Ulm News, 03.06.2020 23:49
Schwörmontag 2020 im Miniformat: Stadt sagt Partys, Konzerte und Nabada ab - Donauufer werden gesperrt
Der traditionelle Schwörmontag, der höchste Feiertag von Ulm, wird in diesem Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie in ungewohnt kleinem Rahmen begangen. Das Nabada und die anschließende Party entfallen. Damit auch niemand im eigenen Schlauchboot die Donau hinunter badet, werden am Schwörmontag 2020 per Verordnung die Donauufer gesperrt und kontrolliert. Auch die Lichterserenade am Samstag fällt aus. Das gab der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch am Mittwoch bekannt. Ein Ulmer Rechtsanwalt kündigte umgehend an gegen die Verordnung zu klagen und bis vors Bundesverfassungsgericht zu ziehen.
Wie schon im April angekündigt, wird der Schwörmontag in diesem Jahr auf ein Mindestmaß reduziert. Oberbügermeister Gunter Czisch wird den historischen Schwur vor knnpp 100 Gästen leisten. Die Schwörrede und der Schwur sollen im Internet gestreamt werden. Zur Schwörfeier sind alle Gemeinderäte - ohne Begleitung - geladen. Diese dürfen einen von ihnen ausgewählten Helden des Alltags mitbringen.
Auch der festliche Schwörgottesdienst wird im Münster stattfinden, allerdings ebenfalls vor einer überschaubaren Zahl an Besuchern. Denn die Devise lautet am Schwörmontag und am kompletten Schwörwochenende: Die Massen fernhalten von Ulm, von der Donau und der Innenstadt. Abgesagt beziehungsweise nach Neu-Ulm ins Wiley-Gelände und ins Jahr 2021 verschoben wurden die Münsterplatz-Konzerte von Mark Forster und Wincent Weiss, abgesagt sind auch die Lichterserenade, das Nabada und die kostenlosen Partys und Konzerte in der Innenstadt, der Friedrichsau und in den Stadtteilen.
Damit es keine wilden Nabader auf der Donau versuchen, werden am Schwörmontag 2020 per Verordnung die Donauufer gesperrt. OB Gunter Czisch rät allen, die mit einer kleinen Privatfeier auf dem Wasser spekulieren, sie sollen zu Hause bleiben. In der Donau schwimmen oder auf der Donau im Schlauchboot oder auf einer Luftmatratze zu fahren, wird verboten sein und kontrolliert. Bei Verstößen werden Geldstrafen verhängt. Das findet auch der Ulmer Oberbürgermeister nicht sonderlich toll, er sieht aber keine andere Möglichkeit, wildes Nabaden und Feiern am Ulmer Nationalfeiertag zu verhindern.
Klage angekündigt
Die Einsicht für die Notwendigkeit der Beschränkung scheint bei den meisten Ulmerinen und Ulmern vorhanden zu sein. Vereinzelt wird aber überlegt, gegen die Nabada-Verordnung juristisch vorzugehen. Das kündigte jedenfalls der Rechtsanwalt Markus Haintz an, der an den letzten Samstagen die Demos für Grundrechte und Querdenken auf dem Münsterplatz organisiert hat. Er schrieb in den sozialen Medien: "Sofern das juristisch hält, rechtliche Schritte werden ich zu gegebener Zeit prüfen, werden wir darüber nachdenken müssen, eine Demonstration auf der Donau anzumelden. Ich werde das angreifen wenn Erfolgsaussicht besteht, notfalls werden wir eine Demo auf der Donau veranstalten, dafür gehen wir notfalls auch zu Bundesverfassungsgericht. Es reicht".
Auch der AFD-Stadtrat Markus Mössle hatte am vergangenen Samstag zu einer Demonstration "Nabada statt Corona" aufgerufen. Allerdings mit mäßigem Erfolg.







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