Ulm News, 16.10.2019 17:26
Gutachten errechnet Bedarf von bis zu 35 000 Wohnungen bis 2035 in IHK-Region Ulm
Die IHK-Region Ulm hat bis 2035 einen Wohnungsbedarf von bis zu 35.000 Wohnungseinheiten. Bei Betrachtung des Bedarfs auf Kreisebene werden im Alb-Donau-Kreis bis zu 11 500 Wohneinheiten und im Landkreis Biberach bis zu 11 900 Wohneinheiten benötigt. Ulm als Oberzentrum in der IHK-Region weise mit bis zu 12 600 Wohneinheiten erwartungsgemäß den höchsten Bedarf auf. Das teilt die IHK Ulm in einer Pressemeldung mit.
Die IHK-Region Ulm verzeichnet einen angespannten Wohnungsmarkt. Grund ist vor allem die hervorragende Wirtschaftsentwicklung und das hohe Bevölkerungswachstum in der Vergangenheit. Nach dem Statistischen Bundesamt wird die Region bis 2035 in Baden-Württemberg den höchsten Einwohnerzuwachs verzeichnen. Der Druck auf den Wohnungsmarkt werde deshalb weiter anhalten, heißt es in der Untersuchung der IHK Ulm.
Auch für die regionalen Betriebe hat das Thema eine enorme Bedeutung. So wurde bereits in der IHK-Standortumfrage 2017 die Verfügbarkeit von Wohnraum als drittwichtigstes Handlungsfeld genannt. „Der Mangel an geeignetem Wohnraum ist ein gravierender Standortnachteil. Fachkräfte lassen sich nur gewinnen und halten, wenn geeigneter bzw. bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht“, so Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm.
Die IHK Ulm hat deshalb 2019 bei der imakomm AKADEMIE aus Aalen eine Studie in Auftrag gegeben, um den künftigen Wohnungsbedarf in der Region zu erfassen. Ergebnis: In allen Teilbereichen der IHK-Region Ulm sind zusätzliche Bedarfe an Wohneinheiten in unterschiedlicher Intensität zu erwarten. Dabei wird vor allem die Achse von Langenau über Ulm und Laupheim nach Biberach den höchsten Bedarf an Wohnungen haben. Gleiches gilt für Kommunen in unmittelbarer Reichweite wichtiger Infrastrukturprojekte, wie der Neubaustrecke nach Stuttgart.
Der Alb-Donau-Kreis ist durch Pendlerbeziehungen v.a. nach Ulm geprägt und attraktiver Wohnstandort. Der Landkreis Biberach ist zwar am ländlichsten geprägt, hat aber durch die Mittelzentren Laupheim und Biberach starke Wirtschaftsstandorte mit einer Eigendynamik, die selbst deutliche Auswirkungen auf die Wohnungsnachfrage im Umland auslösen. Die berechneten Bedarfe sind dabei nicht als reine Flächenausweisungen von Wohnbauland zu betrachten.
„Wichtig ist vor allem ein Angebotsmix aus Wohneigentum und Mietwohnungen in unterschiedlichen Größen und für unterschiedliche Einkommen“, so Sälzle weiter. Die Größe der Wohneinheiten hängt dabei von der Nachfrage ab. An Standorten mit Zuzug von Familien bestehen eher Bedarfe nach größeren Einheiten, während in den Wirtschafts- und Ausbildungszentren kleinere Einheiten für Studierende oder als Zweitwohnsitze benötigt werden.
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