehmen für die kommenden Monate von keiner besseren Entwicklung der Geschäfte aus. Die Investitions- und Beschäftigungspläne legen etwas zu, bleiben aber verhalten.



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