Die Karriere »hinter« dem Steuer: Als Fuhrparkmanager durchstarten

Doch welche Aufgaben hat ein moderner Fuhrparkmanager eigentlich genau zu bewältigen und wie wird man überhaupt Fuhrparkmanager?

Die Aufgaben eines Fuhrparkmanagers

Auf den ersten Blick, so möchte man meinen, ist die Aufgabe eines Fuhrparkmanagers doch im Grunde glasklar: Er hat vor allem dafür zu sorgen, dass ein Fuhrpark funktioniert. So weit, so nichtssagend. Denn umgehend stellt sich die Anschlussfrage, wie man denn bitteschön einen Fuhrpark »zum Funktionieren« bringt. Was ist also ein Fuhrpark überhaupt und was gibt es da zu »managen«? Ein Fuhrpark ist eine Ansammlung von Fahrzeugen jedweder Art und untersteht einer übergeordneten Organisation. Die Fahrzeugflotte eines Fuhrparks kann beispielsweise aus Schiffen, Zügen, Transportern, Limousinen oder Kleinwagen bestehen - je nachdem, welchen Zweck die Flotte erfüllen soll. So wird ein Taxiunternehmen über andere Fahrzeugklassen verfügen als ein Reparaturservice, ein öffentlicher Verkehrsbetrieb wiederum über andere als ein privates Reiseunternehmen. Dabei muss eine Organisation keineswegs zwangsläufig eigene Fahrzeuge besitzen, um einen Fuhrparkmanager zu beschäftigen bzw. eine gesonderte Fuhrparkmanagement- respektive Mobilitätsabteilung zu haben. Sie kann vielmehr auch auf externe Transportmittel (etwa Bus, Bahn, Mietauto, Flugzeug) zurückgreifen, was aber freilich auch von irgendwem koordiniert werden muss. Ein Fuhrparkmanager nun muss dafür Sorge tragen, dass entweder die organisationsinterne Fahrzeugflotte optimal koordiniert ist und die Fahrzeuge stets gut »in Schuss« sind (TÜV) oder aber ganz allgemein die Mobilitätsanforderungen der Mitglieder einer Organisation adäquat bedient werden, falls keine eigene Fahrzeugflotte zur Verfügung steht. Er muss zudem darauf achten, stets die größtmögliche Effizienz aus der Fahrzeugflotte herauszuholen bzw. die Mobilitätsaktivitäten von Organisationsangehörigen so effizient wie möglich zu planen (Stichwort: Kostenkontrolle). Dies impliziert freilich auch, dass er etwaige Flotten- und Mobilitätsaktivitäten gut und immer im Blick haben sowie penibel analysieren muss. Nicht zuletzt gehören ebenfalls Aktivitäten wie der Ein- und Verkauf von Fahrzeugen, Unfallmanagement, die Führerscheinkontrolle, Organisation und/oder Durchführung von Weiterbildungen sowie das Reporting an übergeordnete Instanzen zu seinen festen Aufgaben.

Ein Beruf im Wandel: Digitalisierung und Co. im Fuhrparkmanagement

Das Flottenmanagement ist in Zeiten von Digitalisierung und Industrie 4.0 im steten und rasanten Wandel begriffen. Die Aufgaben eines Fuhrparkleiters gehen deshalb heute weit über das bloße Koordinieren von Fahrzeugbewegungen und die Überwachung ihres technischen Zustandes hinaus. Nicht nur muss sich ein Fuhrparkmanager heute ebenfalls mit rechtlichen und versicherungstechnischen Fragen auseinandersetzen: Wie weit dürfen die Fahrerinnen und Fahrer mittels etwaiger Software überwacht werden? Sind die Verträge entsprechend gestaltet? Welche Gesetzesänderungen werden erlassen bzw. treten wann in Kraft? Werden Ve rsicherungskonditionen eingehalten, wo gibt es diesbezüglich Probleme und wie lassen sie sich lösen? Vielmehr muss er auch mit etwaiger Software, die eigens für das Fuhrparkmanagement entwickelt wurde, umgehen lernen. Hinzu kommt schließlich, dass Fuhrparkmanager sich immer mehr Gedanken über Mobilität als Ganzes machen müssen. Denn viele Unternehmen setzen, wie bereits angeklungen ist, nicht mehr nur auf eigene Fahrzeugflotten, die recht teuer im Unterhalt sind.
Stattdessen geht es immer mehr ganz allgemein um die Befriedigung von Mobilitätsbedürfnissen der jeweils Bedürftigen. Und das bedeutet nichts weniger, als dass zunehmend auch alternative Mobilitätskonzepte herangezogen werden müssen.
So kann es auch sein, dass ein Fuhrparkmanager gleichzeitig mit firmeneigenen Fahrzeugen, Leasingfahrzeugen, öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Flug- und Bahnverbindungen gleichsam jonglieren und daraus so etwas wie »Patchwork-Mobilitätskonzepte« bauen muss, die für die jeweiligen Zwecke funktionieren. »Fuhrparkmanager« ist kein Ausbildungsberuf. Zertifikate können beispielsweise im Rahmen einschlägiger TÜV-Kurse erlangt werden. Grundsätzlich kann man sagen, dass Anwärter auf den Job vor allem über betriebswirtschaftliche, technische, psychologische und rechtliche Kenntnisse verfügen müssen.