Ulm News, 17.10.2020 11:41
Erhöhte Fallzahlen im Alb-Donau-Kreis und Ulm - Infektionsausbrüche in Altenheimen - Heimbewohner in Laichingen verstorben
Die Neuinfektionen mit COVID-19 sind auch in Ulm in den letzten Tagen deutlich gestiegen. Die Zahl der neu gemeldeten bestätigten Infektionen im Stadtkreis liegt seit 12. Oktober 2020 über dem kritischen Wert von 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz). Eine neue Allgemeinverfügung mit verschärften Regeln ist in Vorbereitung. Ebenfalls erhöhte Fallzahlen weist der Alb-Donau-Kreis auf. Diese sind allerdings auf Infektionsausbrüche in Altenheimen in Blaustein und Laichingen zurückzuführen. Ein Heimbewohner in Laichingen ist verstorben.
Die Stadt hat intern bereits reagiert und den Verwaltungsstab wieder einberufen und die systemrelevanten Teams innerhalb der Verwaltung erneut getrennt. Sitzungstermine beratender Gremien werden nach Möglichkeit abgesagt. Kunden erhalten Termine in den Dienststellen nur nach vorheriger Vereinbarung.
Oberbürgermeister Gunter Czisch sagte: "Die Verwaltung bereitet sich darauf vor, dass sich das Infektionsgeschehen beschleunigt." Auch eine Allgemeinverfügung ist in Vorbereitung. Sobald sie erlassen ist, werden wir sie auf dieser Website veröffentlichen. OB Czisch: "Wir müssen alles tun, um eine weiterhin rasante Ausbreitung des Virus zu stoppen. Solange kein sicherer Impfstoff verfügbar ist, müssen wir die Zahl neuer Infektionen so klein wie möglich halten – nur dann ist es möglich, Kontaktpersonen zu finden, zu isolieren und Infektionsketten zu unterbrechen."
Dies gestaltet sich zunehmend schwierig. Grund dafür ist nicht nur die Zahl der Infizierten und die entsprechend hohe Zahl der Kontaktpersonen, sondern auch, dass es sich nach Beobachtung des Gesundheitsamtes zunehmend um ein diffuses Ausbruchsgeschehen handelt, das schwerer zu lokalisieren ist. "Wir haben es selbst in der Hand. Nicht die Corona-Regeln sind unser Feind, sondern das Virus selbst", sagt Czisch. Er könne zwar eine gewisse "Corona-Müdigkeit" und den Wunsch, möglichst schnell zu einem „normalen“ Leben zurückzukehren, gut verstehen. Dafür sei aber jetzt nicht die Zeit. Das Corona-Virus befände sich mitten unter uns. "Wir können es nur gemeinsam schaffen. Indem wir unsere Mitmenschen durch unser eigenes Verhalten schützen. Dazu möchte ich alle Ulmerinnen und Ulmer aufrufen."
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