Ulm News, 15.03.2019 15:18
Nisthilfen für Insekten
Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm haben zusammen mit Humboldt-Schülern ein Insektenhotel gebaut.
In der Station Steinhäule in Neu-Ulm-Pfuhl übernehmen die Stadt- werke Erdgas aus der Fernleitung und verringern den Druck für die Weiterverteilung im Netz. Am 19. März läuft hier eine für den Ort ganz untypische Aktion. Neuntklässler des Humboldt-Gymnasiums stellen unter fachlicher Anleitung ihres Biolehrers Dr. Martin Denoix Insektenhotels her. Aufgestellt werden die Häuschen mit den Nisthil- fen auf demselben Gelände, und zwar inmitten einer rund 1200 Quadratmeter großen, im letzten Frühjahr eigens angelegten Mager- wiese. Auf der Wiese werden bald die ersten Wildblumen nach dem Winter blühen. „Seit geraumer Zeit schon befassen wir uns mit Ideen, wie sich Grünflächen auf den zahlreichen SWU-Liegenschaf- ten ökologisch sinnvoll aufwerten lassen“, erklärt Projektleiter Klaus Weber von der SWU, „und hier in der Gasübernahmestation haben wir dafür ein kleines Experimentierfeld eingerichtet“. Anlass für die Ideensuche der Stadtwerke bietet die Dammpflege, die dem Unternehmen als Betreiber mehrerer Wasserkraftwerke entlang von Iller- und Donaukanal obliegt. Zum Unterhalt der Dämme gehört es es, auf den richtigen Bewuchs zu achten und dafür zum Beispiel auch schweres Gehölz zu entfernen, weil es einen Damm unterhöhlen und zerstören kann. „Für Rodungen ist oft ein ökologischer Ausgleich nö- tig. Wir aber wollen mehr tun, als eine Pflicht erfüllen“, betont Harald Kilian, bei den Stadtwerken zuständig für die Stromproduktion.
So überlegt die SWU, an geeigneten Standorten Wildblumenwiesen an- zulegen. Das bietet Insekten wertvollen Lebensraum, zum Beispiel Schmetterlingen und Wildbienen.
Dieser Lebensraum lässt sich weiter verbessern, indem abgestorbenes Holz, zum Beispiel von Baumstämmen und dicken Ästen, als Nisthilfe und Unterschlupf liegen bleiben – oder indem zusätzlich Insektenhotels geschaffen werden. „Die Stadtwerke verfügen auch außerhalb von Dämmen über größere Flächen, um ein solches Konzept zu verwirklichen“, sagt Kilian. Das Magerwiesen-Testfeld in der Gasübernahmestation Steinhäule wird weiter ausgebaut. Zum Beispiel soll das Anpflanzen von Weiden, Brombeeren und Linsenblumen die Wiese gut durchmischen und dazu anregen, dass sich Flora und Fauna vielfältig entwickeln können. Den Test begleiten und auswerten wird das Neu-Ulmer Büro für Land- schaftsplanung und Artenschutz Dr. Andreas Schuler. Auch der BUND-Kreisverband Ulm leistet dem Projekt tatkräftige Unterstützung. „In einem Jahr werden wir sehen können, wie und wo sich das Konzept auf SWU-Flächen umsetzen lässt“, schließt Klaus Weber.
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