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Ulm News, 28.04.2020 12:56

28. April 2020 von Ralf Grimminger
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Wie verständlich wird über Corona berichtet? - Neue Studie zur Kommunikation in der Corona-Krise


Verständliche Informationen sind entscheidend für die Bewältigung der globalen Corona-Pandemie. Besondere Bedeutung kommt dabei der Kommunikation von von Medien, Behörden und Instituten zu, denn dort informiert sich die Bevölkerung. Aus diesem Grund hat das Ulmer H&H Communication Lab GmbH, Institut für Verständlichkeit, in einer Studie Informationstexte im Internet von verschiedenen Behörden, Medien, dem Robert-Koch-Institut (RKI) und medizinischen Fachmagazinen untersucht. Analysiert wurden die Texte hierfür mit der Sprachanalyse-Software TextLab. 

„Die öffentliche Kommunikation zum Thema Corona ist insgesamt eher als schwer verständlich einzustufen. Das gilt, wie zu erwarten war, für die Kommunikation der wissenschaftlichen Quellen. Aber selbst die Berichterstattung der Medien ist oft komplex und nicht unbedingt für jede und jeden zugänglich“, fasst Oliver Haug, Geschäftsführer H&H Communication Lab, die Ergebnisse zusammen.
Für eine objektive Einstufung der Verständlichkeit wurden die Texte mit dem Hohenheimer Verständlichkeits-Index (HIX) bewertet. Dieser von der Universität Hohenheim entwickelte Index bewertet die Verständlichkeit von Texten auf einer Skala von 0 (schwer verständlich) bis 20 (sehr leicht verständlich). Durchschnittlich erreichen die Texte einen Wert von 8,8 Punkten.
Bei allen untersuchten Texten zeigen sich ähnliche Barrieren, wenn auch in unterschiedlicher Qualität. Eine der häufigsten Barrieren sind lange, komplexe Sätze. Mehr als 50 Wörter je Satz waren selbst in der Medienberichterstattung keine Seltenheit. Auch lange und in der Alltagssprache ungebräuchliche Wörter gehören zu den typischen Stolpersteinen. Wenig überraschend ist zudem der hohe Anteil an medizinischen Fachbegriffen in den Texten. Hierzu zählen unverständliche Begriffe wie „Pulsfeldgelelektrophorese“ oder „seroepidemiologischen“. Das macht die Inhalte für Laien oft undurchdringlich – auch wenn einige häufig verwendete Worte relativ schnell „gelernt“ werden. Neben der medizinischen Fachsprache ist eine weitere Barriere der hohe Anteil an abstrakten Substantiven, insbesondere bei den Internet-Texten der Behörden. Typische Beispiele für eine solche unverständliche Amtssprache sind Wörter wie „Krankenhausbehandlungsbedürftigen“ oder „Hospitalisierungsinzidenzen“. 

Was macht den Unterschied?

Es gab einige interessante Unterschiede zwischen den verschiedenen Informationsquellen: „Während das RKI wenig Adverbien verwendet, und daher eher objektiv und präzise berichtet, fallen in der Medienberichterstattung eine starke Verwendung von Adverbien auf, was auf eine eher wertende Berichterstattung hindeutet. Dafür verwenden die Medien wiederum deutlich mehr Verben, wodurch die Texte prinzipiell lebendiger und leichter verständlich werden“, erklärt Dr. Hannah Kermes, Computerlinguistin beim Communication Lab. Aufschlussreich war auch die Verwendung unterschiedlicher Begriffe. So werden beispielsweise infizierte Personen unterschiedlich benannt: Bei den Medien ist von „Menschen“ die Rede. Medizinische Fachzeitschriften hingegen sprechen von „Patienten“ und das RKI von „Fällen“.

Komplexes einfach machen 

Insgesamt lässt sich festhalten, dass alle untersuchten Behörden und Medien deutlich verständlicher kommunizieren könnten. Dafür sind oft nur kleinere Anpassungen in den Texten nötig. Dazu erklärt Dr. Anikar Haseloff, Geschäftsführer des Communication Lab: „Es ist natürlich eine besondere Herausforderung, komplexe Themen in kurzer Zeit verständlich zu formulieren. Dennoch ist es möglich – und nötig! Denn nur durch verständliche Informationen steigt das Verständnis für die Krise. Und somit auch für die Maßnahmen, die getroffen werden müssen. Verständnis ist aber letztlich nur möglich, wenn die Bevölkerung die Informationen vollständig und richtig ‚versteht‘.“ 



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