Ulm News, 14.07.2019 12:19
Im Triebwerk der Digitalisierung - Gut besuchte Jahresveranstaltung des Club der Industrie Ulm/Neu-Ulm
Beschreibung: Heike Birlenbach, Marcello Danieli, Gerd Stiefel, Ulmer Spatz im Lufthansa Design bei der Jahresveranstaltung Club der Industrie Ulm/Neu-Ulm in der Oldtimerfabrik Classic in Neu-Ulm.
Rund 90 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen aus der Wirtschaftsregion Ulm/Neu-Ulm fanden sich am Mittwochabend in der Oldtimerfabrik Classic ein. Sie folgten der Einladung des Clubs der Industrie Ulm/Neu-Ulm e.V. (CI) anlässlich der diesjährigen Jahresveranstaltung. Diese wartete mit einem besonderen Highlight auf: Auf Initiative von Vorstandsmitglied Marcello Danieli (Geschäftsführender Inhaber HARDER logistics GmbH & Co. KG) gab Heike Birlenbach, Vice President Sales Lufthansa, einen interessanten Einblick hinter die Kulissen des Konzerns.
Der von Gerd Stiefel, Vorsitzender des CI, anmoderierter Vortrag „Transformation bei der Lufthansa“ , von Heike Birenbach förderte erstaunlich viele Parallelen zu den Themen zutage, mit denen sich die geladenen Unternehmen ebenfalls täglich beschäftigen. Zwar sind bei einem Global Player wie der Lufthansa mit 130.000 Mitarbeitern weltweit und 140 Millionen Gäste jährlich die Dimensionen größer und es liegen einige Schwerpunkte anders.
Bei den aktuellen Themen Digitalisierung, Modernisierung der IT-Systeme, Talentmanagement, Mitarbeiterführung und nicht zuletzt Wettbewerbspositionierung steht Deutschlands größte Fluggesellschaft jedoch vor den gleichen Herausforderungen wie die Unternehmen aus der Region. Birlenbach sprach daher als erstes eines der aktuellen Fokusthemen der Lufthansa an: die Balance zwischen den Anforderungen der Fluggäste, Shareholder und Mitarbeiter. Äußere Einflüsse, wie die Digitalisierung, wirken sich hier massiv aus.
Neue Geschäftsmodelle sind gefragt: Als Beispiel nannte sie das biometrische Boarding, welches rein über die Gesichtserkennung erfolgt und Passagieren im Vergleich zu ausgedruckten Boarding-Pässen einen viel schnelleren Zugang zum Flugzeug erlaubt. Aktuell laufe hier noch die Testphase in den USA, die testweise Einführung an Flughäfen in Deutschland sei geplant. Anschließend ging es in ihrem Vortrag nicht in erster Linie um die Technologien, die sich durch die Digitalisierung ergeben.
Im Mittelpunkt standen stets die Möglichkeiten, den Arbeitsalltag jedes einzelnen Lufthansa- Mitarbeiters als Bindeglied zwischen den Fluggästen und dem Unternehmen zu verbessern. Wichtig sei in diesem Zusammenhang eine „Customer Centricity“, also die strikte Orientierung an der Kundenperspektive, um das Handeln jedes einzelnen Mitarbeiters entsprechend abzustimmen. Unternehmen sind gefordert, ihre Angestellten dabei mit den Möglichkeiten der Digitalisierung zu unterstützen.
Beispielsweise lassen sich laut Birlenbach „langweilige Tätigkeiten automatisieren und dadurch der Frust beim Personal begrenzen“. Die „Digital Literacy“ (Digitale Kompetenz) sei dafür ein wichtiger Faktor. Lufthansa bietet seinen ArbeitnehmerInnen mit „Future-Fit-Checks“ sowie Online-Schulungsangeboten die Chance zur Eigenmotivation. Als weiteren wichtigen Punkt nannte sie das Talentmanagement, mit dem das Unternehmen bereits frühzeitig die Fähigkeiten von Bewerbern erkennen will. Dafür müssten unternehmensseitig gegebenenfalls die Strukturen angepasst werden – eine Matrixorganisation biete etwa die Gelegenheit, Interessen zusammenzuführen, Prozesslogiken zu etablieren und das Silodenken aufzulösen. Abschließend ging Heike Birlenbach noch kurz auf das Thema „IT-Systeme“ ein.
An den Reaktionen der Besucher zeigte sich, dass unterschiedliche Software-Release- Stände nicht nur bei der Lufthansa für Verdruss sorgen können. Gerd Stiefel und Marcello Danieli bedankten sich bei Heike Birlenbach aufrichtig für ihr Kommen und die zahlreichen wertvollen Impulse, aus denen auch die regionalen Unternehmen konkrete Einsatzmöglichkeiten ableiten können, und überreichten ihr ein Geschenk in Form eines Ulmer Spatzen im Lufthansa- Design.
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