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Ulm News, 08.08.2018 12:55

8. August 2018 von Ralf Grimminger
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Berufliche Integration: „Warum beweisen wir nicht den Zweiflern, dass es funktioniert?“


 Dass berufliche Flüchtlingsintegration gelingen kann, zeigt Friseur Scavo in Ulm.  Berufliche Integration kann gelingen, wenn künftig konkrete Zuwanderungsgesetze greifen und die Betriebe unterstützt werden und geflüchteten Menschen eine Perspektive und ein Anreiz gegeben wird, sich über Arbeit und Ausbildung bei uns zu integrieren, erklärt die Handwerkskammer Ulm gegenüber ulm-news.  

Im Zuge eines Betriebsbesuches durch die Handwerkskammer Ulm im Salon Scavo&Elromi in Ulm wurde betont, dass ein sog. Spurwechsel her muss. „Die engagierten Handwerksbetriebe brauchen mehr Unterstützung und bürokratische Entlastung. Die, die bei uns arbeiten oder eine Ausbildung machen wollen, müssen eine Bleibeperspektive bekommen.“, so Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm. Der Bedarf sei groß. Jetzt müsse gehandelt werden, bevor ein wirtschaftlicher Schaden entstehe.

Flüchtlinge und Betriebe müssen gefördert werden

Salam Jemou, der seit 2015 in Deutschland lebt, erhält von allen Seiten Unterstützung. Er wurde von Susanne Lubos über das Kümmerer-Projekt der Handwerkskammer Ulm betreut und vermittelt. Beim Betriebsbesuch zeigten sich Andreas Stoch, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und Fraktionschef im Stuttgarter Landtag, Martin Ansbacher, SPD-Stadtrat Ulm, Martin Rivoir, Mitglied des Landtags Baden-Württemberg, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Dr. Boris Weirauch, Präsident der Handwerkskammer Ulm Joachim Krimmer und Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm begeistert von den Erfolgen der beruflichen Flüchtlingsintegration im Salon Scavo&Elromi.
Betriebsinhaber Francesco Scavo beschäftigt den 32-jährigen Syrer Salam Jemou und einen weiteren geflüchteten Menschen erfolgreich im zweiten Lehrjahr: „Er ist einer der Besten in der Berufsschule und absoluter Perfektionist bei der Arbeit.“
Dr. Tobias Mehlich merkte an: „In diesem Fall ist der Flüchtling anerkannt, weshalb er sprachliche Förderung bekommt. Fehlt das, werden alle Förderungen eingestellt. Das muss sich ändern.“ Auch die Betriebe müssten entlastet werden. Ihnen müsse garantiert werden, dass sie ihre ausgebildeten Fachkräfte während und nach der Ausbildung im Betrieb halten dürfen. Außerdem seien Handwerker keine Juristen. Die Bürokratie hinter der beruflichen Integration müsse für die Inhaber abnehmen.
Im baden-württembergischen Handwerk fehlen insgesamt 45.000 Fachkräfte und knapp 10.000 Ausbildungsplätze sind nicht belegt. Die größten wachsenden Ausbildungsgruppen im Handwerk beim Kampf um die Fachkräfte von morgen sind derzeit Abiturienten und Flüchtlinge.
Bei Francesco Scavo sind fünf Arbeitsplätze von rund 30 frei. „Keiner muss Angst haben, dass ihm der Arbeitsplatz weggenommen wird. Integrationswillige Flüchtlinge helfen uns, beim Kunden unsere Arbeit machen zu können“, fasste Krimmer zusammen. Stoch bekräftigte: „Wir brauchen Multiplikatoren, die diese Ideen vertreten. Wir müssen mit den Menschen arbeiten, die wir haben. Warum nicht den Zweiflern beweisen, dass es funktioniert?“
Auch Martin Ansbacher zeigte sich beeindruckt: „Die Intensität der Betreuung des Geflüchteten jenseits der eigentlichen Ausbildung im Betrieb durch Nachhilfe für die Berufsschule oder auch zusätzlichen Sprachunterricht ist ein Vorzeigebeispiel.“ Krimmer und Mehlich sind sich einig, dass solche positiven Exempel wichtig seien. Integration in Ausbildung, Arbeit und damit unsere Gesellschaft könne gelingen. Die Anforderungen seien in allen Berufsgruppen gegeben. Jeder habe die Chance, seinen Platz im Handwerk zu finden, egal wo er her kommt. Entscheidend seien die Motivation und der Wille, so Mehlich. 



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